Die Möglichkeit, Traumfrauen für den Playboy in Szene zu setzen, ließen sich über die Jahre auch die größten Künstler nicht nehmen. Vom Geburtsjahrzehnt des deutschen Playboy in den Siebzigern bis heute lassen uns großartige Fotografen und Fotografinnen durch ihren Linse auf die Welt blicken und sie so sehen, wie sie es tun. Eine der Größen: Helmut Newton. Mit seinen Aktaufnahmen visualisierte er obsessive Fantasien, entfesselte seine Faszination für das Provozierende und Exzentrische, fand eine Sprache für das Unaussprechliche.
Helmut Newton für Playboy: Eine Spielwiese seiner Fantasien
In den mehr als fünf Jahrzehnten seines Schaffens rückte der als Helmut Neustädter geborene Berliner dabei stets Frauen und nicht selten Supermodels in den Mittelpunkt seines Schaffens – drei Jahrzehnte davon für den Playboy. Für das Männermagazin war Newton „ein langjähriger Mitarbeiter und ein Freund des Hauses, dessen Einfluss auf die Aktfotografie nicht hoch genug bewertet werden“ könne, wie es Hugh Hefner einst schrieb. Und für Newton war das Männermagazin ein Ort der unbegrenzten Möglichkeiten. Hier konnte er seinen erotischen Fantasien wirklich freien Lauf lassen und Ideen verwirklichen, die in anderen Publikationen auf keinen Fall den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hätten: Nackte, die sich lasziv in heruntergekommenen Motelzimmern räkeln, Nackte, die sich an Autos lehnen, Nackte, die mit den Körpern anderer interagieren. Nicht selten griff der Fotograf, der auch als Modefotograf Legendenstatus hat, auf skurrile Accessoires wie Rollstühle, Krücken oder riesige Messer zurück, sparte nicht an Gummi, Lack und Leder.
Seine Arbeiten sind Bilder, die polarisieren, schockieren, provozieren – und nicht unumstritten waren. Und doch sind es Bilder, die den 2004 bei einem tragischen Unfall verstorbenen Helmut Newton unsterblich machten. Wir widmeten ihm zu seinem 100. Geburtstag mit unserem Dezember-Heft 2020 eine ganz besondere Ausgabe.
„Was ich für den Playboy geschaffen habe, ist sehr gut – das Honorar ist es auch“ – Salvador Dalí
Neben Helmut Newton gaben dem Playboy auch andere Größen der Kunst die Ehre und verewigten sich im Magazin. „Die erotische Welt des Salvador Dalí“ beispielsweise hieß die Bilderstrecke des spanischen Genies, die im Dezember 1974 im deutschen Playboy gedruckt wurde und bei deren Entstehung er die gesamte Bandbreite seiner künstlerischen Herangehensweise offenbarte. Einerseits saß er nämlich auf einem Thron und ließ sich mit Maître anreden – andererseits sagte er über die Bedeutung seines Werks aber auch: „Die Bedeutung meines Werkes liegt in der Reinheit der Motivation – und die ist das Geld. Was ich für den Playboy geschaffen habe, ist sehr gut – das Honorar ist es auch.“ Dalí fotografierte die Bilderstrecke übrigens nicht selbst: Er fertigte die Skizzen seiner Werke und gab einem Playboy-Fotografen genaueste Angaben, wie er diese umzusetzen hat.
Auch ein weiterer Gigant der Kunstszene veröffentliche in den Siebzigern nicht unwesentliche Werke seiner Karriere im deutschen Playboy: Die Pop-Art-Ikone Andy Warhol und seine Polaroid-Kamera waren in diesen Jahren ein unzertrennliches Duo. Mitte der 70er-Jahre schuf er mit dieser ungewöhnlichen Art der Fotografie Nackt-Collagen, bei denen sich die Körper aus einzelnen Polaroids zusammensetzten, die im August 1974 in unserem Magazin erschienen.
Die Ära der Supermodels – und die Fotografen, die sie für uns festhielten
Zwei Jahrzehnte später sind es Künstler anderer Art, die den Playboy beehrten. Es sind die Neunziger, die die Ära der Supermodels im Playboy einleiteten – und vor allem drei Fotografen, denen wir weltberühmte Aufnahmen von Ikonen wie Naomi Campbell, Cindy Crawford, Elle Macpherson, Tatjana Patitz oder Stephanie Seymour zu verdanken haben: David LaChapelle, Herb Ritts und Sante D'Orazio. Doch auch eine weitere Größe der Fotografie bittet für unser Magazin Prominente bis heute vor ihre Linse: Ellen von Unwerth setzte 2004 das deutsche Topmodel Eva Padberg für uns in Szene – und 2021 das US-amerikanische Curvy-Model Hayley Hasselhoff.
Karl Lagerfeld für Playboy: Der Modezar als Playboy-Fotograf
Er war der größte Modeschöpfer der Welt, doch auch seine Arbeit mit der Kamera fand in Fachkreisen Beachtung. Im Jahr 2011 fotografierte Karl Lagerfeld für Playboy die Schauspielerin Natalia Wörner. Neben den Fotos lieferte Lagerfeld auch ein spannendes Interview ab und zeigte sich wie gewohnt selbstkritisch. Auf die Frage, ob er mit seiner Arbeit zufrieden sei, antwortete er: „Nee, ich bin nicht zufrieden, aber ich find’s gut. Wenn ich was gemacht habe, ist es okay, aber ich möchte immer wieder von vorn anfangen, man könnte es noch besser machen. Aber irgendwann muss man ja aufhören.“ Lagerfeld, der einst auch eine Karriere als Karikaturist und Zeichner in Erwägung zog, zeigte sich beim damaligen Treffen mit Playboy-Chefredakteur Florian Boitin und Redakteur Christian Thiele offen und führte die beiden auch in sein Fotostudio.
Die beiden Gäste beschreiben dieses Studio folgendermaßen: „So groß und hoch wie eine kleine Schulturnhalle, voll gestellt mit Büchern, Büchern, Büchern. Wände voller Bücher. Die riesigen Fotolampen, die Leinwände, die Kontrollmonitore verschwinden fast in diesem Meer aus Kunstbänden, Fotobänden, Folianten. Beeindruckt kehren wir an den Gesprächstisch zurück. Und man wird das Gefühl nicht los, dass Lagerfeld bei aller gespielten Nonchalance genau das will: dass man beeindruckt ist vom Fotografen Lagerfeld.“
Vielen weiteren bedeutenden Fotografen und Fotografinnen der Gegenwart widmeten wir im Dezember 2021 übrigens eine eigene Playboy-Ausgabe.
50 Jahre Playboy: Wöchentlich neue Inhalte rund um unser Jubiläum
2022 ist für den deutschen Playboy ein aufregendes Jahr. 50 Jahre wird unser Magazin diesen August nämlich alt. Ein Jubiläum, das wir ab sofort mit Ihnen feiern möchten. Und zwar auf verschiedenen Wegen: Mit einem Jubiläums-Countdown, bestehend aus wöchentlich neuen Artikeln und Inhalten aus der Welt von Playboy Deutschland und seiner Geschichte hier auf playboy.de – wie zum Beispiel diesem hier. Dieser Countdown endet erst mit unserem Jubiläums-Special im August. Erstrahlen werden die Jubiläums-Inhalte in einem neuen Seventies-Look, der Ihnen sicherlich schon aufgefallen ist.
Und wir feiern das Jubiläum mit einer Special Edition, über die sich nicht nur Nostalgiker freuen: Unsere Ausgabe mit den „50 schönsten Stars aus dem deutschen Playboy“ – ist ab sofort im Playboy Magazinshop und am Kiosk erhältlich. Diese Special Edition ist vielleicht das schönste Erinnerungs-Album aller Zeiten. Denn darin haben wir die besten Bilder der aufregendsten Stars aus 50 Jahren Playboy Deutschland für Sie neu zusammengestellt.
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