Bei jeder Kaffeesorte ist die Bohne entscheidend für den Geschmack. Das Wort Kaffeebohne ist eigentlich irreführend, botanisch betrachtet handelt es sich nämlich um den Samen der Kaffeepflanze.
Kaffeepflanzen tragen rote Früchte, die sogenannten “Kaffeekirschen”, welche wiederum zwei “Steinkerne” enthalten. Darin befinden sich 0,8 bis 2,5 Prozent Koffein.
Kaffee, soweit die Nase riecht
Von Supermärkten bis zu den verschiedenen Discounter-Ketten, über Marken wie Tchibo, im Fachhandel oder bei der Kaffeekette Starbucks: Das Sortiment an Kaffeesorten ist riesengroß und natürlich versuchen alle Hersteller, den individuellen Geschmack der Kunden zu treffen. Das Interessante daran: Die meisten verfügbaren Kaffeeröstungen werden aus bloß zwei Arten von Kaffeebohnen gewonnen, den eindeutigen Markführern in puncto Kaffeesorte: “Robusta” und “Arabica”, wobei letztere mit circa 70 Prozent die absolute Nr.1 ist.
Das sind die Favoriten der Experten
Hier können Sie die Kaffeesorten bestellen und selbst probieren:
Ein kurzer Überblick zu den verschiedenen Kaffeesorten:
Arabica:
Der Marktführer gedeiht in Regionen ab 1000 Meter Höhe und benötigt, neben einem stabilen Klima zwischen 18 und 22 Grad, auch viel Zeit zum Reifen. Belohnt wird der Kaffeetrinker dann aber mit einem facettenreichen Aroma. Gut erkennbar ist die Bohne an einer gebogenen Narbe auf der flachen Seite.
Robusta:
Im Vergleich zur Arabica deutlich robuster, macht dieser Kaffeestrauch seinem Namen alle Ehre, und kommt auch mit Temperaturschwankungen und Hitze zurecht. Charakteristisch für ihr Aroma ist vor allem eine erdige, säurearme Note.
Liberica:
Auch bei dieser Sorte ist der Marktanteil sehr gering. Ihre Frucht enthält viel Koffein, allerdings wenig Zucker, weshalb auch das Aroma nicht besonders stark ist.
Excelsa:
Die Bohne gilt als eine seltene Delikatesse. Mit nur 1 Prozent Anteil an der weltweiten Kaffee-Produktion ist die Variante des Liberica-Kaffees den meisten eher unbekannt. Nicht zuletzt hängt dies auch mit ihrer intensiv erdigen Geschmacksnote zusammen.
Maragogype:
Diese Kreuzung aus Arabica und Liberica kennzeichnet sich durch milde, säurearme Früchte, die zudem sehr robust sind. Speziell für Filterkaffee eignet sich die Sorte besonders gut.
Die exklusivste Kaffeesorte der Welt: Kopi Luwak
Geht es nach dem Preis, ist diese Sorte der weltweite Spitzenreiter. Grund dafür ist das besondere Herstellungsverfahren. Die Kirschen nehmen nämlich einen Umweg über den Verdauungstrakt der sogenannten “Schleichkatzen”, wodurch sie erst ihr charakteristisches erdiges, Schokoladen-ähnliches Aroma entfalten.
Warum gibt es so viele Sorten?
Grundsätzlich basiert die Vielfalt auf den unterschiedlichen Kaffeebohnen, weitere Differenzierungen resultieren aus verschiedenen Anbau- und Herstellungsmethoden. Beispielsweise werden qualitativ hochwertige Sorten, wie die Arabica, erst ab bestimmten Höhen kultiviert, um für die gewisse Reifedauer zu sorgen. Zudem sind Mischwälder mit nährstoffreichen Böden als Anbaugebiete deutlich von Vorteil gegenüber Monokulturen, da hier aufgrund des geringen Schädlingsbefalls weniger Pestizide und Düngemittel verwendet werden müssen.
Auch die Aufbereitung nach der Ernte ist von Bedeutung. Hierbei gibt es zum einen die Trocknung auf dem Boden oder auf “Dry Beds”. Zum anderen wird auch die nasse Aufbereitung angewendet, bei der die Bohnen mit Hilfe von Wasser fermentiert werden. Ein weiteres Merkmal hoher Qualität ist die Säuberung der Bohnen mit Luft, wodurch kleine Überreste von Schalen oder Holz entfernt werden.
Gibt es Unterschiede bei der Zubereitung?
Kaffee-Vollautomaten kommen mit allen Sorten zurecht, Maschinen mit Siebträger hingegen sind am besten für Kaffees auf Espresso-Basis geeignet. Bei Filterkaffee oder Pressstempelkannen eignen sich vor allem Kaffeesorten mit wenig Säure, die kurze Röstzeiten aufweisen. Die Kaffee-Experten von roastmarket raten daher: Probieren Sie die unterschiedlichen Kombinationen von Bohnen und Zubereitungsform einfach aus, jeder hat seinen eigenen Favoriten.
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