Fotos: Sacha Höchstetter
Sie zählt zu den besten Para-Schwimmerinnen der Welt, holte sich nach ihrem Weltmeistertitel den Silbermedaillen-Gewinn bei den Paralympics 2012 in London. Im Oktober baten wir die 26-Jährige vor die Kamera. Ihre Playboy-Fotos schlugen daraufhin mächtig Wellen, nicht nur in Deutschland.
Im exklusiven Interview mit der BILD sprach Krawzow nun offen über das Playboy-Shooting und über die Reaktionen von Fans, Freunden, aber auch ihrer Familie. Die größten Befürchtungen habe sie wegen ihrer Familie gehabt, so die in Kasachstan geborene Krawzow in dem Interview. „Da wurde es mir mulmig, weil ich aus einem sehr konservativen Haushalt komme“. 70 Prozent der kasachischen Bevölkerung sind Muslime, auch ein Teil ihrer Familie, die noch dort lebt. „Für die war das unvorstellbar, dass jemand aus ihrer Mitte so etwas macht“, so Krawzow. Für sie sei ihr Auftritt im Playboy der "Höhepunkt des Jahres" gewesen.
Das ganze BILD-Interview können Sie hier lesen.
„Ich komme aus einem Land, in dem Frauen noch immer unterdrückt werden. Das habe ich hautnah erlebt. Als Frau hat man dort viele Vorschriften und kaum Mitspracherecht“, sagte die Schwimm-Weltmeisterin im Interview für die Oktober-Ausgabe des Playboy. Es sei ihr wichtig zu zeigen, dass man alles erreichen könne, wenn man es wirklich wolle. „Es ist dabei vollkommen egal, was andere sagen. Und ich will mich aufgrund meiner Erkrankung nicht verstecken“, so Krawzow. Die Menschen sind oft scheu, wenn sie davon erfahren, aber ich möchte, dass man offen auf mich zugeht.“
Die Spitzen-Schwimmerin leidet seit ihrem siebten Lebensjahr an der degenerativen Netzhauterkrankung Makuladystrophie. Dadurch liegt ihr Sehvermögen bei nur noch circa 3 Prozent. Zu ihren größten sportlichen Erfolgen zählt Elena Krawzow neben ihrem Weltmeistertitel den Silbermedaillen-Gewinn bei den Paralympics 2012 in London – sechs Jahre nachdem sie überhaupt schwimmen gelernt hatte. „Eigentlich war Wasser nie mein Element“, gestand die Sportlerin im Playboy-Interview. „Ich vermute, es war die Herausforderung, die mich angetrieben hat. Als ich die ersten Erfahrungen hatte und auch bei Wettkämpfen dabei war, habe ich das als Chance gesehen. Mir wurde klar, dass mir der Sport neue Wege eröffnen kann.“