„Mir ist wichtig, dass man zeigen kann, wenn man sich wohlfühlt – egal, in welchem Alter“

Ist stolz auf sich und ihren Körper: Playboy-Coverstar Tanja Lanäus im Titelinterview zu ihrem dritten Aktshooting
Credit: Philip La Pepa
„Sturm der Liebe“-Star Tanja Lanäus ist Coverstar des Playboy 09/23
Magazin
Playboy 2023/09

Inhalt

AKTION

Gentlemen’s Weekend: Begleiten Sie uns zu einem außergewöhnlichen Wochenende ans Mittelmeer nach Montenegro

Und Action: So war das Gentlemen’s Weekend in Leogang im Salzburger Land

Editors’ Talk: Die Herausgeber des deutschen Playboy und der deutschen „Sports Illustrated“ luden Partner, Playmates und Promis zum Sommer-Cocktail

UPDATE

First Lady: Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo

Ein guter Monat für: Cowboys und Abenteurer 

15 Fragen an … Rockstar Alice Cooper 

Männerküche: Australisch essen und ausgehen

Männerbar: Weine aus Australien

Pro & Contra: Day Drinking

Reise: Das „Hotel Piazza San Paolino“ in Florenz

Motor: Testfahrt im neuen Aiways U6

Playboy-Umfrage des Monats: Wie lieben die Deutschen?

Streitschrift: Vorsicht, Cancel Culture! Wir drohen unsere Werte der Aufklärung und der Demokratie zu verlieren, warnt Ex-Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin

Reportage

Doktor Tod: Zu Besuch bei Rechtsmediziner Fred Zack – einem Mann, der die dunkelsten Seiten des Menschen kennt 

INTERVIEW

Matthias Schweighöfer: Der Filmstar über seine Karriere in Hollywood, seinen Ehrgeiz und seinen Umgang mit Niederlagen

MOTOR & TECHNIK

100 Jahre Le Mans: Mythos und Wirklichkeit des legendären 24-Stunden-Rennens

Mein Schlitten: Florian Wagner und seine „Lara“

TITELSTRECKE

In Südafrika feierten wir ein erotisches Wiedersehen mit der bezaubernden „Sturm der Liebe“-Schauspielerin Tanja Lanäus

EROTIK

Playmate: Unsere Miss September, Kamila Stankowiak, genießt die Sonne Mallorcas

Blende Sechs: Diana Dobrea zeigt uns ihr sinnlichstes Solo

STIL

Mode: Deutsche Designsprache in der Männergarderobe für die nächste Saison 

Pflege: Die Haare des Jahres

LUST & LEBENSART

Erika Lust: Die Sexfilm-Regisseurin im Interview über Pornos auf der Kinoleinwand und die Bedeutung ihrer Arbeit 

Tagebuch einer Verführerin: Sophie Andresky fordert mehr Wertschätzung weiblicher Brüste

KULTUR

Denzel Washington: Der Hollywood-Star kehrt als „Equalizer“ auf die Leinwand zurück und erklärt  im Gespräch, wie er selbst zu Gewalt steht   

Bücher: Die Literatur-Tipps des Monats

STANDARDS
  • Editorial
  • Making-of
  • Leserbriefe
  • Berater
  • Witze
  • Cartoon
  • Impressum
  • Bezugsquellen
  • Playboy Classic

Die Herzen von Millionen Serien-Fans erobert Tanja Lanäus täglich im „Sturm der Liebe“. Im neuen Playboy feiern wir jetzt unser zweites Wiedersehen mit der temperamentvollen Kölnerin, die uns schon vor Jahren bezaubert hat, dafür umso größer: mit einer Reise nach Afrika, wo wir ihre Naturschönheit noch einmal neu entdecken – und mit ihr über ihren Gerechtigkeitssinn, Genderrollen und wahre Liebe sprechen. 

Frau Lanäus, Sie sind nun zum dritten Mal im Playboy zu bewundern. Waren Sie vor dem Shooting in Südafrika trotzdem aufgeregt?

Das Shooting hat zwischen meinen „Sturm der Liebe“-Drehs stattgefunden, und als ich nach dem Wochenende in Südafrika wieder am Set stand, durfte ich keinem was sagen. Das hat es sehr aufregend gemacht (lacht). In Südafrika hatte ich das Gefühl, in einer großen Netflix- oder Kinoproduktion zu sein. Es waren tolle Locations, so unglaublich schön. Niemandem davon erzählen zu dürfen war wirklich nicht einfach. Ich war noch ganz gefangen in diesen Bildern.

Was wollen Sie mit den Bildern erzählen?

Die Geschichte einer selbstbestimmten, freiheitsliebenden Frau, die sinnlich und gleichzeitig selbstbewusst auftreten kann. Mir ist wichtig, dass man zeigen kann, wenn man sich wohlfühlt – egal, wie, und egal, in welchem Alter. Ich bin jetzt 52 und finde es super, dass Playboy diese Frauen im Blick hat. Alle drei Playboy-Shootings habe ich für mich gemacht.

Tanja Lanäus im Playboy-Interview: „Ich liebe diese Bilder von mir und meine Entwicklung als Frau“

Können Sie Ihre Entwicklung beschreiben?

Bei meinem ersten Shooting hatte ich den Anspruch, etwas in einem künstlerischen Rahmen zu machen – deshalb haben wir damals im Circus Roncalli fotografiert. Beim zweiten Mal wollte ich zeigen, dass man mit Ende 40 als ganz natür­liche Frau eigentlich am besten fährt. Jetzt, beim dritten Shooting, kam von der Natürlichkeit noch mehr obendrauf. Außerdem kamen noch mehr Spaß, mehr Lachen, mehr Freiheit dazu. Wahrscheinlich auch, weil ich mich als Schauspielerin stärker etabliert habe. Das macht frei! Wissen Sie, was ich übrigens ziemlich albern finde?

Nein, was denn?

Sätze wie: 40 ist das neue 30. Das sehe ich überhaupt nicht so! Ich war 30, ich war 40, jetzt bin ich 52 und fühle mich pudelwohl. Dank meines Umfelds habe ich auch das Glück, kein bestimmtes Bild einer 52-Jährigen abgeben zu müssen. Ich kann sein, wie ich will! Albern wie eine 20-Jährige, aber auch gestanden.

Und mit Nacktheit haben Sie kein Problem.

Nein, überhaupt nicht! Als Schauspielerin ist der Körper mein Werkzeug.

In Berlin dürfen Frauen jetzt im Schwimmbad oben ohne sein. In vielen anderen Bundesländern ist das noch nicht der Fall. Wie stehen Sie dazu?

Grundsätzlich finde ich: gleiches Recht für alle! Warum sollen Männer oben ohne sein dürfen und Frauen nicht? Wenn mein Sohn etwas darf, meine Tochter aber nicht, nehme ich das persönlich.

Hat sich Ihre Perspektive auf Gleichberechtigung durch Ihre Kinder geändert?

Bei dieser Debatte schon. Aber ich hatte schon immer einen wahnsinnigen Sinn für Gerechtigkeit. Schon zu Schulzeiten habe ich wegen Gerechtigkeitsdiskussionen beim Direktor gesessen, weil ich mir den Mund nicht habe verbieten lassen. Ich war schon immer eine kleine Revoluzzerin (lacht).

Tanja Lanäus im Playboy-Interview: „Ich war schon immer eine kleine Revoluzzerin“

Im letzten Interview mit uns haben Sie gesagt: „Es geht viel Männlichkeit und Weiblichkeit verloren, wenn jeder immer alles können und machen muss.“

Das ist auch immer noch meine Auffassung! Ich finde, viele junge Menschen verlangen sich – überspitzt gesagt – ab, dass der Mann genauso eine gute Mutter sein muss wie die Frau und die Frau so ein guter Vater sein muss wie der Mann. Ich dagegen finde es schön, dass es immer noch Bereiche gibt, wo die Frau Frau und der Mann Mann sein kann. Für mich persönlich wäre es eine Art Geschlechtsverlust, wenn ich alles können müsste, was Männer können.

Was muss ein Mann in Ihren Augen denn können und was nicht?

Ich gebe jetzt mal ein ganz profanes Beispiel: Es gab Zeiten, da hat mein Mann nie das Bad geputzt. Ich habe zwar auch gehasst, es zu putzen, aber ich habe es einfach akzeptiert und es ihm abgenommen, weil er mir dafür andere Sachen abgenommen hat.

Es geht Ihnen also mehr um die Aufteilung der Aufgaben und nicht um deren Inhalte?

Ja, weil man allein auch gar nicht alles schaffen kann! Über die Küche kann ich sagen: Die macht fast ausschließlich mein Mann (lacht).

Ist er eigentlich eifersüchtig? Sie küssen in Ihrer Rolle oft Ihren Filmpartner …

Das Lustige ist, dass ich schon eifersüchtig werde, wenn er zum Beispiel mal einer Frau hinterherguckt. Und obwohl ich diesen Beruf habe, ist er überhaupt nicht eifersüchtig. Das ist doch bedenklich, oder? (Lacht)


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Wie lange sind Sie schon ein Paar?

32 Jahre werden es dieses Jahr. Und ich kann mir ein Leben ohne diesen Kerl überhaupt nicht mehr vorstellen. Er bringt mich einfach immer zum Lachen. Er ist der Jackpot!

Tanja Lanäus im Playboy-Interview: „Mein Mann ist der Jackpot“

Seit Januar 2022 spielen Sie die Yvonne Klee in „Sturm der Liebe“. Sie haben erzählt, dass Sie sehr dankbar für die Rolle sind. Warum?

Ich finde es wahnsinnig toll, dass die Bavaria-Produktion mir und auch anderen Frauen in meinem Alter, das verschwindend gering vertreten ist im deutschen TV- und Film-Business, immer wieder Chancen gibt und Rollen schreibt. Meine Rolle der Yvonne Klee ist ein richtiges Vorbild – sie zeigt, dass auch ältere Frauenfiguren sexy, toll und erzählbar sind.

Worin besteht Ihrer Meinung nach genau das Problem?

Zum einen darin, dass Ältere-Frauen-Rollen gar nicht erst geschrieben werden. Und wenn, dann meist nur ganz kleine. Zum anderen werden für Frauenfiguren, die beispielsweise 55 Jahre alt sein sollen, Schauspielerinnen engagiert, die Ende 30 sind. Anscheinend gelten Frauen mit älteren Gesichtern nicht mehr als attraktiv, was ich unmöglich finde! Das ist Altersdiskriminierung von Frauen. Was soll denn das für eine Botschaft sein? Die Zuschauer schauen sich im Spiegel an und sagen: Krass, dass sie noch so aussieht, dabei bin ich doch genauso alt! Das finde ich sehr verzerrend.

In letzter Zeit wurde in der Schauspielbranche auch viel von Machtmissbrauch, Trunkenheit und Gewaltausbrüchen an Filmsets gesprochen. Haben Sie so etwas auch schon mitbekommen?

Also entweder war ich bisher zu blind für solche Sachen oder überhaupt nicht involviert in die Geschehnisse. Ich kann für meinen Teil sagen, dass mir das noch nicht passiert ist und dass ich solche Dinge auch noch nicht mitbekommen habe. Hätte ich das, und da können Sie sich sicher sein, dann bin ich die Erste, die die Klappe aufreißt.