„Jede Frau ist schön, wie sie ist“

Xenia Prinzessin von Sachsen: Darum hat sie sich als erste Adelige für den Playboy-Auftritt entschieden
Credit: Ana Dias

Inhalt

Das Reality-TV ist ihr Hoheitsgebiet: In Formaten wie „B:Real – Echte Promis, echtes Leben“ gewährt Xenia Prinzessin von Sachsen Einblicke in den Alltag einer Adeligen. Uns lässt sie in der neuen Playboy-Ausgabe noch viel mehr sehen …

Liebe Xenia Gabriela Florence Sophie Iris Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen, wie Ihr voller Name lautet … 

… wow, ich glaube ihr seid die Ersten, die ihn auf Anhieb richtig nennen (lacht)

Ehrensache. Sie sind die erste Prinzessin, die sich in unserem Magazin zeigt. Wieso schließen sich Ihr Adelstitel und Aktaufnahmen nicht aus? 

Ich habe mir vorab eigentlich nur eine Frage gestellt: Wäre mein Urururgroßvater stolz auf mich, oder würde er es furchtbar finden? Auch wenn ich ihn nie kennengelernt habe, bin ich mir zu 100 Prozent sicher, dass er es abgesegnet hätte.

Ihr Urururgroßvater ist Friedrich August III., der letzte König von Sachsen. Wieso glauben Sie, dass er es befürworten würde?

Für ihn hat immer das Positive gezählt, er war, so wie ich es mitbekommen habe, ein sehr offener und freundlicher Mann. Ich fühlte mich schon immer stark mit ihm verbunden und sehe ihn vor mir, wie er es abnimmt und sagt: „Ja, mach halt.“ Seine letzten Worte ans Volk waren ja auch: „Macht euren Dreck alleine.“ (Lacht) Ich denke, dass er meine Message positiv aufgenommen hätte. 

Welche Message möchten Sie mit den Bildern denn senden? 

Dass jede Frau schön ist, wie sie ist. Man muss sich keinen Trends anpassen oder sich seinen Körper operieren lassen, nur um jemandem zu gefallen. Ich habe Schwangerschaftsstreifen und bin stolz darauf, sie zu zeigen. Ich möchte daran erinnern, dass man niemanden für sein Aussehen verurteilen sollte, sondern sich im Gegenteil für ihn freut, wenn er glücklich mit sich ist. 

Das klingt, als wäre über Ihr Aussehen viel geurteilt worden. 

Ja, in manchen Reality-TV-Shows war ich die Einzige, die nichts an ihrem Körper hat machen lassen. Und dann kam es vor, dass die anderen teils sehr stark operierten Frauen so was gesagt haben wie, dass ich ja keine Konkurrenz für sie sei, weil ich keine Kurven hätte und nicht weiblich sei. Das war furchtbar. Dem Druck hätte ich mich fast gebeugt und meinen Körper modifizieren lassen. 

Playboy-Coverstar Xenia Prinzessin von Sachsen: „Mir gefällt mein Körper am besten, wenn er funktioniert und ich schmerzfrei bin“

Was gefällt Ihnen an Ihrem Körper besonders? 

Mir gefällt mein Körper am besten, wenn er funktioniert und ich schmerzfrei bin. An Äußerlichkeiten habe ich nie festgemacht, wie gut ich mir gefalle. 

Das liegt sicher an Ihrer Krankheitsgeschichte. Als Sie zehn Jahre alt waren, wurde ein Knochentumor an Ihrem Schädel festgestellt, der Ihnen erst sechs Jahre später entfernt werden konnte. 

Ich bin früh mit dem Wert von Gesundheit konfrontiert worden, die Optik meines Körpers habe ich lange eigentlich nur ignoriert. Als ich in die Pubertät kam, war ich entsprechend entspannt und extrovertiert. Auch jetzt geht es mir gut, und ich bin froh, durch dieses Shooting meinen Körper auch noch mal von einer anderen Seite entdeckt zu haben. 

Mit welchen Reaktionen auf das Shooting rechnen Sie? 

Ich glaube, dass ganz viele Leute aus allen Wolken fallen werden (lacht). Ich würde mir wünschen, dass sich Frauen gut fühlen, wenn sie meine Fotos angucken, und vielleicht sogar ein bisschen stolz auf mich sind. Und bei den Männern würde ich mir wünschen, dass sie ein bisschen für mich schwärmen und meine Natürlichkeit schätzen. 

Sicherlich werden viele auch Ihren Mut schätzen, sich dieser Adels-Premiere auf unserem Titel zu stellen. Welchen Stellenwert hat Adel in Deutschland in Ihren Augen? 

Ich glaube, wir sind die Underdogs des europäischen Adels. Wir laufen unter dem Radar, hier interessiert das niemanden. Aber ich bin trotzdem froh, dass ich aus einem wirklich anständigen Teil der Familiengeschichte komme. 

Wie meinen Sie das? 

Diese Adoptionsgeschichte mit den von Anhalts (Frédéric Prinz von Anhalt kam per Adoption in die Familie und adoptierte seinerseits acht Kinder, darunter Sex-Club-Betreiber Marcus von Anhalt, d. Red.) ist eine ganz große Schande. Ich verstehe, dass die Deutschen den deutschen Adel kacke finden, weil die von Anhalts das Bild komplett versaut haben. Ich muss den Leuten ständig beweisen, dass ich den Namen nicht gekauft habe oder adoptiert bin. 

Playboy-Coverstar Xenia Prinzessin von Sachsen: „Wenn es zur Debatte stehen würde, wäre ich eine gute Königin“

Welche Vorurteile gehen mit Ihrem Titel noch einher? Sehen Sie sich oft mit Prinzessinnen-Klischees konfrontiert?

Ständig. Die Leute denken, ich sei sehr, sehr reich und hätte für alles Angestellte. Was allerdings stimmt: Bei der kleinsten Unebenheit im Bett kann ich nicht schlafen, ein bisschen wie die „Prinzessin auf der Erbse“. Aber es gibt darüber hinaus auch Pflichten, die eine Prinzessin erfüllen muss. Dass sie viel Charity macht zum Beispiel, was ich auch gut finde. Ich habe mich schon immer viel engagiert, ohne das an die große Glocke zu hängen. Meine Freunde sagen auch öfter, dass bei mir die Aristokratin durchkommt. 

Zum Beispiel wann? 

Als ich als Eventmanagerin gearbeitet habe, hatte ich ein paar Angestellte. Und ich kann Leute schon sehr dirigieren, bin dabei aber nett und belohne viel. Ich bin ein Mensch, der gerne schenkt. Wenn es zur Debatte stehen würde, wäre ich also, glaube ich, auch eine gute Königin. Ich bin sehr fair und rechtschaffen. 

Was zieht Sie ins Reality-TV?

Eigentlich kämpfe ich als Prinzessin den ganzen Tag gegen Vorurteile. Aber dadurch, dass ich schon lange Fernsehen mache und in gewissen Lebensbereichen auch begleitet worden bin, zum Beispiel wie ich meinen Führerschein gemacht habe, was damals noch lustigerweise im Ferrari war, wussten die Leute schon früh: Okay, die ist nicht ganz knusper, aber nett und witzig. Inzwischen ist das Reality-Universum überschwemmt mit Influencern, die nur dort stattfinden. Ich sehe mich da eher als eine Art Spion: Ich will das Reale zurück ins Reality-TV bringen und den Leuten gleichzeitig zeigen, wer ich wirklich bin.

Dass Sie eine Prinzessin sind, konnten Sie bis zur 7. Klasse verheimlichen. Was hat sich für Sie verändert, als es herauskam, dass Sie nicht wirklich „Xenia Sachsen“ heißen?

Das war furchtbar. Sofort haben die ersten Mädchen mich gefragt, ob ich eine Zofe habe, und die Jungs, ob ich sie heiraten würde, damit sie ein Prinz werden. 

Und, würde man? 

Streng genommen nicht nur Prinz, sondern auch Herzog, ja. 

Was müsste ein Mann mitbringen, um Ihr Herz zu erobern? 

Ich suche einen Gentleman, der mir die Tür aufhält, mich zum Lachen bringt, weltoffen ist und bei dem ich mich fallen lassen kann. Ich bin da echt oldschool, ich will die ganze Märchengeschichte.

Die Rebellin

Xenia Gabriela Florence Sophie Iris Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen kam am 20. August 1986 als Tochter des Landwirts Theo Clevan und der Friseurin Iris Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen in Düsseldorf zur Welt. Sie ist die Urururenkelin von Friedrich August III., dem letzten König von Sachsen, und entstammt dem Haus Wettin. Ihre Fernsehkarriere begann 2004 bei der Casting-Show „Popstars“, bevor sie in Reality-TV-Formaten wie „Das Sommerhaus der Stars“ oder „Kampf der Reality-Stars – Schiffbruch am Traumstrand“ teilnahm und so einem größeren Publikum bekannt wurde. 2015 bekam sie einen Sohn. Aktuell ist sie in der RTL2-Show „B:Real – Echte Promis, echtes Leben“ zu sehen. 

Die neue Februar-Ausgabe ist ab sofort als E-Paper und am Kiosk erhältlich. Noch mehr Bilder von Xenia Prinzessin von Sachsen sehen Sie schon jetzt auf PlayboyPremium. 


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