1. Fakt rund um 80 Jahre LSD: Der „Fahrradtag“ als Startschuss einer neuen Ära
LSD wurde 1938 von dem schweizerischen Chemiker Albert Hofmann synthetisiert, doch erst fünf Jahre später, 1943, entdeckte er zufällig die halluzinogenen Eigenschaften seiner Schöpfung, als er versehentlich eine kleine Menge über die Haut aufnahm. Wenige Tage später, am 19. April 1943 unternahm Hofmann schließlich den ersten absichtlichen LSD-Trip, als er 250 Mikrogramm LSD nahm und sich auf den Weg nach Hause auf seinem Fahrrad machte.
Der Tag wird nun als „Bicycle Day“ gefeiert und gilt als Geburtstag der psychedelischen Bewegung. In seinem Bericht zum Selbstversucht schreibt Albert Hofmann: „Alles in meinem Gesichtsfeld schwankte und war verzerrt wie in einem gekrümmten Spiegel. Auch hatte ich das Gefühl, mit dem Fahrrad nicht vom Fleck zu kommen. Indessen sagte mir später meine Assistentin, wir seien sehr schnell gefahren.“
2. Fakt rund um 80 Jahre LSD: Das CIA macht heimliche LSD-Versuche an Unwissenden
Auch den US-amerikanischen Geheimdiensten blieb die besondere Wirkung von LSD nicht lange vorenthalten. Das Projekt MK-Ultra, auch als CIA-Mind-Control-Programm bekannt, war eine geheime Forschungsoperation, in den 1950er und 1960er Jahren durchgeführt wurde. Das Programm umfasste eine Vielzahl von Experimenten, bei denen Drogen wie LSD, Meskalin und Psilocybin sowie andere chemische, biologische und psychologische Methoden verwendet wurden, um Möglichkeiten zur Gedankenkontrolle, zur Beeinflussung menschlichen Verhaltens und zur Informationsgewinnung zu erforschen. LSD-Versuche wurden an verschiedenen Gruppen von Menschen durchgeführt, sowohl an Freiwilligen als auch an unwissenden Teilnehmern, wie psychisch Kranken oder Gefangenen. Erst als die Öffentlichkeit davon erfuhr, wurden die zweifelhaften Versuche eingestellt.
3. Fakt rund um 80 Jahre LSD: Turn on, tune in, drop out" - LSD und das Hippie-Zeitalter
Der amerikanischer Psychologe und Harvard-Professor Timothy Leary brachte es in den 1960er Jahren zur prominenten Figur der psychedelischen Bewegung. Er förderte den Gebrauch von LSD und anderen psychedelischen Substanzen und prägte den Slogan „Turn on, tune in, drop out“. Sein Wirken beeinflusste die Popkultur dieser Zeit maßgeblich, indem er Künstler, Schriftsteller und Musiker wie die Beatles inspirierte.
Learys Forschungen und seine enge Verbindung zur Gegenkultur trugen zur Verbreitung von LSD und zur Entstehung einer Generation von Freidenkern und kreativen Geistern bei. Typisch für die psychedelische Kunst sind bunte, geschwungene Muster, die Ende der 60er Jahre auch in der Hippie-Kultur große Beliebtheit erfuhren.
4. Fakt rund um 80 Jahre LSD: Die Beatles und „Lucy in the Sky with Diamonds“
Bis heute gilt der Song „Lucy in the Sky with Diamonds“ als LSD-Song. Und tatsächlich sind alle vier Mitglieder der berühmten Liverpooler Band mit LSD in Berührung gekommen. Trotzdem stehen die Anfangsbuchstaben in „Lucy in the Sky with Diamonds“ nicht als Akronym für LSD. Insbesondere John Lennon bestritt stets, dass es eine direkte Verbindung zur Droge gibt. Lennon behauptete, der Titel sei von einem Bild inspiriert, das sein Sohn Julian gemalt hatte, und nicht von seinen eigenen LSD-Erfahrungen.
Über die LSD-Erfahrungen der Beatles ist überliefert, dass der Zahnarzt John Riley im Jahr 1965 George Harrison und John Lennon LSD ohne deren Wissen verabreicht haben soll. Auch Paul McCartney und Ringo Starr sollen später eigene LSD-Erfahrungen gemacht haben. Das Album „Revolver“ aus dem Jahr 1966 beschrieb Lennon wegen der LSD-Einflüsse als „acid album“ der Band. Diese Entwicklung gipfelte schließlich im Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“, das als eines der ersten Alben der Musikrichtung des Psychedelic Rock gilt.
5. Fakt rund um 80 Jahre LSD: Eine Droge als Heilmittel?
In den letzten Jahren hat das Interesse an der therapeutischen Anwendung von LSD und anderen psychedelischen Substanzen zugenommen. Obwohl der Einsatz von LSD in vielen Ländern noch immer illegal ist, wird seine potenzielle medizinische Nutzung in verschiedenen klinischen Studien und Forschungsprojekten untersucht. Wissenschaftler forschen daran, wie man mit der Hilfe von LSD Depressionen, Angststörungen sowie Suchterkrankungen besser behandeln könnte.
Auch private Anwender hoffen auf die Wirkung von LSD und betreiben sogenanntes Microdosing. Dabei werden sehr kleine Mengen psychoaktiver Substanzen wie LSD eingenommen, um subtile Veränderungen in Stimmung, Wahrnehmung und Kognition zu erzielen, ohne die typischen halluzinogenen Effekte zu erleben. Die Idee dahinter ist, Kreativität, Produktivität und emotionales Wohlbefinden zu steigern. Jedoch ist die Wirkung dieser Praxis bis heute nicht eindeutig belegt.
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