Er schlug ein wie eine Bombe: Die Präsentation des Bikinis am 5. Juli 1946 war ein Skandal, der als zu freizügig und zu nackt um die Welt ging. Heute, 73 Jahre später, ist er nicht nur Teil des Sommers – sondern steht auch kurz davor ein eigenes Museum zu bekommen
Was ein Atomtest und ein Zweiteiler gemeinsam haben
Es ist der 5. Juli 1946, an dem der französische Bademodendesigner Louis Réard im Pariser Schwimmbad "Piscine Molitor" seine Weltneuheit vorstellt: 190 Quadratzentimeter Stoff, die gerade so den Intimbereich und die Brüste der Nackttänzerin Micheline Bernardini bedecken. Bis dato der kleinste Badeanzug der Welt – nackter und provokanter als alles, was man kannte. Um diese Neuheit ihrer Brisanz angemessen zu vermarkten, wählte Réard einen Namen, der in diesen Tagen sowieso in aller Munde war: Bikini.
Denn nur wenige Tage vorher. am 1. Juli 1946 inszenierten die USA den ersten Atombombentest der Nachkriegszeit in der Lagune des "Bikini-Atoll" als internationales Medienereignis. Solche Tests hatten damals ein positives Standing, wurden als fortschrittlich empfunden – für die Amerikaner waren sie die ideale Art und Weise, ihre atomare Überlegenheit zu beweisen. So berichteten Zeitungen in aller Welt davon – und das "Bikini-Atoll" landete auf sämtlichen Titelblättern.
Ein Namens-Zug, auf den Louis Réard aufsprang – mit Erfolg. Heute steht "Bikini" für beinahe alle Bademoden-Zweiteiler und wurde ohne Übersetzung in fast alle Sprachen übernommen.
[Instagram Embed: https://www.instagram.com/p/BkdEziOgZaw/]
Das Museum
Im nächsten Jahr eröffnet mit dem BikiniARTmuseum nun eine Hommage an den legendären Zweiteiler. Am 4. Januar 2020 wird das weltweit erste Bademodenmuseum in Bad Rappenau eröffnen und eine Timeline von Verboten, Skandalen, Ikonen und dem Recht auf Selbstbestimmung zeichnen.
[Instagram Embed: https://www.instagram.com/p/BpZlST0nkBh/]