1. Film von Bruce Willis: „Stirb langsam“ (1988)
Als „Stirb langsam“ (1988) vor über 30 Jahren in die Kinos kam, hat wohl niemand geahnt, dass der Film das Action-Genre für immer verändern und zu einem echten Klassiker avancieren würde. Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit sah man auf der großen Leinwand nämlich keine übermächtigen Muskelprotze wie Arnold Schwarzenegger oder Sylvester Stallone, die als Ein-Mann-Armee alles und jeden niedermähen. Nein, in „Stirb langsam“ (1988) liegt der Fokus auf dem Cop John McClane (Bruce Willis), der, anders als die Action-Ikonen der 1980er, einfach ein normaler Typ ist. Während er die Geiseln in einem Hochhaus vor einer Gruppe Terroristen um den Anführer Hans Gruber (Alan Rickman) retten will, kriegt er ordentlich auf die Fresse, blutet viel, schwitzt sein weißes Unterhemd voll und dreckt es dermaßen ein, dass das zerfetzte Ding am Ende schwarz wie die Nacht ist. Gleichzeitig hauchte Bruce Willis McClane eine für das Genre beeindruckende Menschlichkeit und Tiefe ein, weshalb der Charakter bis heute als Action-Ikone gefeiert wird – und Willis für immer mit ihm verbunden sein wird. Yippie-Ya-Yay, Schweinebacke!
2. Film von Bruce Willis: „Pulp Fiction“ (1994)
Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ (1994) ist ohne Frage ein Meisterwerk. Von den skurrilen Figuren über die genialen Dialoge bis hin zum Hammer-Soundtrack und dem ungewöhnlichen Aufbau der Handlung – an diesem Gangsterfilm ist einfach alles ikonisch. Und eines der Highlights in diesem Klassiker ist auch Bruce Willis. Denn hier zeigte der Star als frustrierter Boxer Butch Coolidge, der einen Gangsterboss über's Ohr haut, was für ein fantastischer Schauspieler abseits des Action-Genres in ihm steckt. Unvergesslich und einer der Höhepunkte in „Pulp Fiction“ (1994) ist die Szene im SM-Keller und die anschließende Flucht auf einem Motorrad, Verzeihung, auf einem Chopper sowie das Zitat: „Zed's dead, Baby. Zed's dead.“ Einfach nur cool – wie Bruce Willis eben so ist.
3. Film von Bruce Willis: „12 Monkeys“ (1995)
Ein Virus hat Mitte der 1990er den Großteil der Weltbevölkerung ausgelöscht. Die wenigen Überlebenden hausen 2035 unter erbärmlichen Umständen in unterirdischen Anlagen. Um mehr über das Virus und seine Ursprünge herauszufinden, werden „Freiwillige“ in die Zeit des Ausbruchs zurückgeschickt – wie der Verbrecher James Cole (Bruce Willis). Der landet aber bei seiner Zeitreise fälschlicherweise 1990 in einer Nervenheilanstalt, wo ihm der mysteriöse Patient Jeffrey Goines (Brad Pitt) die ganze Zeit etwas über die mysteriösen „12 Monkeys“ erzählt... Terry Gilliams „12 Monkey“ (1995) ist nichts für jedermann. Der dystopische Endzeit-Thriller ist düster, verschachtelt und schräg – aber auch sehr smart und extrem fesselnd. Außerdem haben ihre starken Performances in „12 Monkey“ (1995) dafür gesorgt, dass Bruce Willis und Brad Pitt von da an in Hollywood auch als Charakterdarsteller gefragt waren.
4. Film von Bruce Willis: „Das fünfte Element“ (1997)
„Das fünfte Element“ (1997) von Luc Besson ist wahrscheinlich einer der schrägsten, lautesten, buntesten, aber eben auch kreativsten Sci-Fi-Filme aller Zeiten. Bruce Willis passt hier trotzdem perfekt rein: Denn er bringt in der Hauptrolle des Taxi-Fahrers Korben Dallas die nötige Ruhe und Coolness in dieses Spektakel – was man bei seiner Aufmachung (blondierte Haare, orangefarbenes Unterhemd) erst einmal schaffen muss. Aber worum geht es in „Das fünfte Element“ (1997)? Eine uralte böse Macht droht im Jahr 2263 die Erde zu vernichten. Nur die mysteriöse Leeloo (Milla Jovovich) kann die Katastrophe aufhalten, braucht dafür aber die Hilfe von Korben Dallas. Gleichzeitig versucht der wahnsinnige Industrielle Zorg (Gary Oldman) den Plan der beiden zu durchkreuzen.
5. Film von Bruce Willis: „Armageddon“ (1998)
Ja, Michael Bays „Armageddon“ (1998) trieft nur so vor Patriotismus und Pathos. Und ja, der Katastrophenfilm, in dem eine Truppe Ölbohrspezialisten im Weltall einen Asteroiden zerstören muss, bevor er auf die Erde kracht, ist voller Logiklöcher und Dialogen, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Trotzdem macht er nicht zuletzt wegen des mit Stars gespickten Casts (Bruce Willis, Ben Affleck, Billy Bob Thornton, Michael Clarke Duncan ...), der spektakulären Action und der ununterbrochenen Spannung extrem viel Spaß. Und wer bei der Szene zwischen Bruce Willis und Liv Tyler im Finale nicht mindestens eine Träne im Auge hat, kann nur herzlos sein.
6. Film von Bruce Willis: „The Sixth Sense“ (1999)
In M. Night Shyamalans „The Sixth Sense“ (1999) konnte Bruce Willis wieder zeigen, was schauspielerisch in ihm steckt. Hier mimt der Hollywood-Superstar den Psychologen Malcolm Crowe, der sich dem neunjährigen Cole (Haley Joel Osment) annimmt. Der Junge wird von großen Ängsten geplagt, verrät aber niemandem, worum es dabei geht. Seine alleinerziehende Mutter (Toni Collette) ist überfordert und in der Schule wird er gemobbt. Erst als die Situation einmal mehr eskaliert, vertraut sich Cole Crowe an und verrät ihm, dass er tote Menschen sehen kann. Es gibt keine Zweifel daran, dass „The Sixth Sense“ (1999) einer der besten Horror-Thriller ist, der jemals auf Film gebannt wurde – dank seiner schaurigen Atmosphäre, der packenden Story, dem krassen Twist und dem herausragenden Schauspiel von Willis und dem jungen Osment.
7. Film von Bruce Willis: „Unbreakable“ (2000)
Und auch die nächste Zusammenarbeit von M. Night Shyamalan und Bruce Willis war ein echter Hit: In „Unbreakable“ (2000) spielt Bruce Willis den Sicherheitsmann David Dunn, der als einziger Passagier ein furchtbares Zugunglück überlebt – und das ohne jeden Kratzer. Alle Medien im Land berichten über den Glücklichen. Doch dann macht Dunn Bekanntschaft mit dem Comic-Sammler Elijah Price (Samuel L. Jackson), der an der Glasknochenkrankheit leidet. Der glaubt, dass der Sicherheitsmann ein Superheld mit übermenschlichen Fähigkeiten ist – wie in den Comics. Dunn glaubt ihm zunächst nicht. Doch dann häufen sich die Hinweise, dass Price's Annahme stimmen könnte. „Unbreakable“ (2000) ist ein überraschend vielschichtiger Genre-Mix mit Mystery-, Thriller- und Comicfilm-Elementen, die so gut miteinander verwoben sind, dass die Augen wie gebannt am Bildschirm kleben. Und Bruce Willis zeigt als zurückhaltender, fast schüchterner David Dunn, einmal mehr, was für ein fantastischer Schauspieler er ist.
8. Film von Bruce Willis: „Keine halben Sachen“ (2000)
Dass Bruce Willis nicht nur Action, sondern auch Komödien kann, bewies er einige Male. Doch so lustig wie in „Keine halben Sachen“ (2000) war er in keinem anderen seiner Filme. In der Komödie spielt Willis den Auftragsmörder Jimmy „Die Tulpe“ Tudeski. Der ist, nachdem er eine Mafia-Familie an die Polizei verraten hat, in einem ruhigen Vorort untergetaucht. Leider holt Tudeski seine Vergangenheit ein, als seine neuen Nachbarn von seiner wahren Identität Wind bekommen und ihn an seine ehemaligen Auftraggeber verraten wollen, um mit der Belohnung ihre Schulden zu bezahlen. Bruce Willis ist mit seinem selbstironischen Spiel das Highlight dieses Gauner-Klamauks. Mindestens genauso lustig (weil selbstironisch) war Bruce Willis nur noch in „R.E.D.“ (2010) und „Moonrise Kingdom“ (2012).
9. Film von Bruce Willis: „Sin City“ (2005)
Die Rolle des desillusionierten Cops John Hartigan, der ein kleines Mädchen aus den Fängen eines pädophilen Sohnes einer reichen Familie retten muss, ist Bruce Willis wie auf den Leib geschneidert. Und obwohl in „Sin City“ (2005) noch weitere starke Storys aus der gleichnamigen Comic-Vorlage von Frank Miller zu sehen sind, ist die von Willis mit Abstand die beste. Kein anderer Schauspieler hätte die Zerrissenheit dieser Figur so gut verkörpern können wie er. Selbst in der Fortsetzung von 2012 stahl Bruce Willis noch allen die Show.
10. Film von Bruce Willis: „Looper“ (2012)
Um ihre Feinde ohne Spuren loszuwerden, schickt ein Verbrechersyndikat sie im Jahr 2074 per Zeitreise in die Vergangenheit. Genau genommen ins Jahr 2044. Dort werden sie von Auftragskillern namens Looper ermordet und anschließend beseitigt. Einer der besten unter ihnen ist Joe (Joseph Gordon-Levitt). Doch der bekommt heftige Probleme, als er eines Tages sein Zukunfts-Ich (Bruce Willis) ausschalten soll. „Looper“ (2012) ist intelligent, spannend, voll mit beinharter Action und mit Joseph Gordon-Levitt und Bruce Willis extrem gut besetzt. Vor allem die Action-Ikone zeigt auf seine alten Tage, dass er noch ordentlich austeilen kann und nichts von seiner Coolness verloren hat. Um so trauriger ist es deshalb, dass wir Bruce Willis wohl nie wieder auf der großen Leinwand sehen werden.
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