1. Bescheidenheit ist eine Zier
"Charlie hat das wohmöglich kleinste Schlagzeug-Set der Rock 'n'-Roll-Welt", sagte Ex-Stones-Bassist Bill Wyman einmal über seinen Kollegen, "Heute haben Schlagzeuger 50 oder 60 Teile in ihrem Setup. Charlie hat ungefähr sieben."
Dass der "Wembley Whammer" für die Band gerade wegen seines ganz eigenen Spiels unverzichtbar war, unterstrich auch einst Gitarrist Ron Wood: "Charlie ist unser Motor. Und ohne unseren Motor fahren wir nirgendwohin.“
2. Er schlug Mick Jagger einst ins Gesicht
Charlie Watts galt für gewöhnlich als das unauffälligste aller Stones-Mitglieder. Dass er aber auch austeilen konnte, musste Frontmann Mick Jagger einst am eigenen Leib erfahren. Als dieser mitten in der Nacht in Watts Hotelzimmer anrief und abfällig fragte "Wo ist mein Drummer?", soll Watts der Kragen geplatzt sein. Er wurde gegenüber Mick Jagger handgreiflich, sodass dieser im Buffett landete. Daraufhin soll Watts klargestellt haben: "Nenn mich nie wieder deinen Drummer: Du bist mein fucking Sänger!"
3. Der Bodenständige
Charlie Watts war nicht nur das älteste aller Bandmitglieder, sondern auch der erste der Band, der heiratete. Im Oktober 1964 ehelichte er Shirley Sheperd, mit der er bis zu seinem Tot verheiratet war. In all den Jahrzehnten auf Tour soll er nicht einmal der Versuchung des Rock 'n' Roll-Lifestyles nachgegeben und Groupies stets eine Abfuhr erteilt haben.
Charli Watts mit Ehefrau Shirly. Neben den beiden: Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr und dessen damalige Ehefrau Marueen.
Als die Stones 1972 in Hugh Hefners Playboy Mansion eingeladen wurden, hielt sich Watts die meiste Zeit im legendären Game House auf, das voll war mit Billardtischen, Flipperautomaten und anderen Spielzeugen. "Ich habe dem Klischee des Rockstars nie entsprochen", sagte Watts einst, "in den 70ern haben Bill Wyman und ich entschieden, uns Bärte wachsen zu lassen, doch allein der Versuch war ermüdend."
4. In den 80ern hatte er ein Drogenproblem
Auch wenn er sich bei Alkohol und Drogen eher zurückhielt, bekam er Mitte der 80er Jahre Probleme mit Rauschmitteln. Es sei seine Art gewesen, mit Problemen umzugehen, so Watts, "Ich denke, das war meine Mid-Life-Krise. Ungefähr 1983 wurde ich eine komplett andere Person und hatte bis 1986 damit zu kämpfen. Wegen meines Verhaltens hätte ich fast meine Frau und all das verloren."
5. Der erfolgreiche Kampf gegen Krebs
Nicht nur die Drogen machten Watts zu schaffen. 2004 wurde bei Watts Kehlkopfkrebs diagnostiziert. Zwar gab der Schlagzeuger bereits in den 80ern das Rauchen auf, doch der Konsum machte sich nach all den Jahren bemerkbar. Nach einer Strahlenbehandlung konnte Watts aber 2005 wieder mit den Rolling Stones auf Welttournee gehen.
6. Der stilsichere Stone
Zwar sah man ihn auf der Bühne meist nur mit einem einfach Hemd oder Poloshirt am Schlagzeug sitzen, doch Charlie Watts galt abseits der Bühne als besonders modebewusst. Das Magazin Vanity Fair setzte ihn 2002 auf die "Best Dressed"-Liste und auch die britische GQ zeichnete ihn 2012 als "World’s Best Dressed Men Of The Year" aus.
Die Leidenschaft für gute Anzüge habe Watts er laut eigener Aussage von seinem Vater gehabt, der ihn als Kind mit zum Schneider nahm: "Ich habe rund 200 Anzüge in London und einige in Devon. Ich ziehe mich sehr klassisch an... alt-englisch." Außerdem hasste er Turnschuhe, wie er einst erzählte: "Bei den Stones habe ich mich immer fehl am Platz gefühlt. Nur wegen meines Aussehens. Ich habe richtige Schuhe an und sie tragen Turnschuhe. Ich hasse Turnschuhe, auch die modischen."
7. Seine erste Karriere
Bevor er Mitglied der Rolling Stones wurde, ging er auf eine Kunstschule und arbeitete als Grafikdesigner in der Werbebranche. Auch später hatte er Gefallen am Zeichnen und soll laut eigener Aussage all seine Hotelzimmer skizziert haben, die er mit den Stones auf Tournee bewohnte.
8. Seine Liebe für Jazz und Swing
Watts spielte in der größten Rockband aller Zeiten, doch seine wahre Liebe galt dem Jazz. Noch bevor er den Rolling Stones beitrat, spielte er in einer Jazzband namens "Blues By Five". Auch Swing und Boogie-Woogie hatten es Watts angetan. Seit 2010 trat er immer wieder mit der Gruppe "The ABC&D of Boogie Woogie" auf.
9. Er dachte immer wieder ans Aufhören
Der Gedanke, bei den Rolling Stones auszutreten und in Rente zu gehen, war für Charlie Watts schon fast so etwas wie ein Running Gag. "Bei jeder Tour denke ich ans Aufhören. Dann habe ich zwei Woche Urlaub und meine Frau fragt mich 'Musst du nicht bald wieder zur Arbeit?'", sagte der Drummer einst über seine Ausstiegsgedanken.
10. Sein erstes Schlagzeug
Im Alter von zehn Jahren entdeckte Watts seine Liebe zum Jazz und baute ein altes Banjo zur Trommel um. 1955 erhielt er dann sein erstes Schlagzeug, das ihm seine Eltern zu Weihnachten schenkten. Zuletzt spielte Watts ein Set der Firma Gretsch.
Alle Artikel