Imponierend oder peinlich? Das steckt hinter dem Dating-Trend „Gatsbying“

Dating-Trend Gatsbying: Mit dieser Methode versuchen Singles unterbewusst, anderen zu imponieren
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Literaturbegeisterte ahnen vielleicht bereits, was sich hinter dem Dating-Trend „Gatsbying“ verbirgt. Allen anderen stehen wir zur Seite und erklären, was hinter dem Phänomen steckt.

Schräge Namen haben ja grundsätzlich alle Dating-Trends. Egal, ob „Hesidating“, „Guardrailing“ oder „Mosting“ – bei all diesen Begriffen muss man erst einmal kurz nachgrübeln, was sich dahinter verbergen könnte. Gleiches gilt für den „neuen“ Dating-Trend namens „Gatsbying“. Kann man sich die Bedeutung der meisten Dating-Trends noch irgendwie erschließen – vorausgesetzt man ist dem Englischen mächtig –, ist das bei Letzterem eigentlich nur möglich, wenn man ein bestimmtes Buch oder eine von dessen Adaptionen kennt: den Klassiker „Der große Gatsby“, geschrieben von F. Scott Fitzgerald.

Gatsbying: Was bedeutet der Dating-Trend?

In dem grandiosen Buch geht es um den fiktiven Millionär und Lebemann Jay Gatsby, der an der Ostküste der USA in den goldenen 1920er-Jahren eine opulente Party nach der anderen schmeißt. Dabei macht er das nicht, weil er so gerne feiert. Vielmehr veranstaltet Gatsby diese ausufernden Feste nur deshalb, um Daisy, seine Jugendliebe, zu beeindrucken und zurückzugewinnen. Wer sich einen Eindruck der Partys machen möchte (und/oder zu faul ist, das Buch zu lesen), dem seien die Verfilmungen von 1974 mit Robert Redford in der Hauptrolle und die von 2013 mit Leonardo DiCaprio ans Herz gelegt.

Beim Dating-Trend „Gatsybying“ geht es nun aber weniger um die Partys, sondern vielmehr um deren Hintergrund: Man versucht die Aufmerksamkeit oder das Interesse einer Person zu wecken, indem man versucht, ihr zu imponieren – ohne wirklich mit ihr oder ihm zu sprechen. Anders als bei Gatsby in den 1920ern findet „Gatsbying“ heutzutage allerdings eher in den Sozialen Medien statt. Man will die Aufmerksamkeit von jemandem, der gerne wandert? Dann dürfen Storys und Posts bei Instagram und Co. nicht fehlen, in denen man in feschen Outdoor-Klamotten Berge hochkraxelt. Die oder der Angebetete liest gerne? Kurzum schafft man sich eine Bibliothek an. Der Schwarm steht auf dicke Autos? Also least man sich doch den Sportwagen.

Gatsbying: Darum kann man mit dem Dating-Trend daneben liegen

Das Problem beim „Gatsbying“: Die Gefahr ist hoch, dass man sich für die andere Person verstellt, sich selbst untreu wird oder gar blamiert. Schließlich kann bei so einer Bergtour auch einiges schiefgehen. Also dann doch lieber allen Mut zusammennehmen, die Schüchternheit überwinden und mit der oder dem Angebeteten reden und nach einem Date fragen. Und wenn es nicht klappt, dann ist es eben so. Die oder der Nächste wartet sicherlich auf einen. Und dann bleibt nur noch zu hoffen, dass die Romanze glücklicher endet als bei Gatsby und Daisy ...