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In seinem Herkunftsland, den Vereinigten Staaten von Amerika, wird „Der Zauberer von Oz“ fast schon kultisch verehrt. Außerhalb der USA hingegen findet der Klassiker deutlich weniger Aufmerksamkeit – was sehr schade ist. Denn die Geschichte um Dorothy (Judy Garland), die per Wirbelsturm aus ihrem Zuhause in Kansas in die fantastische Welt von Oz gelangt und sich dort mit einer Vogelscheuche ohne Verstand, einem herzlosen Zinnmann und einem mutlosen Löwen auf eine abenteuerliche Reise begibt, ist voll mit inspirierenden, herzergreifenden und magischen Momenten, die man nie vergisst. Nicht umsonst ist „Der Zauberer von Oz“ neben nur drei weiteren Filmen Teil des UNESCO-Weltdokumenterbes.
Die Sage um Artus und seine Ritter der Tafelrunde ist eine der bekanntesten Geschichten der Welt. Jedes Kind kennt die Abenteuer des Helden, der – nachdem er das mächtige Schwert Excalibur aus einem Stein zog – zum König Britanniens wurde und sich unter anderem auf die Suche nach dem Heiligen Gral begab. Viele Filmemacher haben sich an dem Stoff versucht. Doch nur eine Adaption der Artus-Sage ist wirklich gelungen. „Excalibur“ aus dem Jahr 1981 begeistert noch heute mit seiner düsteren Atmosphäre, beeindruckenden Effekten und fantastischen Settings. Darüber hinaus glänzen hier spätere Superstars wie Helen Mirren, Liam Neeson und Patrick Stewart in einer ihrer ersten Filmrollen.
Dass „Conan der Barbar“ feinster Edel-Trash ist, kann niemand leugnen. Und selbst wenn der Film aus heutiger Sicht an manchen Stellen fast schon lächerlich wirkt, ist er dennoch ein Meilenstein seines Genres. Arnold Schwarzenegger als grimmiger Barbarenkrieger, der sich in muskelbepackter Hochform für die Vernichtung seines Stammes rächen will, feierte hier seinen Durchbruch und ist schlicht ikonisch. Die fantastisch-kitschige Ausstattung und die coole Action tun ihr Übriges, damit „Conan der Barbar“ auch nach 30 Jahren noch Spaß macht. Von den Fortsetzungen, Spin-offs und dem Remake sollte man aber lieber einen großen Bogen machen – gleiches gilt für die vielen Nachahmer.
Deutschlands großer Hollywood-Export Wolfgang Petersen gelang mit der Adaption des Buchs von Michael Ende ein wahrer Klassiker des Fantasy-Genres. Die Geschichte um den jungen Atréju (Noah Hathaway) und seinen Drachen Fuchur, die das schöne Phantásien vor einer unheimlichen Macht retten müssen, ist vollgepackt mit kindlichem Zauber, märchenhafter Figuren und träumerischen Momenten. Vor allem (aber nicht nur) im deutschsprachigen Raum erfreut sich „Die unendliche Geschichte“ (1984) und auch die Fortsetzungen bis heute großer Beliebtheit. Umso trauriger traf die Fans der Reihe der Tod von Wolfgang Petersen im August 2022.
Nachdem Ridley Scott mit „Alien“ und „Blade Runner“ das Sci-Fi-Genre revolutionierte, wandte sich der Regie-Meister mit „Legende“ der Fantasy zu. In dem Film begibt sich Tom Cruise, der kurz danach seinen großen Durchbruch mit „Top Gun“ feiern wird, auf eine gefährliche Reise, um die junge Prinzessin Lily (Mia Sara) aus den Fängen des bösen Herrn der Finsternis (Tim Curry) zu befreien, der einen diabolischen Plan verfolgt. Die traumhaften Bilder, die tollen Kostüme und die fantasiereichen Wesen machen Scotts „Legende“ wohl zu einem der schönsten Filme auf dieser Liste – und innerhalb des Fantasy-Genres zu einem viel zu oft vergessenen Meisterwerk.
In diesem Fantasy-Spektakel liefert sich der unsterbliche Connor McLeod (Christopher Lambert) aus den schottischen Highlands über mehrere Jahrhunderte hinweg einen erbitterten Kampf gegen andere seiner Art – und gegen den fiesen Barbaren Kurgan (Clancy Brown). Denn am Ende kann es nur einen geben! Die effektgeladenen Schwertkämpfe, die kernige Action und der geniale Soundtrack von Queen machen „Highlander“ zu einem echten Klassiker seines Genres. Darüber hinaus liefert hier Schauspiellegende Sean Connery als McLeods Mentor eine seine besten Rollen ab. Von den trashigen Fortsetzungen und der Serie sollte man aber lieber die Finger lassen...
Tim Burton hat sich im Laufe seiner Karriere zu einem Großmeister des Fantasy-Genres entwickelt. Doch sein mit Abstand bester Film aus diesem Bereich ist bis heute „Edward mit den Scherenhänden“. In dem Meisterwerk spielt Johnny Depp, der hier seinen Durchbruch feierte, einen einsamen künstlichen Menschen mit Scherenhänden, der sich in das hübsche Vorstadt-Mädchen Kim (Winona Ryder) verliebt – seine Andersartigkeit stößt aber bei den spießigen und oberflächlichen Bewohnern des Örtchens mit der Zeit auf Abscheu. „Edward mit den Scherenhänden“ hat alles, was ein Fantasy-Film braucht: fantastische Bilder, eine zeitlose Geschichte und eine gute Portion Tiefgang.
Die oscarprämierte Regie-Legende Steven Spielberg hat in seiner langen Karriere eine Menge sehr guter Filme gemacht. Aber keiner davon ist so bunt, laut, schrill und schön wie „Hook“. In der filmischen Fortsetzung von J. M. Barries Buch „Peter Pan“ muss der mittlerweile erwachsene Peter Pan (Robin Williams) nach Nimmerland zurückkehren, um seine Kinder aus den Klauen des bösen Piraten Kapitän Hook (Dustin Hoffman) zu befreien. Dabei ist „Hook“ bis nach oben hin gefüllt mit Nostalgie, kindlicher Magie und einer guten Portion Spaß – der perfekte Fantasy-Filme also für Erwachsene und Kids.
Eigentlich klingt es wie ein Albtraum: Ein harmlos wirkendes Brettspiel wird lebendig und lässt bei jedem neuen Zug hungrige Löwen, giftige Spinnen, chaotische Affen, gefährlichen Treibsand und einen schießwütigen Großwildjäger auf die Spieler los. Dabei ist die Fantasy-Komödie „Jumanji“ mit Robin Williams und einer jungen Kirsten Dunst in den Hauptrollen ein einziger Hit. Und auch nach nach fast 30 Jahren machen die skurrilen Figuren, die Geschichte rund um Freundschaft und Familie sowie die quirligen Effekte immer noch eine Menge Spaß. Selbst die beiden Fortsetzungen mit Dwayne Johnson sind gelungen.
Wenn es um Filme mit Drachen geht, ist „Dragonheart“ ganz vorne mit dabei. Denn die Geschichte um einen desillusionierten Ritter (Dennis Quaid) und einen Drachen (im Original gesprochen von Sean Connery), die zu Freunden werden und gegen einen bösen König (David Thewlis) kämpfen, ist nicht nur ein spaßiges Abenteuer – sie rührt auch zu Tränen. Dieser schöne Mix – gepaart mit lustigen Dialogen, guter Action und charmanten Effekten – macht „Dragonheart“ deshalb zu einem echten Highlight innerhalb des Fantasy-Genres. Die zahllosen Fortsetzungen sollte man aber unbedingt meiden!
Auch im Bereich des Zeichentrickfilms lassen sich einige Fantasy-Perlen ausmachen. Doch keiner von ihnen ist so gut wie der Anime „Chihiros Reise ins Zauberland“ von Hayao Miyazaki. Die Geschichte rund um das kleine Mädchen Chihiro, die in einem magischen Land allerlei Abenteuer erlebt und gegen die gruselige Hexe Yubaba antreten muss, sprüht nur so vor erstaunlicher Kreativität, schönen Bildern und bizarren Figuren. Nicht umsonst bekam dieses Meisterwerk einen Oscar in der Kategorie Bester Animationsfilm.
Ein Ring, sie zu knechten... Als es vor über 20 Jahren hieß, dass der neuseeländische Regisseur Peter Jackson, der sich bis dahin mit trashigen Splatterfilmen einen Namen gemacht hat, den Roman „Der Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien verfilmt, hagelt es von allen Seiten Skepsis und Kritik. Doch dann kam mit „Die Gefährten“ 2001 der erste Film in die Kinos – und alle Zweifler verstummten. Jackson erschuf mit der „Der Herr der Ringe“-Trilogie ein brachiales Epos mit allerhand fantastischen Wesen, gewaltigen Schlachten und vielen Emotionen. An diesem Meisterwerk, in dem es um den Hobbit Frodo (Elijah Wood) geht, der mithilfe seiner acht Gefährten den Ring des bösen Sauron zerstören muss, muss sich bis heute jeder Fantasy-Film messen. Aber keinem ist es bisher gelungen, nur ansatzweise an „Der Herr der Ringe“ heranzukommen – nicht einmal der Prequel-Trilogie „Der Hobbit“ (2012-2014), die ebenfalls von Peter Jackson inszeniert wurde.
Die Adaptionen von J.K. Rowlings Büchern über die Abenteuer des jungen Zauberlehrlings Harry Potter (Daniel Radcliffe) und seinen Freunden Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) sind bis heute ein globales Phänomen mit Millionen von Fans. In insgesamt acht Filmen verfolgt man hier den Kampf des jungen Zauberers gegen den bösen Lord Voldemort (Ralph Fiennes). Nebenbei dreht sich die „Harry Potter“-Reihe aber auch um Freundschaft, Familie und das Erwachsenwerden. Angereichert mit ganz viel Magie, spektakulären Effekten und einer spannenden Welt sind die Filme ein Highlight des Fantasy-Genres.
Als „Fluch der Karibik“ 2003 erschien, waren die Zweifel zunächst sehr groß. Viele fragten sich damals: Kann ein Film, der auf einem Fahrgeschäft aus dem Disneyland basiert, das totgeglaubte Piraten-Genre retten? Und wie er das kann! Wer hätte bis „Fluch der Karibik“ gedacht, dass Piratenfilme so cool, schräg und lustig sein können. Doch der geniale Mix aus starken Degenduellen, spektakuläre Seeschlachten, skurrilem Witz, bizarren Figuren und einem bombigem Soundtrack machen den Streifen zu einem Highlight seines Genres – und dem des Fantasy. Denn wenn Captain (!) Jack Sparrow, für dessen Darstellung Johnny Depp sogar für einen Oscar nominiert wurde, mit einer Flasche Rum in der Hand durch die Karibik schippert und gegen verfluchte Geisterpiraten kämpft, ist der Spaß garantiert. Trinkt aus, Piraten, Yo-Ho!
„Pans Labyrinth“ von Guillermo del Toro ist ein Meisterwerk des Fantasy-Genres, das nicht umsonst mit drei Oscars ausgezeichnet wurde. Darin muss die junge Ofelia (Ivana Baquero) kurz nach dem Spanischen Bürgerkrieg drei Prüfungen bestehen, um einen alten Fluch zu brechen und ein verborgenes Königreich zu retten. „Pans Labyrinth“ ist magisch, schön, inspirierend – aber auch verstörend, düster, brutal und surreal. Selten ist Fantasy so reif und tiefgründig wie dieses Meisterwerk.
