1. Horrofilm-Klassiker der letzten 10 Jahre: „It Follows“ (2014)
Die 19-jährige College-Studentin Jay (Maika Monroe) hat ein Date mit dem attraktiven Hugh (Jake Weary). Zwischen den beiden funkt es sofort. Doch nachdem sie zum ersten Mal miteinander geschlafen haben, wacht Jay an einen Rollstuhl gefesselt auf. Hugh offenbart der Studentin, dass er ihr einen Fluch angehängt hat und dass sie nun ständig von einem Wesen verfolgt wird, das sie töten will. Dies kann allerdings seine Gestalt verändern. Und so beginnt für Jay ein Kampf ums nackte Überleben. „It Follows“ ist ein einziger Albtraum. Denn wie die Hauptfigur leidet man als Zuschauer irgendwann unter einer furchtbaren Paranoia. Jedes Geräusch, jeder Schatten, jeder Mensch wird zur Gefahr. Die dauerbedrohliche Atmosphäre, die der Horrorfilm „It Follows“ schafft, zerrt an den Nerven – und am Verstand.
2. Horrofilm-Klassiker der letzten 10 Jahre: „Der Babadook“ (2014)
Nach dem Unfalltod ihres Mannes führt die Altenpflegerin Amelia (Essie Davis) ein zurückgezogenes Leben mit ihrem Sohn Samuel (Noah Wiseman), der an Hyperaktivität und Schlaflosigkeit leidet. Eines Tages findet sie ein ihr unbekanntes Buch mit dem Titel „Mister Babadook“ bei sich im Haus. Auf Samuels Drängen hin liest Amelia ihm daraus vor, was sich als Riesenfehler herausstellen wird. Denn immer öfter passieren in ihrem Haus seltsame Dinge. „Der Babadook“ ist ein Gruselfilm der alten Schule. Er kommt ohne großartige Schockmomente und Brutalität aus. Dafür schafft der Horrorfilm-Klassiker eine schaurige und belastende Atmosphäre, die unter die Haut geht und nicht nur die Psyche seiner Figuren ankratzt.
3. Horrofilm-Klassiker der letzten 10 Jahre: „Train to Busan“ (2016)
Seit das Remake „Dawn of the Dead“ und die Serie „The Walking Dead“ einen regelrechten Hype um Zombies ausgelöst haben, sprießen Filme über die menschenfressenden Untoten aus allen Ecken. Doch wirklich gut sind nur wenige. „Train to Busan“ gehört aber definitiv dazu: Der südkoreanische Film begleitet eine Gruppe von Menschen, als eine Zombieapokalypse ausbricht. Klingt nicht gerade besonders, oder? Nun ja, wie der Titel verrät, findet der Großteil des Films in einem Zug statt. Und dieses für Zombiestreifen doch recht ungewöhnliche Setting liefert eine Menge kreativer Ideen und cooler Actionsequenzen, die man so im Genre des Horrorfilms noch nie gesehen hat und für viel Spannung sorgt.
4. Horrofilm-Klassiker der letzten 10 Jahre: „Get Out“ (2017)
Der Afroamerikaner Chris (Daniel Kaluuya) und seine weiße Freundin Rose (Allison Williams) sind seit fünf Monaten ein Paar. Zeit, dass er ihre Familie kennenlernt. Und so fahren die beiden auf den abgelegenen Landsitz ihrer Eltern, um mit ihnen ein paar schöne Tage zu verbringen. Doch die anfängliche Idylle beginnt schnell zu bröckeln – und Chris muss bald feststellen, dass sich hinter der gut bürgerlichen Fassade ein unvorstellbarer Albtraum verbirgt. Regisseur Jordan Peele kreierte mit diesem satirischen Horror-Thriller einen der wichtigsten und intelligentesten Filme der letzten Jahre rund um das Thema Rassismus. Nicht umsonst bekam der Horrorfilm „Get Out“ 2018 den Oscar für das beste Drehbuch und wurde für drei weitere (unter anderem in der Kategorie Bester Film) nominiert.
5. Horrofilm-Klassiker der letzten 10 Jahre: „Es“ (2017)
Keine Frage: Die erste Verfilmung von Stephen Kings Buch „Es“ ist kultig – vor allem Tim Curry als kindermordender Horrorclown Pennywise ist grandios. Doch die TV-Adaption von 1990 ist leider auch ziemlich trashig und vergleichsweise schlecht gealtert. Für umso mehr Begeisterung sorgte deshalb wohl die Neuverfilmung des Stoffes von 2017. Anders als die erste Adaption ist der Horrorfilm „Es“ von 2017 viel gruseliger, düsterer und brutaler. Zudem ist der Losers Clubs perfekt mit talentierten Jungstars besetzt. Und obwohl Bill Skarsgård als Pennywise nicht ganz an Tim Curry rankommt, sorgt er dennoch für schlaflose Nächte.
6. Horrofilm-Klassiker der letzten 10 Jahre: „Hereditary – Das Vermächtnis“ (2018)
Annie (Toni Collette) führt mit ihrem Mann Steve (Gabriel Byrne) und ihren Kindern Peter (Alex Wolff) und Charlie (Milly Shapiro) ein beschauliches Leben in einem Holzhaus am Waldrand. Doch als ihre Mutter stirbt, kommt schrittweise ein schreckliches Geheimnis ans Licht, das ihr Leben und das ihrer Familie bedroht. Ari Asters Spielfilmdebüt ist ein wahrer Geniestreich. Anders als viele andere Horrorstreifen setzt der Regisseur beim Horrorfilm „Hereditary – Das Vermächtnis“ nicht auf großartige Schockeffekte oder plumpe Brutalität. Vielmehr erschafft Aster über die komplette Lauflänge eine derartige Atmosphäre aus Beklemmung und Unbehagen, dass man den Film am liebsten ständig pausieren möchte. Zudem sind die Schauspielleistungen von Toni Collette und Alex Wolff phänomenal.
7. Horrofilm-Klassiker der letzten 10 Jahre: „A Quiet Place“ (2018)
Eine Alienrasse, die zwar blind ist, aber ein hervorragendes Gehör hat, hat die Erde erobert. Drei Monate nach der Invasion lebt die fünfköpfige Familie um Lee (John Krasinski) und Evelyn (Emily Blunt) auf einer abgeschiedenen Farm. Sie kommunizieren ausschließlich mit Gebärdensprache und haben jegliche Geräuschmacher aus ihrem Leben verbannt. Doch dann steht die Geburt eines weiteren Kindes an – und mit ihr die Gefahr von den Aliens bemerkt zu werden. Ein Horrorfilm, in dem kaum gesprochen wird? Und noch dazu unter der Regie von John Krasinski, der in der Serie „The Office“ Millionen zum Lachen gebracht hat? Das soll funktionieren? Und wie das funktioniert. Denn bei der angespannten und bedrohlichen Atmosphäre, die der Horrorfilm „A Quiet Place“ aufbaut, traut man sich selbst nicht einmal zu atmen.
8. Horrofilm-Klassiker der letzten 10 Jahre: „Der Leuchtturm“ (2019)
Die kanadische Atlantikküste am Ende des 19. Jahrhunderts: Der ehemalige Seemann Tom Wake (Willem Dafoe) und der junge Herumtreiber Ephraim (Robert Pattinson) treten eine vierwöchige Schicht als Leuchtturmwärter auf einer kleinen Felseninsel mitten im Nirgendwo an. Anfangs verrichten die beiden noch ihre Arbeit und versuchen die Langeweile zu überbrücken. Doch die Abgeschiedenheit kratzt langsam aber sicher an ihrer Psyche. Robert Eggers' „Der Leuchtturm“ ist ein Film, der unter die Haut geht. Ob die albtraumhaften Bilder, die schräge Symbolik oder das famose Schauspiel von Pattinson und Dafoe – diesen Horrorfilm vergisst man nicht so schnell.
9. Horrofilm-Klassiker der letzten 10 Jahre: „Midsommar“ (2019)
Nach dem Tod ihrer Familie fährt die junge Doktorandin Dani (Florence Pugh) zusammen mit ein paar Freunden aus dem Studium nach Schweden, um auf andere Gedanken zu kommen. Dort wollen sie mit einer Gemeinde, die ein einfaches Leben auf dem Land führt, das Mittsommerfest feiern und die Festlichkeiten sowie Gebräuche für ihre Studienarbeiten analysieren. Doch die Freunde ahnen schnell, dass etwas nicht stimmt – allerdings hat da der Albtraum für sie schon begonnen. Ari Asters „Midsommar“ ist anfangs noch langsam und subtil. Doch gegen Ende offenbart der Horrorfilm immer mehr seinen verstörenden und zutiefst unheimlichen Kern. Vor allem der Kontrast zwischen der idyllischen Natur und dem dort stattfindenden Horror brennen sich ins Gedächtnis.
10. Horrofilm-Klassiker der letzten 10 Jahre: „Nope“ (2022)
Mit „Nope“ schuf Jordan Peele den mit Abstand besten Horrorfilm 2022 – wenn nicht sogar einen der besten Filme des Jahres. Wie schon bei „Get Out“ schafft das Regie-Genie es hier Grusel mit Lacher, das Horror-Genre mit einem ernsthaften und wichtigen Thema meisterhaft zu verbinden. Dabei geht es augenscheinlich um eine simple Geschichte: Die Geschwister OJ (Daniel Kaluuya) und Em (Keke Palmer) betreiben eine Ranch, auf der sie Pferde für Filme, Serien und Werbungen trainieren. Doch eines Tages entdecken sie etwas Seltsames am Himmel, das ihr Leben für immer verändern wird. Aber hinter diesem altbekannten Horrorfilm-Plot verbirgt sich ein wildes Kaleidoskop aus spannenden Momenten, kreativen Wendungen, politischen Statements sowie Kritik an Hollywood und dem Showgeschäft, was einen baff zurücklässt. „Nope“ ist ein Horrorfilm-Klassiker, den man nicht verpassen sollte.
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