Über kaum etwas herrscht so ein Schwarz-Weiß-Denken wie über die Ehe: Entweder, so wird häufig suggeriert, ist sie das wichtigste Ziel im Leben. Oder eben der ultimative Albtraum. Der jüngeren Generation hingegen wird immer wieder vorgeworfen, sie käme gar nicht erst so weit – in Zeiten von Tinder, Bumble und Co. wäre sie nämlich gar nicht mehr beziehungsfähig.
Mit diesem Bild brechen jetzt die Ergebnisse einer neuen Studie von ElitePartner, für die das Datingportal 6.000 Singles und Liierte befragt hat.
Laut Studie: Für ein Viertel der Menschen ist die Ehe das Ziel einer Beziehung
So ergab die Umfrage, dass das Heiraten vor allem den Befragten unter 30 Jahren wichtig ist. Für 23 Prozent von ihnen ist die Ehe das Beziehungsziel – ähnlich wie bei den 60- bis 69-jährigen mit 24 Prozent. Bei den Altersgruppen dazwischen sackt die Bedeutung wiederum ab: So hat die Ehe bei den 40-Jährigen mit 16 Prozent am wenigsten Zustimmung. Bei Menschen in ihren Dreißigern und den Fünfzigern liegt der Wert bei 18 und 19 Prozent. Im Schnitt sei nur für 20 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer die Ehe das Ziel einer Beziehung. Dementsprechend steht die Heirat für die meisten nicht im Mittelpunkt.
Dass die Heirat eine besonders romantische Geste ist, findet nach wie vor breite Zustimmung. 25 Prozent der von ElitePartner befragten Männer empfinden das Heiraten als großen Liebesbeweis gegenüber der Partnerin oder dem Partner, während 21 Prozent der Frauen so denken. Und auch mit Blick auf die Zukunft sind Männer die größeren Romantiker: So glauben zwischen 16 und 18 Prozent der 18- bis 39-Jährigen, dass eine Beziehung dank Ehe länger hält. Frauen sind da weniger optimistisch: Bei ihnen sieht das in der Alterskohorte nur jede Zehnte so.
Komplett abgelehnt wird das Konzept der Ehe im Durchschnitt von jedem Zehnten: Neun Prozent der Frauen und zehn Prozent der Männer wollen niemals heiraten.
Sind Kinder ein Grund, zu heiraten?
Wenig überraschend ist das Ergebnis der ElitePartner-Studie, bei dem es darum geht, wann man am besten heiratet: So geben 50 Prozent der Befragten an, dass man besser nichts überstürzen sollte und ein paar Jahre zusammen sein sollte, bevor man den Bund der Ehe eingeht. Ebenso eindeutig sind die Ansichten, wenn es darum geht, ob die Heirat eine einmalige Geschichte bleiben sollte. 20 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen finden es okay, wenn man öfter als ein Mal im Leben vor den Traualtar tritt. Für die meisten Deutschen ist die Ehe übrigens keine Voraussetzung, um Kinder zu kriegen. So sind nur 18 Prozent der Meinung, dass man spätestens heiraten sollte, wenn Kids unterwegs sind.
Wer macht den Heiratsantrag? Egal!
Richtig interessant ist auch das Thema Heiratsantrag: 34 Prozent der Befragten finden, dass es egal ist, wer die große Frage stellt – Männer und Frauen sind sich dabei mit 36 und 32 Prozent auch sehr nahe. Bei den unter 30-Jährigen sieht es dagegen ganz anders aus: Hier findet fast jede Zweite, dass der Antrag Aufgabe des Mannes ist. Unter den Herren der Alterskohorte stimmen dem hingegen nur 25 Prozent zu. Mit zunehmendem Alter schwindet aber die Meinung, dass der Antrag Männersache ist.
Spannend wird es auch, wenn es ums Geld geht: So ergab die ElitePartner-Studie, dass Heiraten für 29 Prozent der Befragten in erster Linie finanzielle Vorteile mit sich bringt. Ein Ehevertrag ist allerdings eher selten. Nur 15 Prozent der Teilnehmer empfinden in als Pflicht – mit 21 Prozent hauptsächlich Männer unter 30.
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