Burt Reynolds ist tot. Hollywood trauert um ein Legende. Der Schauspieler galt vor allem in den 70er und 80er Jahren als „Kassenmagnet“, wenn es um Kinofilme ging. Thriller wie „Beim Sterben ist jeder der Erste“ und „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ wurden zu Hits. In der Westernserie „Rauchende Colts“ war Reynolds in den 60er Jahren lange als Hufschmied Quint Asper zu sehen.
„Die Alternative ist düster“
Bis ins hohe Alter soll sich Hollywoods früheres Sexsymbol als strahlender Charmeur gegeben haben - stets mit Schnauzbart, Halstuch, grauem Toupet und gelegentlich rosa Sonnenbrille. „Ich bin froh darüber, dass ich 80 werde“, witzelte er 2016 in der US-Zeitschrift „Closer Weekly“. Und fügte mit sarkastischem Witz hinzu: „Denn die Alternative ist ziemlich düster!“.
Trotz seines schillernden und selbstsicherem Auftreten, ging es Reynolds in den letzten Jahren gesundheitlich weniger gut. Er sei körperlich ein Wrack, klagte Reynolds 2015 in der Sendung „Entertainment Tonight“, mit einem halbherzigen Augenzwinkern. Und flachste über die lädierten Knochen, eine Spätfolge der vielen Stunts, die er früher alle selbst riskierte. 2009 musste er sich einer Bypass-Operation unterziehen.
Für seine Rolle als Pornofilm-Produzent in „Boogie Nights“ wurde der aus Michigan stammende Schauspieler 1998 für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert und mit dem Golden Globe ausgezeichnet.
Schwarzenegger: „Burt Reynolds war einer meiner Helden“
Reynolds Leben war trotz Millionengagen ein Wechselbad, zu dem auch Bankrotterklärungen und eine schlagzeilenträchtige Scheidung von Kollegin Loni Anderson gehörten. Neben der Ehe mit Anderson zählte er den hüllenlosen Auftritt auf einem Bärenfell zu seinen größten Fehlern. 1972 war Reynolds als erster Mann nackt in der Zeitschrift „Cosmopolitan“ zu sehen. Aus Hollywood war das einstige Sexsymbol später nach Florida gezogen. Dort betrieb er eine Schauspielschule.
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Für Regisseur Sönke Wortmann und Produzent Til Schweiger trat er 2001 in „Der Himmel von Hollywood“ und „Auf Herz und Nieren“ vor die Kamera. Mit Sylvester Stallone und Til Schweiger gab er in der Rennfahrer-Story „Driven“ Gas. Der deutsche Regisseur Uwe Boll setzte ihn in der Videospielverfilmung „Schwerter des Königs - Dungeon Siege“ (2007) als König ein. In dem Drama „All In - Alles oder nichts“ (2008) glänzte er als alter Poker-Profi.
Zuletzt sollte Reynolds neben Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Al Pacino für Regisseur Quentin Tarantino am Film „Once Upon A Time in Hollywood“ mitwirken, der 2019 erscheinen soll. „Burt Reynolds war einer meiner Helden“, schrieb Arnold Schwarzenegger auf Twitter. „Er gab den Weg vor für den Übergang vom Athleten zum bestbezahlten Schauspieler, und er hat mich immer inspiriert.“ Reynolds habe einen „großartigen Sinn für Humor“ gehabt. „Meine Gedanken sind bei seiner Familie“, schrieb Schwarzenegger.
Burt Reynolds was one of my heroes. He was a trailblazer. He showed the way to transition from being an athlete to being the highest paid actor, and he always inspired me. He also had a great sense of humor - check out his Tonight Show clips. My thoughts are with his family.
— Arnold (@Schwarzenegger) 6. September 2018
Reynolds war vor seiner Schauspielkarriere als Footballspieler aktiv gewesen. Tennislegende Boris Becker würdigte Reynolds als „eine der letzten Ikonen in Hollywood“.
Reynolds zog in seinen Memoiren „But Enough About Me“ („Aber genug von mir“) und in Interviews Bilanz. Er habe sich oft „wie ein Arschloch“ verhalten und nur an sich gedacht, gestand Reynolds ein. „Ich hoffe, ich kann einiges davon noch gutmachen“, sagte er 2015 dem Magazin „GQ“.
(dpa)
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