Michael Caine, der einstige Darsteller des Anti-Bond-Agenten Harry Palmer und langjährige Roger-Moore- und Sean-Connery-Intimus, mischt sich in die Diskussion um die nächste Bond-Besetzung nach Daniel Craig ein. „Wenn James Bond zur Abwechslung mal schwarz wäre, würde ich Idris Elba super finden. Und wenn es ein Weißer wird, dann wäre Tom Hardy mein Favorit“, sagte der 85-jährige britische Kino-Star im Interview der neuen Playboy-Ausgabe.
„Ich finde einfach, dass Tom ein wunderbarer Schauspieler ist", sagt Caine weiter. "Und er ist ein tougher Typ. Ich habe ja schon mehrmals mit ihm gearbeitet und bin überzeugt davon, dass er sich super als James Bond machen würde.“
Auf die Frage, ob er nicht selbst lieber James Bond verkörpert hätte als den Agenten Harry Palmer, den er erstmals 1965 in „Ipcress – Streng geheim“ spielte, sagte der gebürtige Londoner im Interview der neuen Playboy-Ausgabe, die am 7. Februar erscheint: „Undenkbar. Ich war doch der Arbeiterjunge mit dem Cockney-Dialekt! Aber tatsächlich bekam ich die ,Ipcress‘-Rolle genau deshalb. Der Bond-Produzent Harry Saltzman wollte parallel eine Art Gegenmodell auf den Markt bringen. Wo es bei Bond um Glamour und schöne Frauen ging, suchte er einen Spion, der pleite ist und in einem winzigen Apartment wohnt. Dafür war ich genau der Richtige.“
„Ich werde nie vergessen, wie damals der Krieg ausbrach und mein Vater zur Armee musste"
Hintergrund dessen war Caines frühes Rollen-Image, das sich unter anderem aus seiner Herkunft aus einfachen Verhältnissen und einer harten Kindheit speiste. „Ich werde nie vergessen, wie damals der Krieg ausbrach und mein Vater zur Armee musste. Ich war sechs Jahre alt, mein Bruder drei, und gemeinsam sahen wir dabei zu, wie er abgeholt wurde. Das Militärfahrzeug war kaum um die Ecke gebogen, da sagte meine Mutter: ,Jetzt, da euer Vater weg ist, müsst ihr für mich sorgen.‘ Für mich war es damals eine Selbstverständlichkeit, dass ich diese Verantwortung übernehme“, erinnert sich Caine im Playboy-Interview.
Die Dreharbeiten zu seinem neuen Film „Ein letzter Job“ führten den heute 85-Jährigen jüngst wieder an einige seiner frühen Lebensorte. „Bei ,Ein letzter Job‘ konnte ich sogar das Londoner East End für mich wiederentdecken. In diesem Viertel habe ich mich zuletzt in meiner Kindheit herumgetrieben“, so Caine. „Gerade das East End war eine sehr gefährliche Gegend.“
Die März-Ausgabe des Playboy erscheint am 7. Februar.