"Antisemitismus ist nicht nur ein Rap-spezifisches Phänomen"

Credit: Playboy Germany

Die drei Hip-Hop-Musiker der Hamburger Band Fettes Brot halten nicht viel von den Gepflogenheiten im Gangster-Rap. Im neuen Album schlagen sie wieder politische Töne an. Das ganze Interview lesen Sie in der April-Ausgabe des Playboy

„Die Bundeswehr-Mentalität im Hip-Hop - das ist nicht unsere Welt.“ Das sagt der Rapper Boris Lauterbach im Gespräch mit dem Playboy auf die Frage, ob sich auch Fettes Brot eines Tages einen Clan suche, der sie beschützt wie der Abou-Chaker-Clan einst Bushido.

Auch Band-Kollege Martin Vandreier ist dieser Meinung. „Diese Bundeswehr-Mentalität, die auch im Hip-Hop steckt, fanden wir noch nie so geil“, sagte er. Der Gangster-Rap ihres gerade sehr erfolgreichen Hamburger Kollegen Gzuz wie dessen "187 Strassenbande" sei nicht ihr "Style", sagte Lauterbach. Er zolle diesen Kollegen aber „so eine gewisse Bewunderung, dass sie quasi alles aus eigener Hand angegangen sind – sowohl die kriminellen Geschäfte als auch die Musik und das ganze Marketing“, sagte Vandreier

Auf dem neunten Album wird' wieder politisch

Vandreier, Lauterbach sowie Björn Warns gründeten 1992 die Band "Fettes Brot". Im April bringen sie mit „Lovestory“ ihr mittlerweile neuntes Studio-Album heraus, auf dem sie auch wieder politische Töne („Du driftest nach rechts“) anschlagen.

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Gefragt nach seiner Meinung in der Debatte um die Rapper Farid Bang und Kollegah, denen letztes Jahr Antisemitismus vorgeworfen worden war, erwiderte Vandreier: „Es ist unheimlich, dass man nicht mehr Störkraft hören muss, um auf solches Gedankengut zu treffen.“

Antisemitismus sei aber kein Rap-spezifisches Phänomen, so Lauterbach: „Das gibt es genauso in der Volksmusik oder im Rock. Rap ist aber weniger verklausuliert, da merkt man es schneller.“

Fettes Brot veröffentlichen am 5. April ihr neues Album „Lovestory“.

Die April-Ausgabe des Playboy ist am 7. März erschienen