Wir schreiben das Jahr 1991. Die Sowjetunion befindet sich in ihrer Auflösung und die Kommunistische Partei unternimmt einen letzten Putschversuch, um Gorbatschow aus dem Amt zu heben – vergeblich. Denn die Russen wollen Freiheit.
Die Creme de la Creme der lauten Jungs
Diesem Drang zu neuen Werten, zu mehr Offenheit, ja auch zu mehr westlichem Lebensgefühl verlieh das "Monsters of Rock"-Festival am 28. September eine Bühne. Der Eintritt war kostenlos und auf dem Programm standen die größten Rockbands dieser Zeit. AC/DC, Pantera und eben auch Metallica.
Vor unfassbaren 500.000 Menschen steht James Hetfield auf der Bühne und genießt den Anblick sichtlich. Manche Beobachter sprechen sogar von über einer Million Zuschauer auf dem Moskauer Flugfeld Tuschino. Das Militär versucht die Masse in Zaum zu halten, aber als Metallica loslegen, ist alles zu spät – selbst die Soldaten rocken mit. Von wegen David Hasselhoff hätte den Eisernen Vorhang zum Fall gebracht.. Dieses Video versetzt noch heute Ex-KGB-Generäle in Angstzustände.
Tragödie im Publikum
Trauriger Hintergrund des Megaevents: Während des Festivals starben 14 Menschen in der Menge. Schuld war ein katastrophales Sicherheitskonzept und völlig überforderte Soldaten, die als Ordner eingeteilt waren. Dieses Konzert bleibt also keinesfalls nur in positiver Hinsicht unerreicht. Den Kult um Metallica und um James Hetfield wird es aber höchstwahrscheinlich nicht geschadet haben.
Heavy Birthday, Metallica!
30 Jahre Metallica ist auch ein guter Anlass dafür, in alten Erinnerungen zu schwelgen. Als man noch mit den Kumpels am See saß, Bier trank und zu "Master of Puppets" die Köpfe kreisen lies (auf denen damals noch genügend Haare zu finden waren). Ob "Ride the Lightning", "Kill em all" oder das vielfach kontrovers diskutierte "Black Album" von 1991 - besonders Hetfields Stimme und sein unverwechselbares Charisma sorgten dafür, dass Metallicas Musik generationsübergreifend gehört und verehrt wurde. Dadurch hat sich Hetfield nicht nur sich selbst sondern auch seinen vielen Fans ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt.