Keith Richards. Ein Name, der für 50 Jahre Musik, Party und Drogen steht, und zwar im heftigsten Mix. Sein Status: Überlebender. Superlativ von exzessiv. Der Beweis, dass Gitarristen cooler sind als Sänger. Schamanenhafter Ex-Junkie, Ex-Trinker, Ex-weiß-der-Henker. Den hat er erstaunlicherweise noch nicht getroffen, zwei Schlaganfällen und dem 50. Bandjubiläum zum Trotz. Und weil man von den Ältesten das meiste lernen kann, haben wir für Sie seine besten Lebensweisheiten zusammengeschrieben.
Über Alkohol und Drogen:
"Die Leute haben mir im Laufe der Jahre alle möglichen Sachen zugesteckt – meistens Muntermacher. Ich hab ’ne Menge probiert, auch wenn ich nicht immer wusste, was es war. Inzwischen kann ich nur sagen: Man sollte wissen, worauf man sich einlässt. Wenn man die Wirkung nicht kennt und den Stoff trotzdem in sich reinkippt, ist man ein Trottel.“ - 1971
"Drinks waren nie mein Problem. Ich hab meine besten Sachen geschrieben, wenn ich hackevoll war.“ - 1977
"Ich bin mein bester Saufkumpan. Was genau ich trinke oder einwerfe, scheint Außenstehende mehr zu interessieren als mich selbst. Die Vorstellung, etwas zu nehmen, um sich dadurch in Keith Richards zu verwandeln, ist völlig bizarr.“ - 2002
"Ich hab in meinem Leben so viel Koks durch die Nase gejagt, dass ich’s heute überhaupt nicht mehr vermisse. Ich glaube, die Droge hat resigniert.“ - 2010
Über Religion:
"In meiner Jugend begegnete man Priestern immer mit einer gewissen Skepsis. Sah man einen Typen im schwarzen Talar, wechselte man lieber die Straßenseite. Und die katholischen Pfaffen waren besonders dubios. Wir gingen nie zur Kirche – wir wussten nicht mal, wo eine war.“ - 2010
Über den Tod:
"Es behauptet ja keiner, dass man gleich das biblische Alter von 70 Jahren erreichen muss. Als ich 20 war, konnte ich mir noch nicht mal vorstellen, wie man sich mit 28 fühlt.“ - 1971
Über das Älterwerden:
"Wenn ich nicht selbst vom Potenzial des Rock’n’Roll überzeugt wäre, würd ich als Erster sagen: ,Vergiss es!‘“ - 2002
"Ich werd derjenige sein, der Nachrufe auf euch alle schreibt.“ - 2002
Über Familie:
"Ich fühle mich wie der alte Kapitän auf dem Walfänger: ,Wir stechen in See – und kommen in drei Jahren zurück.‘ Daddy verschwand manchmal für Wochen und Monate, aber meine Kinder empfanden das nie als Verlust ihrer Sicherheit.“ - 2002
Über Kollegen:
"Ich würde mit ihm nie richtig warm werden, selbst wenn ich direkt neben ihm begraben wäre.“ - über Chuck Berry
Über Frauen:
"In jeder neuen Beziehung hab ich gesagt: ,Weißt du, worauf du dich einlässt? Sag später nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.‘ Das letzte Mal hab ich das vor gut 20 Jahren zu meiner besseren Hälfte gesagt. Ich hab die Karten immer gleich auf den Tisch gelegt.“ - 2002
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