Für Millionen sind sie Superstars, was sie posten, wird zehntausendfach geliked und nachgemacht: Fitness-Influencer haben mit ihren über die sozialen Netzwerke geposteten sportlichen Übungsprogrammen eine riesige Follower-Schar gewonnen.
Doch Branchenexperten stellen den Internet-Sporthelden jetzt ein vernichtendes Zeugnis aus: „Von zehn Beiträgen lässt sich bestenfalls einer finden, der verantwortungsbewusst, mühevoll und nicht grob fahrlässig ist“, sagt der Trainerausbilder Marco Santoro aus Hamburg in der neuen Juni-Ausgabe der FIT FOR FUN.
Oft mehr Schein als Sein: Fitness-Influencer
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Mehrere unabhängige Experten aus der Fitnessbranche haben für das Blatt die Übungsausführungen und –empfehlungen im Bereich Fitness-Influencer unter die Lupe genommen.
Die größte dabei ausgemachte Schwäche: Wer den Tipps folge, gefährde manchmal vor allem Knie und Rücken. „Nur weil es gerade im Trend ist, spektakuläre Übungen wie Clean & Jerk, Clap Push-up oder Prowler Push zu integrieren, macht das nicht automatisch Sinn“, sagt Santoro.
„Die Vermarktung steht bei Influencern vor dem fachlichen Hintergrund“
Sportwissenschaftler Sönke Ermgassen, Personal Trainer im renommierten R1-Fitnessclub in München, bemängelt, dass oft „Vermarktung vor fachlichem Hintergrund“ stehe. Ermgassen hat zudem festgestellt, dass „viele Übungsabfolgen so komplex sind, dass es schwierig ist, sie zuhause umzusetzen“.
Probleme zeigten sich oft „bei Kniebeugen und Ausfallschritten, häufig knickt zusätzlich der Rücken ein“. Deshalb sei, wie Marco Santoro abschließend feststellt, auf Seiten der User immer wieder Vorsicht angebracht: „Viele dieser Trends machen genauso viel Sinn fürs Training wie eine Kartoffel als Hausantenne!“
Mehr zum Thema finden Sie in der aktuellen Juni-Ausgabe von FIT FOR FUN