Credit: Playboy Germany
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Seine Vorbilder sind die Covermodels von Men’s Health, die Stripper der Chippendales und Stars wie Cristiano Ronaldo. Der spornosexuelle Mann stellt gerne seinen Adonis-Körper zur Schau. Er ist deutlich mehr als der metrosexuelle Mann auf seinen Körper fixiert. Mehr noch, während Metrosexuelle sich über Kleidung, Schmuck und Körperpflege definieren, sehen Spornosexuelle den bloßen Körper als Zentrum des Begehrens und als Statussymbol. Entsprechend dazu legen spornosexuelle Männer viel Wert darauf, ihren Körper zu trainieren und dabei sichtbar an Muskelmasse zu gewinnen.
Der eigene Körper wird als kraftstrotzendes und zugleich erotisches Werkzeug verstanden, das gern ohne Scheu gezeigt wird. Die Kombination aus Sport und Porno („Sporno“) meint also eine Verbindung von Athletik und Ästhetik.
Die spornosexuelle Inszenierung stellt jedoch einen Rückschritt gegenüber der metrosexuellen Ästhetik dar. Spornos reproduzieren althergebrachte Männlichkeitsmuster. Ihre Körperästhetik orientiert sich an Geschlechterklischees, die man eigentlich schon überwunden glaubte - das antike Griechenland, in dem Sportler für ihren athletischen Körper bewundert und in Stein gemeißelt wurden.
Sport wurde als Mittel gesehen, um den jugendlichen, muskelbepackten Körper zu verehren und seine Fähigkeiten zu präsentieren. Das Ziel des Spornosexuellen ist es, sich dem Idealkörper anzunähern, wie er in den Medien vermittelt wird – möglichst mit unbehaarter Brust und ausgeprägten Muskeln.
Durch die sozialen Netzwerke ist das Bedürfnis nach Selbstinszenierung gestiegen. Fotos von den eigenen Erlebnissen, vom eigenen Besitz und in zunehmendem Maße vom eigenen Körper werden im Handumdrehen mit dem Smartphone gemacht und mit der Welt geteilt. Bei Spornosexuellen ist das Bedürfnis nach Selbstdarstellung besonders extrem.
Der eigene Körper soll gesehen und bewundert werden, über alle zugänglichen Kanäle wie Twitter, Facebook, Instagram und Youtube. Der Spornosexuelle hat ein zwanghaftes Verhältnis zu diesen Plattformen.
Spornosexuelles Verhalten kann auch als Pendant zum „Dad-Bod“ angesehen werden. Beide Trends haben sich zwar durchgesetzt doch nur ersterer erweist sich, mit Betrachtung der sozialen Netzwerke, als stärker. Der klassische Spornosexuelle ist recht narzisstisch veranlagt, da er es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, seinen Körper eifrig und selbstverliebt abzuhärten. Social Media ist für Narzissten ein wichtiges Bestätigungsfeld, weil es problemlos möglich ist, Aufmerksamkeit für das eigene Verhalten zu bekommen. Da sich der typische Sporno-Typ nur über seinen Körper definiert und sein äußeres Erscheinungsbild sein Kapital ist, ist es ein Leichtes für ihn sich in der oberflächlichen Welt von Instagram und Co. durchzusetzen.