Am Set der Erfolgsserie „Das Boot“: Hier wird der Serien-Knaller gedreht
Strahlend blauer Himmel, türkisfarbenes Meer, 33 Grad: Was klingt wie das Werbeversprechen eines Reisebüros, war für die Schauspieler von „Das Boot“ tagelange Realität. Schließlich findet ein Großteil der Dreharbeiten für die Erfolgsserie von Sky neben Prag und La Rochelle auf Malta statt, einer traumhaften Insel im Mittelmeer.
Hier, in den „Mediterranean Film Studios“, sorgen rund 120 Menschen dafür, dass die Szenen so authentisch wie spektakulär wirken. Der Filmpark, in dem schon Szenen für Filme „Gladiator“ oder „Troja“ gedreht worden sind, ist schließlich auf Über- und Unterwassereffekte spezialisiert, punktet mit zwei großen Wassertanks – die, wenn sie bis zum Rand mit Wasser gefüllt sind, es so aussehen lassen, als würden Szenen auf offenem Meer gedreht werden – sowie zwei U-Boot-Attrappen.
Am Set der Erfolgsserie „Das Boot“: Ein Drehtag für rund drei Minuten Serie
Als wir der Filmcrew einen Besuch abstatten, wird gerade eine besonders actionreiche Schlüssel-Szene gedreht: Schreie, Schüsse, Rauch, Knallgeräusche – ein US-Bomber greift die U-Boot-Crew um Rick Okon (spielt U-Boot-Kapitän Klaus Hoffmann) auf offener See an und diese schießt mit einer Kanone zurück. Ein wahnsinniges Spektakel! Und wie wir erfahren, auch ein aufwendiges: Schließlich werden die nahen Effekte nicht etwa nachträglich eingefügt, sondern direkt mitgedreht.
Immer wieder lässt Regisseur Dennis Gansel die Szene drehen – wie genau sie am Schluss aussehen soll, hat er schließlich im Kopf. Überwacht wird sie von einem Waffenmeister, der die historischen Schusswaffen beschafft hat. Die Schauspieler in ihren Kostümen schwitzen, werden immer wieder nachgeschminkt. Rund drei Serienminuten entstehen an einem Drehtag wie diesem. Insgesamt ist es der 52. – zwölf weitere folgen.
Am Set der Erfolgsserie „Das Boot“: So authentisch ist der Serien-Knaller
„Es ist wichtig, vom Krieg zu erzählen“, sagt „Das Boot“-Regisseur Dennis Gansel am Filmset zu Playboy. Sein Opa habe im Krieg gekämpft, sein Vater und er selbst hätten den Wehrdienst verweigert. Damit die Filmszenen beziehungsweise Kriegsszenen also nicht nur spannend, sondern authentisch sind, hat sich das Filmteam einen Experten an die Seite geholt. Sein Name: Jürgen Weber. Seit der ersten Staffel berät der pensionierte U-Boot-Kommandant die Filmcrew, wenn es ums Fachwissen geht. Der Großteil der Schauspieler hat schließlich nie gedient. „Die wussten nicht mal, wie man grüßt“, so Jürgen Weber. Wie man sich im U-Boot bewegt, wie man Befehle richtig ausspricht – all das brachte Weber dem Cast bei.
Und auch als wir die Crew am Set besuchen, greift der ehemalige U-Boot-Kommandant ein: Einer der Schauspieler hält das Requisiten-Fernglas mit einer Hand. Sehr unrealistisch, findet Weber: „So ein Ding wiegt schließlich einiges.“
Alle Artikel