Egal ob phallisches Obst und Gemüse wie Gurken, Bananen und Co. oder aphrodisierende Lebensmittel wie Austern, Erdbeeren oder Granatapfelkerne: Dass Nahrungsmittel dem Sex eine gewisse Würze verleihen können, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch seit Kurzem zeichnet sich in diesem Bereich ein neuer Stern am Himmel ab: Ingwer – und der mit ihm einhergehende Sex-Trend namens Figging.
Der Sex-Trend Figging erklärt
Ursprünglich ist Figging eine Sexualpraktik aus dem BDSM-Bereich, bei dem ein geschältes und richtig zugeschnittenes Stück Ingwer in die Vagina oder den Anus eingeführt wird. Die im Ingwer enthaltenen ätherischen Öle erregen dabei die Schleimhäute und führen zu einem sofortigen Wärme- und Schmerzgefühl, das sich mit einem Brennen vergleichen lässt, aber keine Verletzungen verursacht. In der BDSM-Szene wird Figging meist als Form der Bestrafung gegenüber dem Bottom, also dem unterwürfigen, passivere Part, eingesetzt.
Aber der Ingwer hat noch ein paar andere nette Nebeneffekte, die ihn auch für Menschen außerhalb der Szene interessant machen. So kurbelt die Knolle die Durchblutung der Geschlechtsorgane an, wodurch die sexuelle Lust und die Orgasmen gesteigert und verstärkt werden können. Und während das Brennen bereits nach kurzer Zeit verfliegt, halten diese Nebeneffekte bis zu 30 Minuten an – manchmal sogar bis zu einer Stunde.
Figging: Darauf müssen Sie bei dem Sex-Trend achten
Neugierig geworden? Dann lesen Sie unbedingt noch weiter, bevor Sie in den Supermarkt sprinten.
Beim ersten Mal Figging sollten Sie entweder direkt eine alte Ingwerknolle kaufen – oder eine frische schälen und sie ein paar Tage an der Luft liegen lassen. So verlieren die Wirkstoffe etwas an Intensität, was beim ersten Mal vielleicht nicht ganz so schlecht ist. Denn: Je frischer die Knolle, desto intensiver ist das ganze Erlebnis. Ist der Ingwer erst einmal eingeführt, lässt sich die Reizung der Schleimhäute nicht mehr rückgängig machen. Selbst wenn man das Stück sofort wieder herauszieht, hält die Wirkung bis zu 30 Minuten an.
Wer gerne ausprobieren möchte, ob ihm Figging ihm gefallen könnte, vor der Wirkung aber etwas Respekt hat: Bevor man ein zurechtgeschnittenes Ingwerstück einführt, kann man die entsprechenden Körperpartien auch zunächst einmal nur einreiben. Alternativ greift beim ersten Mal zu Ingwer in Pulverform, da dies meist nicht so intensiv und leichter zu dosieren ist.
Möchte man zur Gewürzknolle selbst greifen, sollte die Schale an dem Bereich des Ingwers, der eingeführt wird, sorgfältig entfernt sein. So kann sich die volle Wirkung entfalten. Am anderen Ende kann gerne etwas von der rauen Schale übrig bleiben, da sich das Ingwerstück dadurch viel leichter wieder herausziehen lässt. Die Spitze sollte abgerundet sein, das verhindert etwaige Verletzungen. Als Vorlage für die Form eignet sich ein Buttplug oder einer leicht gekrümmter Finger.
Außerdem wichtig: Bitte führen Sie nicht dasselbe Ingwerstück zuerst anal und anschließend vaginal ein. Das kann zu schlimmen Entzündungen aufgrund von Keimen führen. Halten Sie auch unbedingt ihre Finger von den Augen fern, sobald sie die geschälte Knolle angefasst haben. Tränende Augen sind nicht sonderlich sexy und hilfreich beim Liebesspiel. Und: Übertreiben Sie es nicht. Machen Sie nach dem Figging ein paar Tage Pause, bevor es in die nächste Runde geht. So können sich die Schleimhäute von dem Stress erholen.
Hier hat der Sex-Trend Figging seine Ursprünge
Obwohl Figging wie bereits erwähnt hauptsächlich in der BDSM-Szene Verwendung findet, liegen die Ursprünge der Praktik ganz woanders. So besagt eine der Theorien, dass Pferdeverkäufer diese Methode früher bei ihren Pferden angewendet haben, damit diese lebhafter wirkten und deshalb zu höheren Preisen verkauft werden konnte.
So unklar die Herkunft von Figging und seine Entwicklung zum Sex-Trend ist, so unklar ist auch die Herkunft des Wortes an sich. Laut einer Theorie ist es vom englischen to feague abgeleitet, was übersetzt so viel wie „anpeitschen“ oder „antreiben“ bedeutet. Daneben gilt auch das englische Wort fig, also Feige, als möglicher Ursprung des Wortes. Damit wurde im 16. und 17. Jahrhundert das weibliche Geschlechtsorgan bezeichnet. Ein weiterer Ursprung könnte die beleidigende Geste sein, bei der man den Daumen zwischen zwei Finger steckt und die im Englischen giving the fig bedeutet.
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