Lassen Sie sich vom Pink nicht täuschen: „Barbie“ hat alles, was ein Sommer-Blockbuster braucht
„Barbie“: Greta Gerwigs Filminterpretation der Barbiepuppe läuft jetzt im Kino – und ist mehr als pinke Fassage
Credit: Warner Bros. Pictures
Die Zeichen stehen auf Pink – und nein, es liegt zwar auf der perfekt manikürten Plastikhand – aber in dieser Filmkritik wird auf keinen Fall „Barbie Girl“ von Aqua zitiert. Zeitgleich mit Christopher Nolans „Oppenheimer“ startet heute „Barbie“ in den Kinos – und erweist sich als der perfekte Sommer-Blockbuster.
Warum wir hier von „Barbie Girl“-Lyrics absehen? Weil Greta Gerwigs nach gefühlt ewigem Hype endlich das Licht der Leinwand erblickende Film weit von miesem Eurodancetrash entfernt ist. „Barbie“ ist die wunderbar groteske Antwort auf die Frage: Was wäre, wenn sich Barbie und Ken aus ihrer makellosen Mattel-Plastikwelt in unsere Realität verirrten? Die Musik-Komödie ist gleichzeitig ein schlauer Kommentar auf unsere komplett dem Konsum und Oberflächlichkeiten erlegene Gesellschaft.
„Barbie“ im Kino: Ein perfekt besetzter Cast und ein Set, an dem man sich kaum sattsehen kann
Aber keine Sorge: Schlau muss nicht langweilig sein. Dafür sorgen die perfekt besetzten Schauspieler, allen voran Margot Robbie, die dem ewig gut gelaunten Puppentraum fast aller Mädchen dank Existenzkrise eine erstaunliche Tiefe verleiht. Und Ryan Gosling stiehlt ihr als dumm-geiler Ken mit nacktem Oberkörper fast die Show.
Natürlich ist „Barbie“ vor allem ein einziger Augenschmaus. Vorausgesetzt, man hat keine Pink-Phobie. Aber an Sets und Kostümen kann man sich kaum sattsehen. Das ist ein herrlich künstlicher Fiebertraum und trotzdem niemals platt oder zu viel. Und wenn, dann nur im Liberace-Sinne.
„Barbie“ im Kino: „Barbie“ ist alles, was der Trailer verspricht
„Barbie“ ist alles, was der Trailer verspricht … und ein bisschen mehr. Besonders die zweite Hälfte ist eine knallbunte und kindgerechte Lektion in Sachen Emanzipation. Kleine Mädchen mithilfe einer konsumbesessenen Plastikpuppe in ihrem Selbstbewusstsein stärken – und auch uns (männlichen) Erwachsenen vor Augen führen, wie wichtig ständiges Hinterfragen ist: Mehr kann man von einem Sommer-Blockbuster nicht erwarten.
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