Im Münchner Arbeiterviertel Giesing, direkt angrenzend an einem Fußballplatz, erblickte Franz Beckenbauer am 11. September 1945 das Licht der Welt. Von München aus begann auch seine Spielerkarriere beim FC Bayern, mit dem er in den 1960er Jahren zahlreiche nationale Titel gewann, darunter dreimal aufeinander folgen den Europapokal der Landesmeister. Doch nicht nur Titel ließen aus ihm einen der ersten Stars im deutschen Fußballsport werden, auch sein Auftreten stach heraus: Beckenbauer war bekannt für seine Eleganz, Ballkontrolle und Fähigkeiten als Spielmacher.
Fußball-Ikone Franz Beckenbauer: 1974, 1990, 2006
Ein Höhepunkt seiner Spielerkarriere war der Gewinn der Weltmeisterschaft sowohl als Spieler 1974, als auch als Teamchef 1990. Bis heute ist Beckenbauer einer der wenigen Menschen, die diesen Erfolg sowohl auf dem Spielfeld als auch an der Seitenlinie erreicht haben. Beckenbauer gilt als eine der Schlüsselfiguren im deutschen Fußball und als eine der prägenden Persönlichkeiten des Weltsports.
Als Leiter des Organisationskomitee der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland galt Beckenbauer auch als Vater des „Sommermärchens“, als das Turnier und die Nationalmannschaft für eine Euphorie in Deutschland sorgte, die in ihrer Intensität und Teamgeist beinahe vergessen schien. Die Heim-WM war es aber auch, durch die Beckenbauer in den letzten Jahren in die Kritik geriet. Als 2015 Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2006 laut wurden, zog sich Beckenbauer aus der Öffentlichkeit zurück.
Fußball-Ikone Franz Beckenbauer: Dokumentation über „den Kaiser“
Zuletzt gab es einzelne Berichte darüber, dass sich der Gesundheitsstand Beckenbauers verschlechtert hätte. Wie die Familie heute Abend bekannt gab, sei Franz Beckenbauer am 7. Januar verstorben: „In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist. Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen.“
Kürzlich widmete Das Erste „dem Kaiser“ eine filmische Würdigung. Die Dokumentation „Beckenbauer“ ist heute Abend um 20:15 Uhr in der ARD (Das Erste) sowie auf Abruf in der Mediathek zu sehen. Es sollte lediglich eine Huldigung werden – nun ist die Dokumentation ein Abschied von einem der ganz Großen des deutschen Fußballs.