In den 1980er- und 1990er-Jahren zählte Arnold Schwarzenegger zu den ganz großen Action-Ikonen Hollywoods. Filme wie „Conan der Barbar“, „Terminator“, „Predator“, „Total Recall“ oder „True Lies“ zählen bis heute zu den Klassikern des Genres und machten den ehemaligen Bodybuilder aus der Steiermark zum Mega-Star.
2003 ging Schwarzenegger, der sich gerne und ständig neue Herausforderungen suchte, in die Politik und steuerte bis 2011 als Gouverneur die Geschicke des US-Bundesstaats Kalifornien. Verständlicherweise sank sein Hollywood-Stern in dieser Zeit. Doch Arnie wäre nicht Arnie, wenn er nicht versucht hätte, erneut in die A-Liga aufzusteigen.
Und so gelangen Arnold Schwarzenegger seit seinem Comeback 2012 mit einem Gastauftritt in „The Expendables 2“ zwar auch ein paar gute Filme wie „The Last Stand“, „Escape Plan“ und „Sabotage“. Doch der ganz große Wurf blieb aus. Zuletzt floppte die Fortsetzung „Terminator: Dark Fate“, in der Schwarzenegger erneut seine Paraderolle übernahm, gar kolossal an den Kinokassen. Seitdem wurde es im Bereich Film etwas ruhiger um Äkschn-Arnie – bis jetzt!
Mit „Fubar“ kehrt Arnold Schwarzenegger nun (erneut) zurück. Dieses Mal allerdings auf Netflix und in Form einer Serie. Findet der Actionstar hier endlich wieder zu alter Größe zurück? Oder sollte er es jetzt endlich sein lassen?
„Fubar“ auf Netflix: Darum geht's in der Serie mit Arnold Scharzenegger
Nach vielen Jahren geht der actiongeprüfte CIA-Agent Luke (Arnold Schwarzenegger) endlich in den Ruhestand. Jetzt kann er endlich mehr Zeit mit seiner Tochter Emma (Monica Barbaro) verbringen und seine Ex-Frau Tally (Fabiana Udenio) zurückgewinnen. Doch dann klopft die CIA noch einmal an Lukes Tür und bittet ihn einen letzten, gefährlichen Auftrag auszuführen.
Zähneknirschend nimmt er an, nur um kurz darauf zu erfahren, dass seine Tochter Teil der Mission ist. Denn sie gehört, wie er, zur CIA. Und während das Vater-Tochter-Duo feststellen muss, dass sie sich eigentlich gar nicht kennen, müssen sie sich durch Horden von Gegnern ballern.
Gelungener Action-Comedy-Mix: Netflix-Serie „Fubar“ ist perfekt für Schwarzenegger-Fans
Bereits im Teaser-Trailer von „Fubar“, der im März erschien, tönte Arnold Schwarzenegger frei nach seinem berühmten Zitat aus „Terminator“: „I'm back, Baby!“ Doch stimmt das? Die einfache Antwort: Ja und Nein. Aber nicht falsch verstehen: „Fubar“ macht jede Menge Spaß, ist laut, actionreich, witzig. An Schwarzeneggers einstige Erfolge kann die Serie aber – wenig überraschend – nicht heranreichen. Doch das muss und will sie auch nicht.
Vielmehr wirkt „Fubar“ fast schon wie eine Hommage an die Karriere von Arnold Schwarzenegger. Die Geschichte der Serie rund um die Geheimidentität erinnert in Teilen stark an „True Lies“. Wohlige Erinnerungen an den völlig unterschätzten „Last Action Hero“ liefert die Mentor-Kind-Dynamik. Und die Überforderung in Hinblick auf Erziehung lässt einen doch an auch an „Kindergarten Cop“ denken. Außerdem ist „Fubar“ genau das, was Schwarzenegger schon immer am besten konnte: Action und Spaß miteinander zu verbinden.
Arnold Schwarzenegger selbst hat sichtlich Spaß an „Fubar“, das merkt man ihm in jeder Sekunde an. Und ohne ihn und sein Charisma, von dem er auch nach Jahrzehnten im Showbusiness kein Quäntchen verloren hat, wäre die Netflix-Serie nur halb so gut. Dementsprechend blass kommen seine Co-Stars daher, was dem Spaß aber keinen Abbruch tut. Dass Schwarzenegger mit 75 Jahren die Bösewichte nicht mehr ganz so geschmeidig ausschaltet wie früher, stört überhaupt nicht. Vielmehr ist man beeindruckt, was der Kerl in dem Alter noch so alles draufhat. Und über die lasche Handlung trösten die gut gemachte Action und die ironischen Sprüche mit Leichtigkeit hinweg.
Netflix-Serie „Fubar“: Die Serie wird ihrem Titel nicht gerecht – und das ist ein Kompliment
Ihrem Titel wird die Serie am Ende also nicht gerecht. „Fubar“ ist nämlich ein Akronym im anglo-amerikanischen Sprachraum und steht für fucked up beyond all recognition, ins Deutsche übersetzt also bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt oder versaut. Das ist die Serie auf gar keinen Fall. Vielmehr hat sie es geschafft, Arnold Schwarzenegger noch einmal ein kleines, verspätetes Karriere-Highlight zu verschaffen, das vor allem seinen Fans großen Spaß bereiten dürfte. Und das hat sich die Action-Ikone auch redlich verdient. Genauso wie die Arnie-Fans.
„FUBAR“ ist seit 25. Mai bei Netflix verfügbar.
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