„Wir Bayern-Spieler haben beim Auswärtsspiel immer gerne einen Playboy dabei gehabt, die Bilder haben wir im Bus schnell angeschaut und die Texte lang gelesen“, sagt der Ex-Profifußballer Giovane Elber lachend auf unserer Jubiläumsparty am 13. Juli. Er folgte unserer Einladung ins Werk 12 im Münchner Werksviertel und feierte mit uns 50 Jahre Playboy. Am 23. Juli wird der Brasilianer nun selbst 50 Jahre alt – und wir feiern ihn mit einem Rückblick auf die besten Tore seiner Karriere,
1. Giovane Elbers Tor des Jahres 1999
„Das war mein schönstes Tor“, sagt Elber 2017 selbst über den Treffer von der Eckfahne, der Fußball-Geschichte schrieb. Am 27. Februar im Spiel Hansa Rostock gegen Bayern München schoss er die Bayern phänomenal in der 87. Minute zum 0:3 (Endstand 0:4): „Als Martin Pieckenhagen, Rostocks Torhüter, zur Eckfahne rauslief, habe ich mich gefragt: Was will denn der hier?“, sagt der Ex-Stürmer auf fcbayern.com über sein legendäres Tor. „Er hat versucht, mich wegzublocken und den Ball ins Toraus rollen zu lassen. Aber er hat mich nicht erwischt, ist stattdessen hingefallen, und ich habe mir auf der Toraus-Linie den Ball geschnappt. Dann ging alles blitzschnell. Pieckenhagen war nicht im Tor, ein Verteidiger kam auf mich zugelaufen, da habe ich mir gedacht: Jetzt muss ich nur noch irgendwie das Tor treffen – mit links, das war das Schwierigste an der Geschichte.“ Denn eigentlich ist Elber Rechtsfüßer. Belohnt wurde dieser außergewöhnliche Treffer mit dem Titel „Tor des Monats Februar“ und „Tor des Jahres 1999“.
2. Giovane Elbers Teppichrollen-Jubel
Elber feierte seine Tore wie kein anderer. Bestens in Erinnerung blieb dabei der Jubel über den Kopfballtreffer 1998 im Spiel gegen den VfL Wolfsburg: Giovane Elber rollte sich kurzerhand in einen runden FC-Bayern-Teppich, der am Spielfeldrand lag.
3. Giovane Elber rudert zurück
Einer seiner klassischen Torjubel, den Elber nach Treffern immer wieder auspackte, ist nicht weniger denkwürdig: Landete der Ball im Netz, rannte Elber weiter und ruderte mit beiden Armen abwechselnd nach hinten, wie hier nach seinem Treffer gegen Real Madrid.
4. Krönender Abschluss beim VfB Stuttgart
Drei Saisons lang kickte Giovane Elber für den VfB Stuttgart – und verabschiedete sich 1997 mit einem Knall. Vor allem die Leistung des „magischen Dreiecks“, wie das Trio aus Giovane Elber und seinen Teamkollegen Fredi Bobic und Krassimir Balakov betitelt wurde, war ausschlaggebend für den 2:0-Sieg im DFB Pokalfinale gegen Energie Cottbus. Giovane Elber traf beide Male, den ersten Treffer erzielte er nach einer Ecke von Balakov.
5. Giovane Elbers Eigentor, das keines war
1994 wechselte Elber vom AC Mailand zum VfB Stuttgart, 1997 weiter nach München. Mit dem FC Bayern gewann er dreimal den DFB-Pokal, viermal die Meisterschaft, zweimal den Weltpokal und einmal die Champions League – und erkickte sich Legendenstatus im Club.
Trotzdem: Im August 2003 wechselte Elber zum französischen Erstligisten Olympique Lyon. In der Gruppenphase der Championsleague traf der damals 31-Jährige dann auf seinen Ex-Club – und schoss selbst den Siegtreffer zum 2:1 für die Franzosen. Über dieses Tor sollte er später sagen: „Es war unbeschreiblich. Ich habe ausgerechnet gegen meine Ex-Mannschaft, mit der ich vor einem Monat noch spielte, das Siegtor geschossen. Nach dem Tor hatte ich kein Gefühl. Ich konnte nicht schreien, nicht weinen, nicht lachen. Es war so, als hätte ich ein Eigentor geschossen. Alle waren baff und sprachlos. Niemand, nicht ich und auch nicht meine ehemaligen Kameraden, hätten sich gedacht, dass gerade ich das Siegtor schieße.“
Im Herzen blieb Elber immer Bayer. Von 2007 bis 2010 war er als Scout für die Bayern im Einsatz – seit 2017 ist er offiziell im Amt des Repräsentaten der Münchner.
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