1. Buch-Tipp aus der Playboy-Redaktion: Für Science-Fiction-Liebhaber
Arkadi und Boris Strugatzki: „Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein“
Worum es geht: Ein Mensch von der hochentwickelten Erde lebt als Beobachter auf einem fernen Planeten, dort steckt die Zivilisation noch im Mittelalter. Sich zu betrinken gilt als schick, Baden als ziemlich schrullig, und ein skrupelloser Hofbeamter will die Macht an sich reißen. Der moderne Mensch darf nicht eingreifen – und macht es natürlich doch, Blutbad inklusive.
Warum ist das Buch toll: Es ist feinste russische Science Fiction von zwei der besten Autoren des Genre: Die Brüder Strugazki schrieben ihre legendären Bücher immer als Duo. Zwischen den Zeilen gibt‘s viel Kritik an Kommunismus und Sowjetunion der 60er, das Buch hat seitdem aber keinen Gramm Staub angesetzt.
Wem es gefällt: Fans von Science Fiction, Dystopie und Politik
Buch-Tipp von: Philipp Nowotny (Playboy-Autor)
2. Buch-Tipps aus der Playboy-Redaktion: Für (Un)-Romantische
Heinz Strunk: „Es ist immer so schön mir dir“
Worum es geht: Mit 47 Jahren befindet sich der namenlose Protagonist auf dem Höhepunkt seiner Midlife-Crisis. Er steckt in einer Beziehung, die ihn nicht nur langweilt, sondern regelrecht ankotzt – und natürlich erfüllt ihn auch sein Job als Toningenieur sonderlich, den er wohl oder übel nach einer gescheiterten Musikerkarriere anging. Auf einer Premierenfeier lernt er dann die junge, in seinen Augen unwiderstehlich attraktive Vanessa kennen, von sich überzeugte, aber unerfolgreiche Schauspielerin, die ihn ebenfalls interessant findet. Er, erfolgloser Trinker, beendet seine Beziehung und geht eine neue mit Vanessa, hoffnungsvolle magersüchtige mit ramponierter Vergangenheit, ein. Es ist eine, die nicht gut gehen kann – und die ihn immer weiter in den Abgrund, im nächsten Moment wieder himmelshoch und dann wieder in den Abgrund zieht.
Warum ist das Buch toll: Auch wenn die Geschichte nicht besonders originell ist – Heinz Strunks Wiedergabe dieser zerrütteten Personen und ihrer Beziehungen ist es. So elegant wie unelegant weitet er die Tragik der Geschichte mit jeder Seite noch mehr aus – und das mit unglaublichem Unterhaltungswert. Die raue, stellenweise räudige und vulgäre, dadurch aber umso ehrlichere Sprache, mit der er die Gedanken seines Protagonisten formuliert, lässt einen so viel für diesen Mann empfinden, was widersprüchlicher nicht sein könnte: Von Mitleid bis Scham und Abscheu bis purem Verständnis. Man erkennt sich im einen Moment in ihm wieder – und könnte sich im nächsten nicht weiter von ihm distanzieren. Ein Buch, das man weglegt und die Protagonisten noch nachspürt.
Wem es gefällt: allen, die Liebesromane eigentlich total öde finden
Buch-Tipp von: Nina Habres (Senior Editor Online)
Manuela Freitag: „Herbertstraße – kein Roman“
Worum es geht: Als Domina hat Manuela Freitag schon einiges erlebt. Geboren 1964 in Bremen, wurde sie kurz nach der Entbindung von ihrer Mutter im Krankenhaus zurückgelassen, wuchs bei Pflegeeltern und in Heimen auf. Bereits als Teenager ging sie in Hamburg auf den Straßenstrich. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet sie nun in der Herbertstraße 7 a – als mittlerweile dienstälteste Domina. Ihr Buch gibt ungeschönte Einblicke in ihren Berufsalltag, schildert die skurrirsten Wünsche ihrer Kunden – und zeichnet ihre bewegende Biografie nach.
Warum ist das Buch toll: Die schonungslose, sachliche und doch sehr bildliche Erzählweise ist fesselnd – und lässt einen teils ungläubig und geschockt, teils tief bewegt zurück. Das Buch schildert die Geschichte eine Frau, die stets auf sich allein gestellt war und die sich, trotz zahlreicher Schicksalsschläge, erfolgreich durchs Leben gekämpft hat. Es räumt auf mit Rotlicht-Klischees auf und wirft ein anderes und vor allem authentisches Licht auf das Milieu.
Wem es gefällt: Realisten, Hart-Besaiteten und Neugierigen
Buch-Tipp von: Julia Haase (Playboy-Volontärin)
3. Buch-Tipp aus der Playboy-Redaktion: Für Humorvolle und Wissens-Durstige
Robert Gernhardt, F.W. Bernstein, F.K. Waechter: „Die Wahrheit über Arnold Hau“
Worum es geht: Um den vielleicht letzten deutschen Universalgelehrten – um Arnold Hau, dessen Verdienste auf den Gebieten der Literatur, der bildenden Künste, der Mathematik und sogar der Zoologie (Hau gilt als Entdecker einer Grottenmaus-Art) nicht hoch genug einzuschätzen sind. Das Beste an Hau ist aber: Es gab und gibt ihn nur als literarische Figur, erdichtet von den Vätern der Frankfurter Satire. Die produzierten als Autoren und Zeichner Anfang der 60er-Jahre einiges Zeug, das für ihre Kolumne in der Satirezeitschrift „Pardon“ zu abgedreht war, strickten um die sensationelle Ausschussware die Biografie eines fiktiven Urhebers (Arnold Hau) und landeten 1966 einen echten Buch-Flop. Die Zeit war einfach noch nicht reif für Hau …
Warum ist das Buch toll: Weil darin jedes Wort, jede Zeile Persiflage ist – auf Biografien, auf Lyrik, auf Abhandlungen, auf das ganze Leben. Anschließend lässt sich kein ernst gemeintes Buch, kein Feuilleton mehr ohne Mundwinkelzucken lesen. Arnold Hau ist eine Tiefenlockerungsübung, eine Rückführung an die Wurzeln unseres Humors. Man wird dabei heftig albern und weise und nimmt nichts mehr so ernst wie die Leute da draußen.
Wem es gefällt: Menschen, die sich viel mit bedeutungschweren Dingen (CO2, Gender, Kreuzimpfung, Islamismus, Bienensterben etc.) befassen (müssen)
Buch-Tipp von: Philip Wolff ( Playboy-Textchef)
4. Buch-Tipp aus der Playboy-Redaktion: Für Gepflegte
Richard Finney alias Captain Peaboy Fawcett: „Ein Mann – ein Bart“
Worum es geht: Das Stilbuch gibt Einblicke in die neue Bartkultur und verrät viele Pflegetipps, die aus der Erfahrung von führender Barbiere stammen. Von perfekt gestutzten Schnauzbärten über üppige Vollbärte welche Bartformen gibt es und wie funktioniert die Frisierkunst mit der alten Tradition des Rasiermessers? Dieses Buch liefert Antworten!
Warum das Buch toll ist: Bart zu tragen ist Ausdruck eines individuellen männlichen Lebensstils geworden. Das Buch verleiht der Bartszene eine neue Wertschätzung für das handwerkliche Können sowie den tradierte Gentleman-Tugenden.
Wem es gefällt: Bärtigen Männer und allen, die es werden wollen
Buch-Tipp von: Mabel Neumann (Playboy-Grooming Redakteurin)
5. Buch-Tipp aus der Playboy-Redaktion: Für Tiefgründige
Fjodor Michailowitsch Dostojewski: „Die Brüder Karamosow"
Worum es geht: Erstmals 1880 erschienen, erzählt der berühmte russische Schriftsteller Dostojewski in diesem legendären Roman eine Kriminal- sowie Familiengeschichte, die im 19. Jahrhundert in Russland spielt. Die drei Brüder Karamasow, die wohl unterschiedlicher nicht sein könnten, haben eins gemeinsam: ihren stets betrunkenen, moralisch verkommenen Vater. Seine plötzliche Ermordung könnte auf jeden einzelnen der drei zurückzuführen sein …
Warum das Buch toll ist: Zugegeben, der Roman ist ein ziemlicher Brocken. Aber absolut lesenswert. Nicht umsonst sagte Sigmund Freud über ihn, dass er der großartigste Roman sei, der je geschrieben wurde! Er ist vielschichtig – behandelt Sehnsüchte, Leidenschaften, das menschliche Seelenleben und den russischen Zeitgeist des 20. Jahrhunderts. Im Fokus des Romans steht wohl die Frage: Was ist Schuld? Er lässt einen nachdenklich und tiefst berührt zurück.
Wem es gefällt: Literatur-Begeisterten, Hobby-Philosophen, Menschen mit Durchhaltevermögen
Buch-Tipp von: Julia Haase (Playboy-Volontärin)
6. Buch-Tipps aus der Playboy-Redaktion: Für Lese-Faule
Allen, die Bücher lieber hören, anstatt sie zu lesen, können wir Podimo ans Herz legen. Mit über 100 exklusiven Podcasts und Hörbüchern ist bei dem Audio-Streaming-Dienst für jeden etwas dabei. Ein besonderes Schmankerl: Auf Podimo können Sie sich auch den Interview-Podcast "After Hours – Die Playboy Bar-Gespräche" anhören. Hier empfängt Playboy-Chefredakteur Florian Boitin Persönlichkeiten aus Kunst, Medien, Wirtschaft, Politik, Sport, Kultur und Unterhaltung zum Gespräch am Bar-Tresen zum persönlichen Gespräch. Die prominenten Talk-Gäste erzählen von dem, was sie bewegt und womit sie andere bewegen. Mal entspannt und heiter, mal tiefgründig und nachdenklich – aber immer persönlich und echt. Und das Beste: Playboy schenkt Ihnen jetzt einen 30 Tage Gratis-Zugang.
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