11 Fakten, die jeder über Gin wissen sollte

Diese 15 Fakten über Gin sollte man kennen
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Gin gehört zur absoluten Grundausstattung einer jeden guten (Haus-)Bar. Doch wie und wo sollte man ihn überhaupt lagern? Welche Gin-Sorten gibt es, und welche Gin-Cocktails sollte man draufhaben? 11 Fakten, die Ihr Bar-Wissen rund um die Wacholderspirituose garantiert erweitern. 

1. Gin-Wissen: Wer hat Gin erfunden?

Gemeinhin gilt Gin als eine der ältesten Spirituosen der Welt. So gibt es sogar Quellen aus dem 11. Jahrhundert, die von medizinischem Alkohol auf Wacholderbasis berichten. Doch der hatte mit dem Gin, den wir heute trinken wohl wenig gemein. Richtig populär wurde Gin als Getränk im 17. Jahrhundert in den Niederlanden und Belgien. Damals hieß er noch Genever und wurde vom hessisch-niederländischen Arzt Franciscus Sylvius zunächst auch als Medizin entwickelt. Der Name des Schnapses leitet sich von dem niederländischen Wort jeneverbes beziehungsweise dem französischen genévrier für Wacholder ab. Im Zuge der englischen Thronbesteigung von Wilhelm III. von Oranien-Nassau und dem späteren Achtzigjährigen Krieg (1568-1648) schwappte der Genever nach England, wo er sich innerhalb von 150 Jahren zum heutigen Gin entwickelte.

2. Gin-Wissen: Woraus besteht Gin?

Im Grunde kann Gin aus einem beliebigen kohlenhydrathaltigen Ausgangsstoff gebrannt werden. In den meisten Fällen werden aber Getreide, Melasse, Kartoffeln oder Früchte verwendet. Seinen charakteristischen Geschmack bekommt Gin dann durch die Aromatisierung mit Gewürzen oder natürlichen Aromastoffen. Dazu zählen Wacholder, Koriandersamen, Ingwer und Muskat, aber auch getrocknete Orangen- und Zitronenschalen. Diese Aromastoffe werden auch Botanicals genannt. Geschmacklich steht die Wacholdernote aber in der Regel im Vordergrund.

3. Gin-Wissen: Wie wird Gin hergestellt?

Die Aromatisierung des Gins kann während der Destillation oder danach erfolgen. Beim Destillieren werden je nach Aromaträger zwei Verfahren angewandt: Entweder werden die Gewürze in den Alkohol eingelegt und mit ihm destilliert – oder die Alkoholdämpfe werden direkt über die Gewürze geleitet und nehmen so die Aromen auf. Der Aromatisierungsprozess wird übrigens auch Mazeration genannt. Nach der Destillation muss Gin nicht wie andere Spirituosen gelagert werden. Bei einigen Sorten wird das trotzdem gemacht, damit sich die Aromastoffe erneut gut verbinden können. Bevor die Abfüllung in Flaschen beginnt, wird der Gin im letzten Schritt mit kalkarmem Wasser verdünnt, da er nach dem Destillieren einen Alkoholgehalt von etwa 96 Volumenprozent enthält. Um in der Europäischen Union und in der Schweiz als Gin zu gelten, muss die Spirituose einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 Volumenprozent aufweisen. 

4. Gin-Wissen: Woher kommt der Name Gin?

Es gibt drei Theorien, woher der Name Gin stammt – und alle haben mit Wacholder zu tun. So könnte der Name vom botanischen Begriff der Pflanze „Juniperus“ stammen. Oder vom englischen „juniper berries“. Namensgeber könnte aber auch der Genever, sein, der niederländische Wacholderschnaps, der als Vorläufer des Gins gilt.

5. Gin-Wissen: Wie trinkt man Gin am besten?

Gin wird eher selten pur getrunken. Vielmehr eignet sich die Spirituose am besten als Basis für Cocktails und Longdrinks. Der bekannteste und beliebteste Drink dürfte der Gin Tonic sein, den man idealerweise in großen, bauchigen Gläser – auch Ballongläser genannt – serviert. Hat man kein solches zur Hand, tut es auch ein einfaches Rotweinglas. Gemixt genießt man Gin am besten kalt. Setzt man doch auf den puren Genuss, sollte man den Gin bei Zimmertemperatur genießen, also zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Hier entfalten sich die Botanicals am besten.

6. Gin-Wissen: Welche Gin-Sorten gibt es?

An sich gibt es unzählige Arten von Gin. Zu den bekanntesten zählen London (Dry) Gin, Dry Gin, Distilled Gin und Sloe Gin. Es gibt aber auch New Western Dry Gin, Old Tom Gin, Reserve Gin, Cream Gin und Compound Gin sowie geographische Sorten wie Plymouth Gin oder Gin de Mahón. Bei der Kategorisierung geht es weniger um den Geschmack als um die Art der Herstellung, die zumindest in der Europäischen Union auch gesetzlich Vorgaben erfüllen muss. So zählen in der EU nur London (Dry) Gin, Dry Gin, Distilled Gin und Sloe Gin als offizielle Gin-Sorten. Die anderen genannten sind inoffiziell.

7. Gin-Wissen: Welcher ist der beste Gin der Welt?

Zielt man mit dieser Frage auf den besten Geschmack ab, ist sie kaum zu beantworten: Um den lässt sich ja bekanntlich streiten. Geht man aber nach dem renommierten Global Spirits Masters Wettbewerb, dann kommt der aktuell beste Gin aus Deutschland – genauer gesagt aus Mecklenburg-Vorpommern. Denn dieses Jahr gewann der Elephant Strength Gin mit dem Titel Gin Master die höchste Auszeichnung.

8. Gin-Wissen: Wie teuer ist Gin?

Im Schnitt beginnen die Preise für eine Flasche Gin bei rund 20 Euro. Nach oben hin sind den Preisen dann natürlich keine Grenzen gesetzt. Der bis dato teuerste Gin ist der Bombay Sapphire Revelation, der 200.000 US-Dollar wert ist – was aber an der Flasche liegt. Die besteht nämlich aus französischem Kristall und der Verschluss ist mit Diamanten und Saphiren verziert. Und natürlich ist dieser Gin streng limitiert und damit noch etwas wertvoller: Vom Bombay Sapphire Revelation gibt es nur fünf Stück.

9. Gin-Wissen: Hat Gin besondere Eigenschaften?

Für Asthmatiker und Menschen mit Heuschnupfen ist Gin der perfekte Alkohol. Denn anders als Bier oder Wein enthält er eine geringe Menge an Histaminen und Sulfiten, die schlechte Auswirkungen auf die Atemwege haben und zu allergischen Reaktionen führen können. Außerdem soll Gin Tonic Mücken abwehren können: Die in ihm enthaltenen Wacholder-Öle und das Chinin mögen die nervigen Blutsauger nicht besonders gerne. Wissenschaftlich belegt, ob und ab wie vielen Gläsern das klappt, ist das leider nicht. Zudem ist Gin mit nur 20 Kalorien pro Zentiliter im Vergleich zu anderen Spirituosen sehr kalorienarm. 

10. Gin-Wissen: Wie lagert man Gin am besten?

Kühl (unter 20 Grad Celsius), dunkel, stehend, trocken. 

11. Gin-Wissen: Welche Gin-Cocktails sollte man kennen?

Gimlet:

Zutaten:

  • 6 cl Gin
  • 4 cl Lime Juice Cordial
  • 0,5 cl Limettensaft
  • Eiswürfel

Zubereitung:

  • Gin, Lime Juice und frischen Limettensaft in einen Cocktailshaker geben
  • Eiswürfel hinzugeben und etwa 10 Sekunden schütteln, bis der Shaker beschlagen ist
  • Inhalt in eine Cocktailschale geben
  • nach Wunsch mit Limettenspalten garnieren

Negroni:

Zutaten:

  • 3 cl Gin
  • 3 cl Campari
  • 3 cl Roter Wermut
  • Eiswürfel
  • Orange

Zubereitung: 

  • Zutaten in ein Rührglas geben
  • Eis hinzugeben und etwa 30 Sekunden rühren, bis das Glas beschlagen ist
  • Inhalt in einen Tumbler geben
  • Mit einer Orangenzeste garnieren

Tom Collins:

Zutaten:

  • 5 cl Old Tom Gin
  • 3 cl Zitronensaft
  • 2 cl Zuckersirup
  • Soda
  • Eiswürfel
  • Zitrone

Zubereitung:

  • Gin, Zitronensaft und Zuckersirup ins Glas geben und rühren
  • Eis dazugeben
  • Mit Soda auffüllen
  • Mit Zitronenspalte garnieren