Kennen Sie den Comedy-Klassiker „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (1993)? Darin spielt Hollywood-Legende Bill Murray den miesepetrigen TV-Wetteransager Phil Connors, der zum vierten Mal in Folge vom Tag des Murmeltiers am 2. Februar berichten soll – und dafür extra von Pittsburgh in das Kaff Punxsutawney fahren muss. Er ist von Anfang an schlecht drauf und will eigentlich sofort wieder gehen. Doch dann zwingt ihn ein Unwetter sogar noch eine Nacht länger zu bleiben. Leider hört hier die Pechsträhne noch nicht auf. Denn durch ungeklärte Gründe hängt der TV-Wetteransager in einer Zeitschleife fest. Er muss diesen schrecklichen Tag also immer wieder aufs Neue erleben. Ein Entkommen gibt es zunächst nicht. Erst als Connors erkennt, dass er an sich und seiner Einstellung zum Leben etwas ändern muss und anderen Menschen Gutes tut, kann er aus der Zeitschleife ausbrechen.
Sie werden sich jetzt bestimmt fragen, was dieser Film mit dem Dating-Trend Groundhogging zu tun hat? Der Dating-Trend ist von dem Film inspiriert! Der Originaltitel lautet „Groundhog Day“ und groundhog bedeutet auf Deutsch übersetzt Murmeltier. Und genau wie in der Komödie sind Menschen, die diesem Trend (meist unwissentlich) in einer Schleife oder besser gesagt in einem Teufelskreis gefangen.
Dating-Trend Groundhogging: Das steckt dahinter
Eigentlich ist Groundhogging mehr ein Dating-Verhalten als ein Dating-Trend. Denn der Begriff bezeichnet eigentlich das Problem vieler Singles, dass sie immer wieder den gleichen Typ Mensch daten. Heißt: Hat es mit der oder dem Ex nicht geklappt, suchen sich die meisten eine neue Partnerin oder einen neuen Partner, die oder der genauso aussieht und drauf ist. Weil die neuen Partner dann auch noch die gleichen charakterlichen Eigenschaften wie die oder der Ex haben, geht diese Beziehung ebenfalls in die Brüche. Man ist also in einem Teufelskreis gefangen oder eben in einer Schleife – wie Bill Murray in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (1993).
Entdeckt wurde der Dating-Trend Groundhogging von der niederländischen Dating-App Inner Circle. Die führte Anfang 2022 in Großbritannien eine Umfrage unter 1.000 ihrer Nutzer, die zwischen 18 und 60 Jahren alt waren, durch, ob sie einen bestimmten Typ Mensch daten und wenn ja, welche Eigenschaften diese besitzen. Drei Viertel der Befragten gaben an, dass sie einen bestimmten Typ haben – sowohl im Bezug aufs Aussehen als auch in puncto Persönlichkeit. Und bei 14 Prozent kam heraus, dass sie immer wieder Menschen daten, die sich ähnlich verhalten und ähnlich aussehen.
Dass die Suche nach immer dem gleichen Typ die Chancen auf eine erfolgreiche Beziehung einschränkt, ist den meisten aber auch bewusst. So gaben 70 Prozent der Befragten auch an, dass sie in Zukunft auch Menschen daten wollen, die nicht ihrem Typ entsprechen. Denn wie in der Filmvorlage gilt auch beim Groundhogging: Erst wenn man an sich arbeitet und bereit ist, etwas zu ändern, ändert sich auch was. Nur so findet man am Ende seine Partnerin – genauso wie Bill Murrays Phil Connors in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (1993).