Das Vermächtnis einer Legende: Die Ausstellung „Helmut Newton. Legacy“ läuft jetzt in Berlin
Credit: Helmut Newton Estate/ Helmut Newton Foundation
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Sein Name steht für Innovation und Provokation, symbolisiert Begeisterung und Leidenschaft, beschreibt eine Legende und Ikone der Fotografie: Helmut Newton schaffte es mit seinen Fotografien wie kein anderer, die Grenzen verschiedener Genres aufzubrechen und sie dann auf wunderbare Weise neu zu ziehen. „Ich bin ein professioneller Voyeur“, sagte der Künstler dabei einst über sein Schaffen – und belegte diese Selbsteinschätzung mit seinen fotografischen Werken.
So verlieh er beispielsweise seiner eleganten Modefotografie, unter anderem für Magazin-Größen wie Vogue oder Elle, denselben Voyeurismus, der auch seine Porträts und Glamourfotografien ausmacht. Das exzentrische Leben der Schönen und Reichen inszenierte er in kontrastierenden Umgebungen, lud seine Werke mit Eleganz und Erotik auf – und bewies immer wieder, dass sich im Leben nichts ausschließen muss.
In den mehr als fünf Jahrzehnten seines Schaffens rückte er dabei stets Frauen ins Zentrum seines Schaffens – durch Inszenierungen von Ikonen wie Catherine Deneuve, Liz Taylor und Charlotte Rampling kann sein Werk durchaus als Dokumentation der sich wandelnden Rolle der Frau in der westlichen Welt verstanden werden. Gesellschaftlich-moralische Grenzen auszutesten, mit seinen Visionen von Mode und Weiblichkeit zu provozieren und zu begeistern, definiert das Lebenswerk des 2004 verstorbenen Künstlers.
Genau diesem Lebenswerk zollt nun die große Retrospektive „Helmut Newton. Legacy“ der Berliner Helmut Newton Stiftung Tribut: Im Museum für Fotografie in Berlin wird Newtons Vermächtnis chronologisch nachgezeichnet – wobei unter den 300 ausgestellten Bildern nicht nur Ikonen der Fotografie zu bewundern sind, sondern die Hälfte auch bislang unbekannte Bilder ausmacht.
Ursprünglich zum 100. Geburtstag Newtons geplant, musste „Helmut Newton. Legacy“ coronabedingt um ein Jahr verschoben werden – und feiert nun um ein Jahr verspätet und noch bis zum 15. Mai das Lebenswerk des gebürtigen Berliners.
Zur Ausstellung nach Berlin schaffen Sie es leider nicht – das Lebenswerk feiern wollen Sie aber trotzdem? Im Taschen Verlag erschien begleitend zu einer internationalen Newton-Ausstellungstournee der gleichnamige, 424-seitige Bildband, in dem Highlights und Wiederentdeckungen seines fotografischen Œuvres ebenso abgebildet werden – und nicht nur das Lebenswerk des Ausnahmekünstlers sichtbar macht, sondern auch zu Ihnen nach Hause bringt.