Erst die nicht enden wollende Corona-Pandemie und dann auch noch der Krieg in der Ukraine: Die Welt scheint seit Jahren immer unsicherer zu werden. Für viele ist auch die Zukunft aktuell alles andere als rosig, vielmehr macht sie im Moment Angst. Da sollte man meinen, dass uns eine solche Situation näher zusammenbringt. Auf politischer Ebene mag das auch zutreffen, wie man an den Beteiligungen an weltweiten Demos sehen kann – doch im Bereich Dating und bei zwischenmenschlichen Beziehungen sieht das ganz anders aus.
Denn wer glaubt, die Corona-Pandemie hätte mit ihren Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen sowie Alkohol- und Partyverboten dafür gesorgt, dass die Menschen nun zügellos in den Dating-Dschungel preschen, der irrt sich gewaltig. Das zeigt uns im Moment der durchaus nervige Dating-Trend namens Hesidating.
Hesidating: Das steckt hinter dem neuen Dating-Trend
Hesidating ist ein sogenanntes Kofferwort, das sich aus dem englischen to hesitate (dt. zögern) und Dating zusammensetzt. Und der Name ist Programm: So steckt hinter dem Begriff eine Unsicherheit oder gar Gleichgültigkeit, wenn es um Dating geht. Hesidater sind demnach Singles, die sich unsicher sind, ob sie ernsthaft oder lieber zwanglos auf Dates gehen wollen. Das rührt daher, dass sie wegen der aktuell (gelinde gesagt) unruhigen Zeiten vermehrt ein Gefühl nach Sicherheit verspüren – was beim Dating für sie eher nicht der Fall ist. Lieber trifft man sich da mit Freunden, der Familie oder Bekannten als mit einer fremden Person. Und kommt es dennoch zu einem Date, dann überwiegt meist die Zurückhaltung. So wenig wie möglich in das Ganze investieren, da morgen wieder alles anders sein könnte: Das ist beim Hesidating die Devise.
Entdeckt haben das Phänomen Hesidating Mitarbeiter der Dating-Plattform Plenty of Fish, nachdem sie in Großbritannien unter 7000 Singles eine Umfrage durchgeführt haben. Laut den Ergebnissen der Studie haben etwa 70 Prozent der Singles keine konkreten Vorstellungen von dem Outcome ihrer Dates, da das Leben aktuell so unbeständig ist. Und deshalb entscheiden sich wohl immer mehr Menschen dazu, nur sehr zögerlich – oder eben gar nicht – zu daten.
Keine Lust mehr, zu zögern? Tipps gegen Hesidating
Klingt nervig? Ist es. Auch wenn der Dating-Trend Hesidating irgendwie nachvollziehbar ist, kann das zögerliche Verhalten schnell an die Substanz gehen. Denn darauf, noch mehr Unsicherheit in sein Leben zu lassen, hat im Moment wirklich niemand Lust. Deshalb geben wir drei Tipps, wie man Hesidating einen Riegel vorschiebt – bei sich und anderen:
1. Tipp gegen Hesidating: Klare Vorstellungen definieren
Bevor Sie sich wieder ins Dating-Getümmel stürzen, stellen Sie sich die Frage: Was will ich? Egal, ob die Antwort eine feste Beziehung oder ein bisschen Spaß ist: Schaffen Sie sich ein Bewusstsein dafür, was Sie sich vom Dating versprechen. Ganz wichtig: Seien Sie dabei immer ehrlich – zu sich und zu Ihrem Gegenüber. So vermeiden Sie Hesidating irgendwann automatisch.
2. Tipp gegen Hesidating: Üben, üben, üben
Übung macht den Meister – kaum ein Spruch ist ausgelutschter. Aber kaum ein Spruch ist eben auch so wahr. Deshalb: Daten Sie, was das Zeug hält. Nur so kommen Sie wieder in den Flow, sammeln Erfahrungen und können mit Ihren Dates souverän umgehen. Das bewahrt Sie zwar nicht davor, auf einen Hesidater zu treffen. Doch die Erfahrung hilft Ihnen, eine eventuelle Enttäuschung besser wegzustecken.
3. Tipp gegen Hesidating: Seine Grenzen kennen
Auch wenn wir dazu raten, viele Dating-Erfahrungen zu sammeln, ist eines dabei extrem wichtig: Kennen Sie Ihre Grenzen! Übertreiben Sie es nicht und lassen Sie sich auf keinen Fall ausnutzen. Solange Ihre Bedürfnisse nicht auf die Kosten anderer gehen, sollten Sie sie unbedingt im Blick behalten und auf sich achten. Nur so gelangen Sie an Ihr Dating-Ziel – und an die richtige Person.