Der Wolfsburger Automobilhersteller hat so einige Ikonen in seiner langjährigen Geschichte vorzuweisen. Den Käfer, klar. Seinen Nachfolger, der millionenfach verkaufte Golf, sowieso. Doch kaum ein anderes Auto ist so sehr mit der Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer verbunden wie der VW Bulli. Noch heute ist der VW T1, sowie der Nachfolger T2, ein Symbol der Hippiekultur, ziert Poster und Albencover. In dessen Tradition erscheint nun nach langem Warten der Nachfolger: Der vollelektrische ID.Buzz.
ID.Buzz: Der lange Weg zum Elektro-Bulli
Die Studie zum Elektro-Bus wurde erstmals 2017 vorgestellt. Aber auch schon vorher gab es bei VW Ideen und Träume einer modernen Version des Bulli. Bereits 2001 hatten die Wolfsburger in einer Designstudie den „Microbus“ entworfen, der deutliche Züge der Bus-Ikone übernahm und Retro-Flair versprühte.
Jetzt, da Volkswagen unter Herbert Diess seine Elektrifizierung vorantreibt, scheint die Zeit für den E-Bulli gekommen zu sein. Nach den ersten E-Autos, wie dem ID.3 und dessen großen Bruder ID.4, stellte VW nun endlich den ID.Buzz vor. Wie bei Designstudien in der Autobranche üblich, mussten optisch Kompromisse gemacht werden und nicht jedes Element konnte wie im ersten Entwurf übernommen werden. Dafür hagelte es bis zuletzt Kritik aus der Fangemeinde. Auf den neuesten offiziellen Bildern verströmt der ID.Buzz jedoch eine Menge Retro-Flair, ohne altbacken zu wirken.
ID.Buzz: Das steckt im E-Bulli
Hinter dem Designmix aus Retro und Moderne verbirgt sich VWs neueste E-Auto-Technik. Der Elektrobaukasten MEB dient, wie bei nahezu allen neuen E-Modellen des Volkswagenkonzerns, als Basis. Zunächst wird der ID.Buzz mit einem Elektromotor an der Hinterachse auf den Markt kommen, der 150 kW (204 PS) auf die Straße bringt. Die Batterie wird 77 kWh groß sein. Später soll es noch andere Batteriegrößen zur Auswahl geben. Über die offizielle Reichweite ist bisher noch nichts bekannt. Man darf aber davon ausgehen, dass damit rund 400 Kilometer bei entsprechender Fahrweise realistisch sind. An Schnellladesäulen soll mit bis zu 170 Kw geladen werden. Damit ist der Akku unter optimalen Umständen in rund 30 Minuten von null auf 80 Prozent geladen. Die Höchstgeschwindigkeit des ID.Buzz liegt bei 145 km/h.
ID.Buzz: Die Ausstattung des elektrischen Bullis
Im Inneren wurde der ID.Buzz im Vergleich zu seinen Vorgängern komplett neu gestaltet. Das Armaturenbrett ist ähnlich wie bei anderen Modellen der ID-Familie optisch eher reduziert, digital und modern. Auch das im ID.3 oft kritisierte Hartplastik wird im ID.Buzz verbaut sein. Hier wird es in Zukunft aber sicher optionale Design-Varianten geben. Als Infotainmentsystem findet sich in der Mitte der Armatur ein Display, das bis zu 12 Zoll groß ist. Hier lassen sich sämtliche Daten, Navigationssysteme und Unterhaltungsprogramme steuern. Ein zweites Display befindet sich als digitaler Tacho hinter dem Lenkrad.
In der Serienversion hat der ID.Buzz Platz für fünf Fahrgäste. Fahrer und Beifahrer haben jeweils Einzelsitze, im Fond befindet sich eine Dreiersitzbank. Dahinter findet sich Stauraum mit rund 1200 Litern. Klappt man die Rücksitzbank um, erweitert sich der Raum auf 2205 Liter.
Wer noch mehr Platz braucht, für den wird der ID.Buzz Cargo interessant. Der Transporter kommt mit einer einem Fahrersitz plus Doppelsitzbank in der Fahrerkabine und einer Ladefläche von 3,9 m3, also dem Platz von zwei Europaletten. Mit dem ID.Buzz Cargo richtet sich VW vor allem an Handwerker und Unternehmen.
ID.Buzz: Besonderheiten, Auslieferung und Preis
Der Elektro-Bulli wurde mit einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit entworfen. So wurde Tierleder durch synthetische Stoffe ersetzt und, wo möglich, recyceltes Material verwendet. Die Fertigung und Auslieferung soll komplett CO2-neutral erfolgen. Ein spannendes Feature, vor allem für diejenigen, die mit dem ID.Buzz verreisen wollen, ist das bidirektionale Laden. Der E-Bulli kann also nicht nur Strom aufladen, sondern auch an andere Geräte abgeben.
Wie VW bereits ankündigte, wird mit dem ID.California auch ein speziell auf Camping optimiertes Modell auf den Markt kommen. Mit Zeltdach, Küche und Schränken ausgestattet soll der E-Bulli so zum modernen Campingmobil werden. Bis dahin wird aber wohl noch einige Zeit vergehen. Oberste Priorität hat die Produktion des ID.Buzz und ID.Buzz Cargo, die noch in der ersten Jahreshälfte starten soll. Der Vorverkauf der beiden Modelle ist bereits im Mai.
Wie tief Kunden für den neuen ID.Buzz in die Tasche greifen müssen, ist bisher noch unklar. Experten mutmaßen aber, dass der Einstiegspreis bei rund 55.000 Euro liegen wird.
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