Frau Zak, Ihrem Instagram-Account folgen Zehntausende und erst kürzlich veröffentlichten Sie Ihren zweiten Bildband – dabei sind Sie eine Quereinsteigerin. Wie sind Sie zu Ihrer Leidenschaft für Fotografie gekommen?
Ich bin gelernte Make-Up-Artistin, habe auch zehn Jahre in Berlin in diesem Beruf gearbeitet und gutes Geld verdient. Aber als kreativer Mensch konnte ich mich in ihm nicht wirklich ausleben, weil einem ständig gesagt wird, was man tun soll. Davon habe ich mich irgendwann eingeschränkt und unbefriedigt gefühlt. Also habe ich einfach mal die analoge Kamera eines Freundes mit zu einem Shooting genommen und die Models gefragt, ob ich Fotos von ihnen machen darf – erst ohne, und mit Make-Up. Das Ergebnis habe ich auf Facebook geteilt und die Leute sind alle durchgedreht. Seitdem habe ich nicht mehr mit dem Fotografieren aufgehört und bin mittlerweile wohl mehr Fotografin als Make-Up-Artistin (lacht).
Und wie kamen Sie von der Make-Up- zur Aktfotografie?
Nachdem ich die Models mit Make-Up fotografiert habe, habe ich auch damit begonnen, Freundinnen zu fotografieren. Und dann auch immer mehr Models abseits meiner Jobs als Make-Up-Artistin. Irgendwie hat es sich dann ganz natürlich ergeben, dass ich in diese Akt-Schiene gerutscht bin.
Haben Sie Vorbilder?
Meine Arbeit ist stark von Helmut Newton und von dem chinesischen Fotografen Ren Hang inspiriert, die leider nicht mehr leben. Viele Leute, die meine Fotos angucken, sagen auch, dass sie ihren Stil in meinem erkennen, was ein großes Kompliment für mich ist.
Was möchten Sie mit Ihrer Fotografie vermitteln?
Ich benutze kein Photoshop, ich mache nichts mit den Körpern und retuschiere nichts. Mir ist wichtig, dass sich Frauen bei mir trauen, ihre Körper so zu zeigen, wie sie sind. Ich möchte ihnen helfen, selbstbewusster zu werden und zu erkennen, dass sie auch ohne Photoshop gut aussehen. Ich retuschiere nicht einmal blaue Flecken weg.
Sarah Zak im Playboy-Interview: „Mir ist wichtig, dass sich Frauen bei mir trauen, ihre Körper so zu zeigen, wie sie sind“
Welchen Wert hat Nacktheit für Sie?
Nacktheit wird oft sexualisiert. Ich sehe Nacktheit hingehen als etwas Natürliches und finde es toll, wenn sie nicht direkt sexualisiert wird. Das ist auch das Interessante an meinen Bildern: Männer und Frauen finden sie ansprechend.
Sie machen auch Selbstporträts.
Die Selbstporträts sind eher ein Teaser für die Leute, die nicht so viel über mich wissen oder wissen wollen, wie ich aussehe. Das reizt sie immer sehr. Außerdem finde ich mich selbst auch attraktiv und mache gerne Fotos von mir. Bei meiner Arbeit mit den Models denke ich immer daran, was mich persönlich auf Bildern stören würde und kann das dann sehr gut an sie weitergeben. Dadurch, dass ich auch Haare und Make-Up mache, sehe ich viel, was andere Fotografen nicht sehen würden.
Sarah Zak im Playboy-Interview: „Ich persönlich sehe Nacktheit als etwas Natürliches“
Kürzlich veröffentlichten Sie Ihren zweiten Bildband „Sarahlikesprettygirls in Mexiko City“. Wieso haben Sie sich für diese Stadt entschieden?
Ich war vor fünf Jahren das erste Mal in Mexiko und verbringe seither die Hälfte des Jahres dort. Ich habe seit drei Jahren eine Wohnung in Mexiko City und reise hin, sobald es hier kalt wird (lacht). Eigentlich habe ich das zweite Buch über Tokio geplant, konnte aber aufgrund von Covid nicht zurückreisen, um es fertigzustellen. Aber nachdem Mexiko City eine schöne Stadt mit so schönen Frauen ist, hat das auch sehr gut gepasst.
Die Fotografien Ihres ersten Bildbands haben Sie in Berlin aufgenommen. Worin unterscheiden sich Berlin und Mexiko City?
Die Menschen in Mexiko City sind deutlich offener als in Berlin, es war auch viel leichter dort Models zu finden. Außerdem Mexiko City ist sehr viel bunter und wärmer, Berlin ist minimalistischer und die Leute hier sind ein bisschen cooler. Den Unterschied sieht man auch in den Bildbänden. Generell ist es mir wichtig, dass man in den Bildbänden die Frauen sieht, aber auch ein Gefühl für die Stadt bekommt.
Sie arbeiten mit einer analogen Kleinbildkamera auf 35-mm-Film – hier sollte besser jeder Schuss sitzen. Welche Vorgaben geben Sie Ihren Models?
Ich frage die Models anfangs immer, ob sie selbst bestimmen wollen, was sie machen – die Antwort ist aber meistens „nein“ (lacht). Dann übernehme ich komplett und setze die Bilder um, die ich im Kopf habe. Erst, wenn es genau so geworden ist, bin ich auch zufrieden.
Sarah Zak im Playboy-Interview: „Es war schon immer ein Traum von mir, mit Playboy zusammenzuarbeiten“
Was muss ein Model mitbringen, damit Sie gerne mit ihm zusammenarbeiten?
Mittlerweile bin ich wählerischer, weil Film auch sehr teuer ist. Irgendetwas muss mich catchen. Ich spreche auch oft Frauen auf der Straße an.
Wie reagieren sie darauf?
Ich zeige zuerst meine Homepage oder sage ihnen, dass sie sich die angucken sollen. In 99 Prozent der Fälle sagen sie dann tatsächlich zu, nachdem ich erklärt habe, dass sie auch keine Modelerfahrung brauchen und ich alles dirigiere. Dann trauen sie sich.
Haben die Models dann eine gewisse Hemmschwelle vor der Kamera, die sie überwinden müssen?
Auf jeden Fall. Vor allem, weil sie nicht sehen, was ich mache. Wären die Fotos digital, wäre das nochmal eine andere Geschichte. Die kann man immer wieder angucken und besprechen, aber bei analogen Fotos müssen sie sich komplett auf mich verlassen. Ich setze Posen, die sich seltsam anfühlen und bei denen ich aber genau weiß, dass das gut aussieht. Manchmal dauert es ein bisschen, bis sie mir wirklich vertrauen.
Sie fotografieren auch Paare. Kennen die sich schon vorher?
Ja, das sind meistens echte Paare. Viele Pärchen buchen mich für private Shoots, weil sie einfach Lust darauf haben und das mache ich auch sehr gerne. Die Männer sind meistens ein bisschen verkrampfter am Anfang. Da ich aber nicht viele Aufnahmen von Gesichtern, sondern eher Close-Ups von Körperteilen mache, können sie sich dann vom Gesicht her zumindest entspannen. Meistens läuft das so: Ich gehe zu ihnen nach Hause, wir trinken einen Tee und dann ziehen sie sich aus (lacht).
Sarah Zak im Playboy-Interview: „Ich gehe zu ihnen nach Hause, wir trinken einen Tee und dann ziehen sie sich aus“
Sie haben auch schon mit unserer Playmate des Jahres 2023, Milena Milyaeva, geshootet. Wie war es, mit ihr zu arbeiten?
Sie ist viel kleiner, als ich dachte – und sehr süß: Als sie reingekommen ist, hat sie mir erstmal gesagt, wie toll sie mich findet. Wir haben uns von Anfang an Komplimente gemacht. Es ist sehr angenehm mit ihr zu arbeiten – und natürlich ist sie ist super sexy.
Was verbinden Sie mit Playboy?
Seit ich mit der Aktfotografie angefangen habe, war es ein Traum von mir, meine Arbeit im Playboy zu sehen. Im Playboy zu erscheinen ist eine große Ehre, denn es ist eins der wichtigsten und größten Magazine weltweit. Ich bin sehr glücklich, dass das geklappt hat.
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