Inhalt
UPDATE
First Lady: „Zart am Limit“-Talkerin Laura Karasek
Ein guter Monat für: Muttersöhne und Girls-Friends
20 Fragen an . . . Kino-Star Javier Bardem
Männerbar: Ein Hoch auf den Highball
Männerküche: Zicken-Alarm zu Ostern
Reise: Spa Wars – Wohlfühlurlaub auf Tatooine
Motor: Elektro-Spaß im Smart EQ
Pro & Contra: Marathon laufen – Selbstquälerei als Statussymbol. Irre gut oder einfach nur irre?
Playboy-Umfrage des Monats: Was macht den Traummann deutscher Frauen aus?
REPORTAGE
Irans Helden der Nacht: Unterwegs mit dem DJ-Duo DevilDog, das auf verbotenen Partys im strengen Gottesstaat für ein bisschen Freiheit und Pop zum gefährlichen Tanz aufspielt
INTERVIEW
Bob Geldof: Der Rockstar und Wohltäter über Wut als Antrieb, seine jugendliche Unreife mit 68 Jahren und was so großartig an der Jugend von heute ist
MOTOR & TECHNIK
Im Defender durch die Wüste: Die Neuauflage der 60 der Land-Rover-Legende im Härtetest in Namibia
Ferrari F8 Tributo: Schneller, stärker, kontrollierter unterwegs im neuesten V8-Männerspielzeug
Mein Schlitten: Johannes Klug und sein Baja Bug
EROTIK
Playmate: Miss Mai Marisa Ehret erregt in einem Pool in Kalifornien Aufsehen – und uns
Blende Sechs: Die arabischstämmige Künstlerin Yumna Al-Arashi demonstriert gegen das herrschende Bild der Muslima – mit unverhüllten Selbstaufnahmen
AKTION
Gentlemen’s Weekend: So war unser PS-starkes Playboy-Männerwochenende in Barcelona
TITELSTRECKE
Vergangenes Jahr errang Simone Kowalski in Heidi Klums Casting-Show den Titel „Germany’s Next Topmodel“. Jetzt meldet sich die 22-Jährige zurück: mit Bildern, so schön und sinnlich wie nie
LUST & LEBENSART
Kuba de luxe: Der Mythos, das Making-of und die feine Markenwelt der Havanna-Zigarren
Streitschrift: Männer sind Schweine, heißt es. Unsere Autorin findet Frauen auch nicht besser
Swinger für eine Nacht: Wir entsandten ein rattenscharfes Autoren-Paar auf eine exklusive erotische Masken-Party
Tagebuch einer Verführerin: Sex-Kolumnistin Sophie Andresky über schnelle Nümmerchen
STIL
Coole Jacken: Lässiges aus leichter Kunstfaser zum Drüberziehen im Frühling
Männerdüfte: Neuheiten und Klassiker der Saison 112 Grüne Pflege: Naturschutzmittel für die Haut
Krawatten: Die neue Muster-Schule
KULTUR-POOL
Tom Wlaschiha: Der deutsche „Game of Thrones“- Star startet jetzt „Das Boot“ und bekennt sich im Interview zu seiner Seriensucht
Literatur, Musik & Serien: Das Beste des Monats
STANDARDS
- Editorial
- Making-of
- Leserbriefe
- Witze
- Cartoon
- Berater
- Impressum
- Bezugsquellen
- Playboy Classic
Frau Karasek, Ihre Talkshow heißt „Zart am Limit“ – was soll das bedeuten?
Es gab auch schlimmere Namensvorschläge! „Karasecco“ zum Beispiel (lacht). Es bedeutet, dass ich zwar etwas Zartes in mir habe, verwundbar und nachdenklich bin, mir Sachen zu Herzen nehme, aber gleichzeitig bin ich auch ein lebhafter, extrovertierter Mensch. Dieser Kontrast sollte sich im Titel wiederfinden.
Gibt es jemanden, den Sie unbedingt gern mal in der Show hätten, an dem sich Ihr Team aber die Zähne ausbeißt?
Ich habe ein ganz großes Faible für Klaas Heufer-Umlauf. Der ist so gescheit und so lustig, ich finde seine politischen Statements gut – und dazu ist er noch heiß. Eine sehr seltene Kombination. Aber ich weiß gar nicht, ob wir ihn je angefragt haben, weil ich nämlich glaube, dass ich nicht mehr moderieren könnte, wenn er tatsächlich da wäre. Ich wäre dann out of order. Wie auf einem ersten Date, bei dem man vorher schon zu viel gegoogelt hat.
Neben Ihrer Karriere als Fernsehmoderatorin sind Sie auch eine sehr erfolgreiche Schriftstellerin, zuvor waren Sie Anwältin in einer großen Wirtschaftskanzlei. In welcher dieser Branchen gibt es die wildesten Partys?
Beim Feiern sind sie alle gleich. Am Ende des Tages wollen alle leichtsinnig und betrunken sein, sich auf der Bühne das Hemd aufreißen und jemanden abschleppen. Die Fernsehbranche finde ich gerade spannend, weil das noch neu für mich ist. Aber auch Juristen können sich entgegen der öffentlichen Meinung gut den Stock aus dem Arsch ziehen. Allerdings fühle ich mich nirgendwo richtig zugehörig. Auf der Buchmesse denke ich, ich bin nicht verkopft genug, in der Medienwelt denke ich, ich bin zu sensibel, und bei den Anwälten denke ich, ich bin zu verrückt.
Fällt es einem als Kind zweier Kulturkritiker eigentlich leichter, mit schroffen Kommentaren von außen umzugehen?
Im Gegenteil! Als mein erstes Buch rausgekommen ist, habe ich meine Eltern gefragt: Wie könnt ihr überhaupt Literaturkritiker sein? Wisst ihr, wie viel Arbeit es ist, ein Buch zu schreiben? Und dann vernichtet da einer mit einem einzigen Artikel dein Werk – das ist so niederschmetternd! Abgesehen davon glaube ich, dass ich mit Zurückweisung von außen sehr schwer umgehen kann, weil meine Eltern mich nicht auf die knallharte Welt da draußen vorbereitet und zu sehr geschützt haben. Mein Vater hat mich als einziges Mädchen neben drei Brüdern total vergöttert. Manchmal grundlos. Auch wenn ich auf dem Klavier sehr mittelmäßig einen Chopin-Walzer gespielt habe, hat er Tränen in den Augen gehabt. Für ihn war ich das perfekte Wesen, aber wenn man dann mal in die Realität muss, bekommt man natürlich einen Schock. Denn leider haben mir nicht alle 16-jährigen Jungs so applaudiert wie mein Vater.
Fände er immer noch alles gut, was Sie heute machen? Auch wenn Sie in „Zart am Limit“ im „Pornobus“ sitzen und fremde Leute fragen, wie Sperma schmeckt?
Ich glaube, ich genieße Immunität bei ihm. Aber ich würde ihn sooo gern fragen. Ob er stolz auf mich ist. Wie er selbst mit der Öffentlichkeit umgegangen ist. Er fehlt mir als Ratgeber, er war ein guter Freund, vor allem, wenn es einem dreckig ging. Wenn ich Liebeskummer hatte, war meine Mutter als starke Feministin gar nicht zu gebrauchen. Die hat dann gesagt: „Lies ein Buch, beschäftige dich mit etwas Sinnvollem, heul doch keinem Typen hinterher.“ Aber mein Vater hat immer mitgeheult und ist mit mir weggefahren, das hat ihn so mitgenommen. „Mein Herrrz, bitte weine nicht.“ Er war sehr stolz auf meinen ersten Roman, auch meine Sendung würde ihm gefallen. Ich überlege gerade, was er eigentlich früher nicht so gut fand.
Und?
Er war sehr harsch zu uns Kindern, wenn wir etwas nicht wussten. Wenn man ungebildet war. Oder wenn man bei Tisch mal eine Geschichte erzählt hat, die nicht so spannend war, dann hat er gesagt: „Diese Geschichte hat keine Pointe.“ Man wurde schon geschliffen, im Sinne von: Du musst witziger, schneller, besser werden.
Ein perfektes Moderatoren-Training also.
Ja, wenn er noch leben würde, könnte er ein YouTube-Tutorial machen, wie man eine Pointe setzt. Wobei er null Ahnung von Technik hatte. Wenn ich am Computer saß, hat er gefragt: „Ist das ein Facebook?“
Um noch einmal zu Ihrem Umgang mit Kritik zurückzukommen: Welche Kommentare treffen Sie am meisten?
Als Mutter sind das Sätze wie „Warum arbeitest du so viel?“ und „Wer ist denn jetzt bei den Kindern?“. Mein Mann wird das nie gefragt, wenn er in einer anderen Stadt ist. Und es trifft mich, wenn ich auf mein Äußeres reduziert werde. Die Annahme, dass man nichts in der Birne haben kann, wenn man Lipgloss trägt – ich weiß wirklich nicht, wo die herkommt. Sobald man in ein Glitzerkleid schlüpft, legt man ja nicht seine Persönlichkeit ab. Es ist ja nicht so, dass Wimperntusche Gehirnzellen vernichtet. Das sind einfach sehr kurz geschaltete, oberflächliche, sexistische Beleidigungen. Die aber auch von Frauen kommen. „Echt, du schreibst Bücher?“ Oder: „Du siehst gar nicht aus wie eine Anwältin.“
„Ich mag diesen Moment, in dem sie fragen: Sind Sie die Assistentin? – Nein, ich betreue Ihren Fall. Das schockt die, aber ist ganz geil.“
Was entgegnen Sie in solchen Situationen?
Als Anwältin habe ich dann meist meine Visitenkarte gezückt. Und jeder in der Business-Bubble weiß, was das für eine Kanzlei ist, dass es da nicht um Wald-und-Wiesen-Themen geht, sondern um große Verfahren bis vor den Bundesgerichtshof. Ich mag diesen Moment, in dem sie fragen: Sind Sie die Assistentin? – Nein, ich betreue Ihren Fall. Das schockt die, aber ist ganz geil.
Bezeichnen Sie sich selbst als Feministin?
Total! Aber als Feministin, die Männer liebt. Ich verstehe dieses Vorurteil nicht, dass das nicht zusammengeht. Ich mache viele weibliche Dinge und trage gern hohe Schuhe, aber indem man das Frausein feiert und dafür kämpft, dass jede Frau aussehen darf, wie sie will, ist man doch auch Feministin.
Ist es das, was Sie mit Ihrem Spruch „Titten sind die neuen Eier“ meinten?
Ja! Das ist es. Titten sind die neuen Eier. Und ich bin auch deshalb Feministin, weil ich Komplizinnenschaft und Zusammenhalt zwischen Frauen wichtig finde. Ich habe tolle Frauen, die mich fördern und mache das selbst auch mit anderen.
In einem Einspielfilm der ersten Staffel „Zart am Limit“ machen Sie sich über Klischeesätze lustig, die Männer zu Frauen sagen ...
... und die ich fast alle schon erlebt habe! Von „Das macht mich jetzt aber schon ein bisschen nervös, wie du dein Eis schleckst“ bis „Du bist ganz schön laut – für eine Frau“. Wobei – ich bin ja wirklich laut. Aber genauso melancholisch.
Gibt es auch eine stille Laura Karasek?
Es gibt mindestens fünf Lauren! Mein Ex-Freund hat immer gesagt: „Du bist die Königin der tausend Freaks.“ Aber das ist doch total spannend, dass man immer jemand anders sein kann. Manchmal wird man ja von Leuten, die man lange kennt, als Geisel gehalten: Du warst doch immer so und so. Ich glaube, viele gestehen sich das nicht zu, aber es passieren ganz viele tolle, spannende Dinge, wenn man einfach mal nicht den Erwartungen entspricht. Keine Schubladen! Ich kann das nur empfehlen.
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