Credit: Playboy Deutschland
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Playboy: Zum Mannsein gehört eine gute Körpersprache...
Stefan Verra: Da muss ich gleich dazwischengrätschen. Es ist noch viel massiver. In der Steinzeit, als alle sehr behaart und die Geschlechter kaum voneinander zu unterscheiden waren, hat uns Körpersprache überhaupt erst als Männer erkennbar gemacht.
Wie geht denn typisch männliche Körpersprache?
Wir Männer nehmen eher mehr Raum ein. Wir stehen breiter da und haben die Ellbogen weiter draußen. Das ist natürlich verallgemeinert, aber in der Tendenz ist das schon so zu beobachten. Und zwar kulturunabhängig.
Das heißt je breitbeiniger ich dastehe, desto besser?
Wenn Sie ein Steinzeitmensch sind, vielleicht. Heutzutage gilt das nur bedingt. Sie sollten zwar als Mann erkennbar bleiben und Raum einnehmen, aber übertreiben Sie es nicht. Ein breiter Stand in einem Konferenzraum kann auch bedeuten: Ich bin unsicher, ich brauche Halt.
Und was ist mit den Armen?
Viele Männer zeigen im Stehen und Gehen mit dem Handrücken nach vorn. Das liegt daran, dass Brust- und Rückenmuskeln bei Männern stärker ausgeprägt sind. Man entwickelt also eine leichte Bodybuilderhaltung. Das ist zwar typisch männlich, wirkt aber nicht gerade zugänglich. Wenn eine Führungskraft in dieser Haltung sagt: „Ich habe immer ein offenes Ohr für Sie“, dann wird nie jemand kommen. Das Gleiche gilt fürs Flirten.
Wir sind ganz Ohr!
Wissen Sie, warum George Clooney bei Frauen so beliebt ist? Weil er zugänglich ist. Er nimmt zwar Raum in Anspruch und zeigt viele Signale der Männlichkeit, wirkt durch sein Augenzwinkern, seine ausgeprägte Mimik und den schräg gelegten Kopf aber interessiert und zugewandt. Mit dem möchte man sich unterhalten. Clint Eastwoods Rollen dagegen würden den meisten Menschen im echten Leben Angst einjagen.
Also ist die Mimik entscheidend?
Nicht allein natürlich, aber wir Männer bleiben da oft unglaublich gleichförmig. Das schafft Distanz. Wir könnten öfter Gefühle zeigen, die Augenbrauen heben, wenn uns etwas interessiert, oder auch mal Trauer und Anteilnahme signalisieren. Etwa mit den Mundwinkeln.
Und welche Signale senden Frauen beim Flirten?
Eher solche, bei denen es weniger auf körperliche Kraft ankommt und die damit das Erobertwerden andeuten – Handgelenke werden umgeklappt, oder ein Bein wird eingeknickt. Ihren persönlichen George Clooney sehen sie eher aus dem Augenwinkel an. Wenn der zurückschaut, wandert ihr Blick weg, bisweilen sogar Richtung Boden. Auch so ein Erbe aus der Steinzeit.
Dieses Interview erschien zuerst in der Playboy-Sonderausgabe "How To Be A Man".