„Ich lasse mich nicht einschüchtern“

Credit: Playboy Deutschland

Der durch seine Aufklärungsbücher über die Mafia berühmt gewordene und versteckt unter staatlichem Schutz lebende italienische Autor Roberto Saviano empfindet sich nach jahrelanger Beschäftigung mit dem organisierten Verbrechen seinen kriminellen Gegnern selbst als ähnlich.

„Ich bin genauso misstrauisch. Ich denke in Machtparametern. Wenn ich in ein Land komme, dann sehe ich es aus einem anderen Blickwinkel: Wie ist es organisiert? Wo läuft hier der Drogenhandel? Wo findet Geldwäsche statt?“, sagte der 39-Jährige im Interview mit dem Playboy.

„Mir wurde schon von Menschen, die mir nahestehen, vorgeworfen: Du denkst wie ein Mafioso.“ Dazu gehöre, dass es ihm mittlerweile schwerfalle, zu anderen Menschen Vertrauen aufzubauen, sagte Saviano. „Ich weiß, die Menschen können auch gut sein, aber ich habe zu viel mit den negativen Seiten zu tun, also sehe ich immer auf diese zuerst.“

Seit rund 13 Jahren hält sich Saviano unter Polizeischutz an wechselnden Orten auf, um angekündigten Mordanschlägen der Mafia auf seine Person zu entgehen. Die Androhung des von ihm als „Minister der Unterwelt“ titulierten italienischen Innenministers Matteo Salvini, Saviano den Polizeischutz zu entziehen, wertet der Journalist und Schriftsteller im Playboy-Interview als Einschüchterungsversuch: „Ja, Salvini hat gedroht, meinen Schutz aufzuheben. Nur kann er das nicht ohne Weiteres machen, das erfordert ein langwieriges Prozedere.

Effektiv will er mir damit einfach nur sagen: ,Halt’s Maul.‘“ Und dieser Aufforderung gedenkt Saviano nach eigenen Worten nicht Folge zu leisten: „Ich lasse mich nicht einschüchtern.“

Die Verfilmung von Roberto Savianos jüngstem Buch „La Paranza dei Bambini – Der Clan der Kinder“ kommt am 22. August ins Kino.

Das ganze Interivew lesen Sie im neuen Playboy (09/2019).