Inhalt
First Lady: Die zeitlose Claudia Schiffer
Ein guter Monat für: Rennsportfans und Siegertypen
15 Fragen an … Matthias Schweighöfer
Motor: Ford Mustang – mit 55 jung und stark
Männerküche: Leckere Pasta mit Kalbsragù
Männerbar: Weintipps auf italienisch
Reise: Urlaub in den besten Weinlagen Südtirols
Die Reise meines Lebens: Der Schriftsteller Wladimir Kaminer über seine Ankunft in Deutschland 1990
10 Dinge ... die Charles Bukowski ausmachten
Pro & Contra: Lebende Denkmäler
Stil: Goldene Accessoires für die Morgenroutine
Playboy-Umfrage des Monats: Wie hat Corona das Liebesleben der Deutschen verändert?
Die Cyber-Krieger: Ein Frontbesuch bei den Männern, die Deutschlands Wirtschaft und Behörden vor Angriffen internationaler Hacker-Syndikate schützen
Jupp Kapellmann: Der Ex-Profi-Kicker, Weltmeister von 1974 und Arzt über die Bundesliga in Zeiten von Corona und die Abgründe der Fußballbranche
Rainer Schaller: Der Fitness-Unternehmer-Gigant über seinen harten Start als schlechter Schüler, Knast-Kunden und globale Expansionspläne
Ferrari SF90 Stradale: Mit dem ersten Hybrid der Sportlegenden-Marke unterwegs auf der Rennstrecke
Mein Schlitten: Axel Edelböck und sein Jeep
Playmate: Bei der „Traumatica Moon Servants“-Wahl wurde sie letztes Jahr im Europa-Park Rust zur Königin der Nacht. Jetzt ist Alona Hertha unsere Miss September
Blende Sechs: Am Karibikstrand von 112 Tulum entdeckt Fotografin Ana Dias die bezaubernde Priscilla Huggins
Vorsicht, Empathie! Unser Autor enttarnt die Mode-Eigenschaft als Waffe von Selbstdarstellern und Politikern in Krisenzeiten
Uhren aus Stahl: Der knallharte neue Chic am Männer-Handgelenk
Deutschrock: Die besten Outfits made in Germany für Herbst und Winter
Reine Kopfsache: Probleme und Lösungen rund um Haare, Glatze und Bartpflege
Sex-Toys im Test: Unsere Playmate des Jahres und ihr Freund probieren Bett-Spielzeug für Paare aus
Tagebuch einer Verführerin: Sex-Kolumnistin Sophie Andresky entführt uns auf eine Dildoparty
Chris Pine: Der Filmstar über seine Verwandlung vom Schönling-Darsteller zum Kino-Helden
Literatur, Musik & Serien: Das Beste des Monats
- Editorial
- Making-of
- Leserbriefe
- Witze
- Cartoon
- Berater
- Impressum
- Bezugsquellen
- Playboy Classic
In seiner Klasse war er der Schlechteste und verließ die Schule nach der 10. Er absolvierte dennoch erfolgreich die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und leitete bald vier Edeka-Filialen. Dann wurde es sportlich im Leben des gebürtigen Franken. 1995 eröffnete Rainer Schaller seine erste Muckibude auf dem Dachboden seiner Eltern. Heute gilt er als Deutschlands wichtigster Pionier der Fitness-Branche und ist Herrscher über ein globales Sport-Imperium mit etwa 400 Millionen Euro Jahresumsatz. Doch er will mehr: Gerade expandiert er mit neuen Fitness-Clubs in den USA, bald nach Asien. In Deutschland will er 2022 das weltgrößte Studio eröffnen. Ein Anpacker im Angriffsmodus …
Playboy: Herr Schaller, vor über 20 Jahren haben Sie Ihr erstes McFit-Fitness-Studio in Würzburg eröffnet, heute besitzen Sie mehr als 300 in Europa. Was hat sich in all den Jahren verändert?
Rainer Schaller: Heute ist nichts mehr so, wie es einmal war. Wenn ich an die Anfänge im Frankenland zurückdenke, dann kommt es mir vor, als würde ich in die Steinzeit blicken. Heute sitzen wir beide zusammen in unserem Club-Restaurant „The Reed“, das zu unserer Fitness-Ketten-Familie John Reed gehört. Als ich das erste Studio auf dem Dachboden meiner Eltern in Schlüsselfeld aufmachte, gab es dort nichts zu essen, nicht mal einen Riegel. Wir hatten auch keine Umkleide oder Toilette.
Ernsthaft?
Ich bin mit einem Kumpel zum Baumarkt gefahren, habe erst das Material für die Isolierung, dann die alten Gym80-Trainingsgeräte von Frank „The Bank“ Pfraumer geholt. Der Weltmeister im Bankdrücken war pleite. Also habe ich ihm sein gesamtes Eisenzeugs für 15.000 Mark abgekauft.
Der Fitness-Ponier
Rainer Schaller, heute 53 Jahre alt, wurde mit der Idee, das Discounter-Prinzip auf Fitness-Studios anzuwenden, zum Multimillionär. 1996 hatte der gebürtige Bamberger die McFit GmbH gegründet, ein Jahr später eröffnete er sein erstes Studio in Würzburg. 2006 übernahm Schaller die Geschäftsführung des Loveparade-Veranstalters Lopavent – und kam 2010 wegen der Loveparade-Tragödie in Duisburg mit 21 Toten in die Schlagzeilen. Er gab sich selbst eine moralische Mitschuld („Es gibt einen Rainer Schaller vor der Katastrophe und einen danach“). Heute, nach den zwischenzeitlichen coronabedingten Schließungen, haben die meisten seiner 300 Fitness-Studios wieder geöffnet. Mit seiner RSG Group verfolgt Schaller ehrgeizige Wachstumsvorhaben. Seit sein Privatflugzeug auf dem Weg von Mexiko nach Costa Rica am 21. Oktober 2022 plötzlich vom Radar verschwand, gelten Schaller und seine Familie als vermisst.
Der Arme konnte nicht mehr trainieren?
Dann und wann kam er zu uns. Wenn er mal so eine 180-Kilo-Hantel fallen ließ, wackelte bei meinen Eltern zwei Stockwerke weiter unten das Porzellangeschirr im Schrank.
Und dafür verlangten Sie 15 Mark?
Jeder, der wollte, durfte das Geld in ein Sparschwein am Eingang werfen. So richtig angemeldet war der Dachboden in Schlüsselfeld ja nicht. Für mich war die Anfangszeit die beste und günstigste Marktforschung. Danach wusste ich, was die Leute antreibt – vor allem aber, was sie wirklich brauchen und was nicht.
Was brauchten sie?
Eine Toilette (lacht). Die habe ich dann auch 1997 in mein erstes richtiges Studio eingebaut.
Und fürs Duschen mussten die Mitglieder 50 Pfennig bezahlen. Ist das nicht dreist?
Wieso? Wenn ein Oligarch mit seiner Yacht in Monaco anlegt und er im Hafen duschen möchte, muss er doch auch dafür bezahlen. Die Einzigen, die das schon immer störte, waren die Journalisten. Bei mir hat sich in all den Jahren kein Kunde darüber beschwert.
McFit-Gründer Rainer Schaller im Playboy-Interview: „Ich war der schlechteste in der Klasse und stinkfaul“
Ihre Eltern waren von der Idee, ein Fitness-Studio zu eröffnen, nicht ganz so begeistert.
Sie waren entsetzt und drohten, mich zu enterben.
Warum das denn?
Damals war die Fitness-Branche von Typen aus dem Rotlicht-Milieu und abgehalfterten Bodybuildern geprägt. Nur Spielhöllen- und Solarium-Besitzer waren schlechter angesehen. Wir hingegen waren eine typisch deutsche Krämerfamilie. Mein Opa hatte seit Urzeiten einen Lebensmittelladen, meine Mutter einen kleinen Edeka. Ich hatte also einen schweren Stand. Nicht viel besser machte es, dass mein Bruder Gerd Musik und Medizin studierte. Er verschlang ein Buch nach dem anderen, ich hatte nur Sport im Kopf.
Wie waren Sie als Schüler?
Der schlechteste in der Klasse und stinkfaul. Auch weil ich die Sinnhaftigkeit vieler Fächer nicht sah. Ich wollte einen Lebensmittelladen führen, also musste ich gut schreiben und rechnen können. Warum sollte ich Latein pauken? Ich habe mich nach der 10. Klasse vom Gymnasium abgemeldet und eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann gemacht.
Wie haben Sie das Geld für Ihr erstes Fitness-Studio zusammengekratzt?
Von der Bank habe ich nichts bekommen, deswegen habe ich einen meiner vier Edeka-Märkte verkauft. Danach war ich bettelarm. Eine Wohnung konnte ich mir nicht mehr leisten, also habe ich mir ein Bett ins Studio gestellt. Duschen hatte ich dort ja genug, und berechnet habe ich mir selber nichts (lacht).
Danach haben Sie eine „Eisenhölle“ nach der anderen aufgemacht. War das der Plan?
Von der ersten Sekunde an. Allen, die es wissen wollten oder auch nicht, habe ich erzählt, dass ich der Aldi der Fitness-Branche werden würde und die Nummer eins in Deutschland.
Hätte es auch ein betriebswirtschaftlicher GAU werden können?
Nein, weil ich sah, was die anderen falsch machten. Meine Mitbewerber haben ihre Studios betrieben, als wäre Training eine einzige Quälerei. Ich habe meinen Kunden gesagt: „Wenn ihr aus dem Studio geht, fühlt ihr euch immer besser, als ihr hergekommen seid.“ Fitness ist für mich Spaß. Außerdem hatte ich ja schon zig Jahre Berufserfahrung mit meinen Supermärkten. Ein unschätzbarer Vorteil, aber auch eine unfassbare Schufterei.
Wie meinen Sie das?
Nachts um drei bin ich aufgestanden, um Obst und Gemüse zu kaufen. Das habe ich auf die vier Märkte verteilt, danach kurz gepennt. Nicht zu lang, schließlich musste ich meine Leute in der Bäckerei, der Metzgerei und an der Kasse ablösen und hatte auch einen mobilen Markt im Gefängnis von Ebrach. Mein Tag ging dann meist so bis acht Uhr abends, dann bin ich zum Training geflitzt, unter die Dusche und ab ins Bett, denn ich musste am nächsten Tag ja wieder früh raus. Heute habe ich nur noch einen Markt in Schlüsselfeld, alle anderen habe ich verkauft.
Sie hatten einen Lebensmittel-laden in einer JVA?
Einmal im Monat habe ich Zeitschriften und Lebensmittel an die mehr als 250 Knackis verkauft.
Was hat Sie am Krämerberuf so gereizt?
Ich liebe es, zu kalkulieren und Kunden glücklich zu machen. Ganz egal, ob man einen Tante-Emma-Laden mit 80 Quadratmetern hat oder heute einen Konzern mit über zwei Millionen Mitgliedern und rund 5000 Mitarbeitern.
Sie sind mittlerweile mehr als der Aldi der Fitness-Branche, richtig?
Ja, neben der preisgünstigen Kette McFit haben wir seit einigen Jahren die John-Reed-Clubs, die dem Kunden ein besonderes Erlebnis bieten, und unsere High5-Gyms fürs Functional Training in American-College-Atmosphäre. Jeder sucht sich das Konzept aus, das zu ihm passt. Das ist wie beim VW-Konzern: Ich kann in Wolfsburg einen VW oder Skoda bestellen, aber auch einen Bugatti, Bentley oder Lamborghini.
Was ist bei Ihnen der Lamborghini?
Das sind unsere neuen Studios in den USA, die wir Ende des Jahres aufmachen werden. Dort ist wirklich alles drin: Schwimmbad, Sauna, Rooftop-Bar, Restaurant, Eiskältekammer – rund 250 Dollar kostet der Monatsbeitrag.
Rainer Schaller: Mit Muckibuden zum Multimillionär
1997 eröffnete der gebürtige Bamberger sein erstes McFit-Studio in Würzburg. Zuvor diente der umgebaute Dachboden im Haus seiner Eltern als „halblegale“ Muckibude – ohne Umkleiden und Toiletten. Heute gehören dem 51-Jährigen und seiner RSG (Rainer Schaller Global) Group mehr als 300 McFit-Studios, verteilt über ganz Europa. Im Juli übernahm Schaller zudem die insolvente US-Fitness-Kette Gold’s Gym für 100 Millionen Dollar.
2016 eröffnete er in Berlin den „John Reed Fitness Music Club“ (hier mit Wladimir Klitschko und Til Schweiger). Der McFit- Gründer setzt in der Kommunikation früh auf prominente Unterstützung. Legendär: die McFit-Werbespots aus dem Jahr 2008 mit den beiden Klitschko-Brüdern.
Die Frau an der Seite des erfolgreichen Unternehmers heißt Christiane Schikorsky: hier 2020 gemeinsam bei einer Veranstaltung im Berliner In-Club „The Pearl“.
Laut dem Branchenverband IHRSA liegt der Fitness-Umsatz in den USA bei mehr als 32 Milliarden Dollar – der Markt ist damit sechsmal so groß wie Ihr Heimatmarkt hierzulande. Haben Sie nicht Angst, sich wie einst Aldi dort die Finger zu verbrennen?
Respekt haben wir, aber keine Angst. Drei Jahre haben wir uns jetzt intensiv mit der Expansion beschäftigt, nun machen wir die ersten Häuser in Los Angeles, San Francisco und Dallas auf. Wir haben einen deutschen Namen gewählt, wollen ihn aber noch nicht verraten. Perspektivisch wollen wir noch den asiatischen Markt erschließen. Vor allem Tokio und Shanghai finde ich super spannend.
Allein die Zahl der deutschen Studios stieg in den letzten acht Jahren um mehr als 30 Prozent, die Anzahl der Mitglieder sogar um 60 Prozent von 7,3 auf 11,7 Millionen Menschen. Wie erklären Sie sich das?
Durch wachsendes Gesundheitsbewusstsein und unseren Lebensstil. Viele Krankheiten, sei es nun physisch oder psychisch, werden durch ein Aktivitätsproblem der Muskulatur ausgelöst. Die Muskeln sind, vereinfacht ausgedrückt, unsere Glücksfabrik. Sie fressen Stress, stärken das Immunsystem und wirken wie ein Antidepressivum. Die Frage, die wir uns stellen sollten, ist: Wie erreichen wir all diejenigen, die sich bisher noch nicht für Fitness interessierten?
McFit-Gründer Rainer Schaller: „Gerade in Krisenzeiten sind Sport und Bewegung von großer Bedeutung“
Was ist Ihre Antwort?
Gerade in Krisenzeiten sind Sport und Bewegung von großer Bedeutung. Gleichzeitig merken wir, dass das Thema Digitalisierung immer wichtiger wird. Deshalb richten wir unseren Fokus künftig noch stärker auf dieses Thema. Genau das tun wir mit „The Mirai“: Gemeinsam mit Trainierenden, Partnern, Wissenschaftlern und Experten schaffen wir eine Plattform, die alle vereint und nicht nur die Fitness-Branche, sondern auch Forschung und Entwicklung im Bereich Gesundheit vorantreiben wird.
Wie genau soll das funktionieren?
Das Training jedes Einzelnen, der sich bei „The Mirai“ beteiligt, wird dreidimensional aufgezeichnet. Wenn also zum Beispiel jemand einen Biceps Curl macht, werden die Bewegung, die Gradzahl, die Schnelligkeit und weitere relevante Informationen in Echtzeit gemessen. So sammeln wir relevante Daten und werten diese gemeinsam mit unseren Partnern mit dem Ziel aus, dass alle Menschen ein langes, fittes und gesundes Leben leben können.
Was hat sich – außer dem gigantischen Wachstum – in der Fitness-Welt im Vergleich zu früher verändert?
In den 90er- und Nullerjahren sind die Menschen ins nächste Fitness-Studio gegangen. Heute wollen sie unterhalten werden und selbst entscheiden, wann und wo sie trainieren. Deswegen haben wir vor Jahren die Workout-App Cyberobics und die Trainings-Plattform Loox gelauncht. Cyberobics zeigt 120 Videos von Star-Fitness-Trainern und pro Woche rund 100 Live-Kurse auf Deutsch und Englisch. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mehr als 700.000 Menschen dort angemeldet. Als klar war, dass wir unsere Studios wegen Covid-19 zumachen müssen, haben wir Cyberobics für die Dauer der Schließungen weltweit kostenfrei gestellt. Und sind außerdem mit dem McFit-Online-TV-Sender The Big Pump zehn Stunden täglich live auf Sendung gegangen. Es war eine vorgezogene Generalprobe für unseren weltweit ersten Online-Fitness-Sender, der perspektivisch unsere digitalen Angebote noch weiter verstärken wird.
Mit welchem Ziel?
Wir wollen das Netflix der Fitness-Branche werden.
Bislang haben Sie mit The Big Pump aber kein Geld verdient, oder? Jeder kann die Seite anklicken.
Mit dem Fitness-Geschäft habe ich in meinem Leben schon ganz gut Geld verdient. Aber eine Krise wie Corona geht auch an uns nicht spurlos vorbei. Während des Lockdowns wollte ich den Menschen – vor allem unseren zahlenden Mitgliedern – etwas zurückgeben.
„Wer ins Fitness-Studio geht, betreibt Body- und Image-Building zugleich“, sagt die Soziologin Waltraud Posch. Sie arbeitet in der Gesundheitsförderung in Österreich und hat Lehraufträge an verschiedenen Universitäten. Hat sie Recht?
Kein anderer Sport ist in der Lage, die individuellen Körperbedürfnisse der Menschen so zu erfüllen wie Fitness. Die eine möchte einen straffen Bauch und Po haben, der andere einen dicken Oberarm.
Wir trainierten aber auch, um uns sozial zu positionieren, sagt Posch. Was bedeutet das?
Barack Obama, der ehemalige US-Präsident, hat uns zum Beispiel jahrelang in den sozialen Medien gezeigt, dass er ins Gym geht. Nun führen es Emmanuel Macron und Justin Trudeau fort. Macron, der französische Präsident, spielt Tennis und Fußball, der kanadische Premier Trudeau boxt und joggt. Sie sind sportliche Vorbilder für ihre Nationen und stehen für Erfolg.
McFit-Gründer Rainer Schaller im Playboy-Interview: „Der typisch deutsche McFit-Kunde ist pünktlich, trainiert diszipliniert und kennt sich bestens mit den AGBs aus“
Trainiert der deutsche Fitness-Kunde ähnlich wie der französische oder der italienische?
Weltweit trainieren alle gleich, alle im Freihantelbereich vor dem Spiegel (lacht). In den Fitness-Studios in Italien hängen aber wesentlich mehr Spiegel als in Hamburg und München – auch in den Umkleidekabinen.
Und was zeichnet den deutschen Pumper aus?
Der typisch deutsche McFit-Kunde ist pünktlich, trainiert diszipliniert und kennt sich bestens mit den AGBs aus (lacht).
Sind Ihre Eltern mittlerweile stolz auf Sie?
Ja, meine Familie ist sehr stolz auf das, was ich bis hierhin erreicht habe. Wenn ich aber erzähle, was wir aktuell machen, merke ich, dass sie den Überblick über all unsere Marken und die geplanten Expansionen verloren haben.
Sie haben noch den Überblick?
Natürlich. Ich habe die operative Verantwortung im Mai 2018 an Vito Scavo abgegeben und kann mich nun intensiver um visionäre Dinge kümmern. Etwa ums Thema Nachhaltigkeit: Wie können wir einen besseren, ökologischeren Fußabdruck hinterlassen? Können wir zum Beispiel die Energie unserer Mitglieder beim Trainieren in Strom umwandeln und ein Studio klimaneutral betreiben?
Was treibt Sie selbst am meisten an?
Ich liebe das Einfache und das Reisen, ich habe eine tolle Frau und wunderbare Kinder. Geld treibt mich nicht an. Eher die Gesundheit der Menschen und der Fortschritt unseres Unternehmens. Einen Satz, den mir vor vielen Jahren mal jemand gesagt hat, werde ich nie vergessen: „Wenn du jemanden lähmen willst, schenke ihm fünf Jahre Erfolg.“ Daran denke ich jeden Tag.
Playboy-Autor Andreas Haslauer (l.) ist selbst sprichwörtlich fit wie ein Turnschuh. Der ambitionierte Hobby-Biker war aber mehr als beeindruckt von der körperlichen Präsenz des McFit-Gründers. Rainer Schaller, 51, zeigte dann auch Ausdauer beim Interview und nahm sich drei Stunden Zeit für uns.
Alle Artikel