Schauspieler Wotan Wilke Möhring spricht sich gegen Geschlechterklischees aus. „Weiblich/männlich gibt’s für mich nicht. Ich habe zwölf Jahre Geige gespielt, ich kann Babys wickeln und Haare flechten. Ich war auf einer Waldorfschule, ich kann stricken, häkeln, kochen, alles“, sagte der 50-Jährige im Interview mit dem Playboy.
Deshalb könne er gar nicht sagen, wo genau für ihn die Grenzen der Geschlechter-Zuschreibung verlaufen. „Wenn einer bei jedem Ding anfängt zu heulen, dann heult er halt bei jedem Ding. Aber der ist deshalb nicht weiblich.“
Mit seinem Schauspieler-Image als harter Kerl mit weichem Kern ist Möhring, der im Hamburg-„Tatort“ die Rolle des Kommissars Thorsten Falke spielt und in seinem neuen Kinofilm „Steig. Nicht. Aus!“ in einer Actionrolle zu sehen ist, dennoch hochzufrieden: „Mein Image ist ein Privileg, ein erarbeiteter Wert, den muss man erst mal haben“, sagte er.
„Eine handwerkliche Ausbildung ist oft erfüllender als etwas, das nur mit dem Kopf zu tun hat“
Vielleicht sei er einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen: „Als die Frage aufkam, wie der neue Mann so ist, habe ich auf eine Art gut gepasst“, so Möhring. Aber auch über Berufs-Alternativen denkt der Schauspieler in dem Interview nach: Falls er sich einen anderen Job suchen müsste, würde er „gern etwas draußen machen, mit den Händen. Vielleicht Landschaftsgärtner“, sagte er.
„Eine handwerkliche Ausbildung ist oft erfüllender als etwas, das nur mit dem Kopf zu tun hat“, so Möhring, der an der Berliner Universität der Künste studiert hat.
Die Mai-Ausgabe des PLAYBOY erscheint am 12. April.
Wotan Wilke Möhrings neuer Kinofilm „Steig. Nicht. Aus!“ startet ebenfalls am 12. April.