Inhalt
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Keanu Reeves schließt die Tür zu seiner Malibu-Mansion auf, blickt zur Decke und wundert sich: „Was haben sie nur mit meiner Discokugel gemacht?“ Da oben baumelt nur noch der Aufhänger. Es ist die vorletzte Szene in einem der schlechtesten Filme des Jahrzehnts, einer 75 Minuten zu langen Netflix-Teenie-Comedy namens „SPF-18“. Die Story ist egal, Boys und Girls verlieren ihre Unschuld. Das Setting: eine fantastische Strandvilla, die angeblich Keanu Reeves gehört und die er den rolligen Kindern einer befreundeten Immobililienmarklerin zur Verfügung gestellt hat.
Doch erzählt dieses Cameo mehr über Keanu Reeves als all die unautorisierten Biografien, die in den letzten 20 Jahren über ihn erschienen. Die Szene ist wie Keanu als Konzentrat. Das Erstaunen in seinem Gesichtsausdruck („Whoa“), die Ungläubigkeit in der Stimme („What does it all mean?“), dieses leicht Entrückte eines Menschen, der soeben aus einem Traum wachgeschüttelt wurde.
„SPF-18“ ist ein Eintrag, den er wirklich nicht gebraucht hat in seiner langen Filmografie, ein Minutenauftritt, den er längst vergessen hatte, zwei Jahre später auf dem Weg nach Berlin, wo er acht Monate lang für die Fortsetzung der „Matrix“-Trilogie vor der Kamera stand, um gleich danach in Paris seine Knochen für den vierten Teil der „John Wick“-Action-Saga hinzuhalten.
Aber wir lernen daraus: Den 57-Jährigen kümmert wirklich, wirklich nicht, was andere von ihm halten. Der unbekannte Regisseur von „SPF-18“ ist der Freund eines Freundes, des Schriftstellers Bret Easton Ellis („American Psycho“), mit dem Reeves in den 90ern Tür an Tür im „Chateau Marmont“ gehaust hatte. Kleiner Gefallen unter Freunden? Klar doch. Auf die Gefahr hin, dass sein 5-Sekunden-Auftritt in der digitalen Ewigkeit verharrt? Scheißegal.
1. Lebensweisheit von Keanu Reeves: Glück ist nicht, viel zu haben. Glück ist, viel zu geben
Die Geschichten, die sich um Keanu Reeves’ Freigiebigkeit und Güte ranken, sind so erbaulich wie eine Sutras-Sammlung. Wie er den zehn Stuntmännern am Ende der „Matrix“-Dreharbeiten Harley-Davidsons schenkte – zu 9000 Dollar das Stück. Wie er überhaupt erst einmal seinen Vertrag neu verhandelte, damit mehr für die „Matrix“-Crew, die Kostümbildner und Set-Designer übrig blieb. Wie er Al Pacino eine Million Dollar seines Gehalts für „Im Auftrag des Teufels“ abtrat und wie er für Gewerkschaftslohn antrat, damit sich die Produzenten von „Helden aus der zweiten Reihe“ Gene Hackman leisten konnten.
Keanu Reeves ist 350 Millionen Dollar schwer. Unter anderem, weil er vor 22 Jahren an das ambitionierte Drehbuch von zwei Brüdern aus Chicago glaubte, die als einzige Referenz einen Low-Budget-Lesben-Thriller vorzuweisen hatten. Lilly und Lana, wie die Geschwister nach ihrer Geschlechtsumwandlung heute heißen, erklären „The Matrix“ im Rückblick als Allegorie auf ihre Transformation. Aber selbst ohne diese dritte Ebene erschien die Idee von einer simulierten Welt in den 90ern bestenfalls schräg, wenn nicht komplett durchgeknallt. „Andy und Larry Wachowskis Projekt war so riskant, sie hätten es ebenso mit einem beigelegten Abschiedsbrief anbieten können“, schrieb „Entertainment Weekly“ damals. Reeves’ Mut mitzumachen wurde mit zehn Millionen Dollar plus zehn Prozent Beteiligung am Gesamtumsatz belohnt.
Keanu Reeves ist der gute Mensch von Hollywood. Und das, ganz ohne zu predigen. Schon gar nicht im Interview. Außer man will unbedingt wissen, wie dieser oder jener Stunt zustande kam, dann zappelt er auf der Couch herum und tritt mit den langen Beinen in die Luft. Auf tiefschürfende Fragen, die sein Schicksal, seine Filmografie herausfordern, verstummt er würdevoll wie eine Statue.
2. Lebensweisheit von Keanu Reeves: Es nützt nichts, ein guter Mensch zu sein, wenn man nichts tut
Es ist ganz erstaunlich, wie viele normale Menschen von Keanu-Erscheinungen zu berichten wissen.
Früher musste schon ein Paparazzo in der Nähe herumlungern, um ihn dabei zu erwischen, wie er mit einem Obdachlosen frühstückt. Inzwischen kann man längst live auf Twitter miterleben, wenn er sich mildtätig unter seinen Mitmenschen bewegt. Wie damals, als er in der New Yorker Subway einer schwer bepackten Frau seinen Sitzplatz überließ. Oder kurz vor der Pandemie, als sein Flugzeug auf dem Weg von San Francisco nach L.A. notlanden musste und er für sich und seine Mitpassagiere einen Bus mietete. Und ihnen auf der Heimfahrt aus einem Reiseführer vorlas und Folkmusik vom iPhone spielte. Vielleicht, schrieb die Londoner „Times“ nach diesem geradezu jovialen Outing, ist Reeves’ jahrzehntelange Pressescheu seine beste Performance.
Natürlich möchte man wissen, woher das kommt, diese Großzügigkeit, diese Gelassenheit. Ist der Mann gut geboren? Oder wurde er durchs Schicksal so milde?
3. Lebensweisheit von Keanu Reeves: Was wird, vergeht
So lautet eine der buddhistischen Weisheiten, die Reeves offenbar in die Wiege gelegt wurde. Er ist in Beirut geboren als Sohn von Hippie-Eltern, aufgewachsen mit den wechselnden Ehemännern seiner Mutter zwischen Sydney, New York und Toronto. Der Vater: ein Tunichtgut mit hawaiianisch-chinesischen Wurzeln, der sich aus dem Staub machte, als Keanu drei Jahre alt und seine kleine Schwester gerade geboren war. Die Mutter: britische Nachtclubtänzerin, die später Bühnenkostüme für Alice Cooper und andere Rockgrößen schneiderte. Obwohl Keanu Reeves seit fast 40 Jahren Interviews gibt, weiß man immer noch nicht mehr als das: Die Sache mit dem Vater, der wegen Heroindealens in den Knast wanderte, als Keanu 13 war, und den er bis zu dessen Tod 2019 nicht mehr wiedersah, sei „schmerzvoll“ gewesen. Die Mutter habe ihm „britische“ Manieren beigebracht.
Es ist etwas sehr Nobles an berühmten Menschen, die andere nicht damit behelligen, wie sie wirklich sind oder wie es ihnen in Wahrheit geht. Die sich zusammenreißen, anstatt sich Reportern gegenüber zu offenbaren oder in Homestorys ihr Innerstes zur Schau zu stellen.
1999, zu Beginn der „Matrix“-Mania, erlitt Keanu Reeves’ Freundin Jennifer Syme eine Fehlgeburt. Das Paar trennte sich wenige Wochen darauf; vielleicht war die Trauer über den Verlust der gemeinsamen Tochter Ava Archer zu gewaltig. Zwei Jahre später krachte Jennifer Syme auf dem Heimweg von einer Party bei Marilyn Manson mit ihrem Geländewagen in drei geparkte Autos. Sie starb noch am Unfallort. Keanu Reeves hat nie darüber gesprochen, wie er sich fühlte nach dieser Nachricht – oder wie er sich fühlte, als er kurz darauf, im Dezember 2002, die Dreharbeiten zu den beiden „Matrix“-Sequels abbrach, weil seine Schwester Kim an Leukämie erkrankt war.
Angeblich kaufte er sein erstes und scheinbar immer noch einziges Haus in den Hollywood Hills, um Kim dort ein Krankenzimmer einzurichten, mit den besten Ärzten und Schwestern auf Stand-by. Eine Homestory gab’s trotzdem nicht. Auch 20 Jahre später, Kim ist genesen und züchtet Pferde, antwortet Reeves auf die Frage nach der tragischen Charakterbildung seiner Filmfiguren immer noch nur in Filmsprech: „Darum fühle ich mich John Wick so verbunden. Er trauert um seine verlorene Liebe. Ich liebe seine Melancholie.“ – „Ich glaube, Keanu ist sehr gut darin, seinen Schmerz zu verbergen“, sagte Sandra Bullock 1994. Die beiden hatten gerade mit „Speed“ den größten Actionfilm des Jahres eingefahren. Während Reeves am Steuer saß, starb sein bester Freund River Phoenix vor Johnny Depps Club „Viper Room“ an einer Überdosis.
4. Lebensweisheit von Keanu Reeves: Liebe dich selbst
Einige von Keanu Reeves’ Weggefährten, die weniger Schicksalsschläge zu verkraften hatten, sind süchtig oder blöd geworden. Johnny Depp, Robert Downey Jr., Mickey Rourke ... Keanu Reeves ist noch nie durch Rausch in der Öffentlichkeit aufgefallen – na ja, nachts ohne Helm den Mulholland Drive herunterzubrettern ist auch so eine Art Rausch. Aber seine Liebe zu Motorrädern geht tiefer. So tief, dass er mit seinem Mechaniker Gard Hollinger eine Edel-Manufaktur für Custom Bikes gründete. Arch Motorcycles, benannt nach seiner tot geborenen Tochter.
Die Öffentlichkeit tröstet sich über mangelnde Skandalgeschichten mit „Sad Keanu“ hinweg. Das so betitelte berühmte Bild von Reeves, allein auf einer Parkbank ein Sandwich aus einer Plastiktüte mümmelnd, machte 1997 als Meme die Runden und wird seitdem regelmäßig bespielt. Es wirkt wohl beruhigend, einen Hollywood-Star – ganz allein! – beim Essen in George Clooneys ehemaligem Lieblingslokal „Dan Tana’s“ zu sehen. Oder ihm – ganz allein! – mit einer riesigen Tüte Popcorn in einem Kino begegnet zu sein. Eine Redakteurin des „New Yorker“ hütet ihre Erinnerung an Reeves „allein in der billigen Reihe vor mir“ bei einem Ballettabend „wie ein Amulett“.
„Ich esse nun mal wirklich gern allein“, sagt Reeves dazu bedächtig. Egal. Die Welt fühlt sich einfach weniger einsam an, wenn einer wie er keine Gesellschaft braucht.
5. Lebensweisheit von Keanu Reeves: Ein Narr, der weiß, dass er ein Narr ist, ist umso klüger
Sehr viele Jahre hielten Kritiker Reeves’ Schauspiel für hölzern, und seine Zurückhaltung gegenüber Reportern wurde als Beweis für ein einfaches Gemüt gewertet. Der Hohlkopf aus „Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit“, der surfende Polizist aus „Point Break“, der stoische „Little Buddha“ – Keanu Reeves war immer derselbe. Spielte er sich selbst? Oder verschmolz er so sehr mit seinen Rollen, wenn es die richtigen waren, dass er eins mit ihnen wurde? Nur jemand, der in sich ruht, kann so mühelos zwischen Genres wechseln, so schwer zu fassen bleiben, weil er sich auf nichts festlegen muss. Mit 16 Jahren, in Kanada, spielte er „Romeo und Julia“ am Theater – und Eishockey auf Profi-Level. Als er nach Hollywood kam, mit 20, verlangte sein Agent, den „zu ethnisch“ klingenden Vornamen durch K.C. zu ersetzen. Der kernige K.C. Reeves hielt keine vier Wochen durch. Keanu Reeves setzt sich über Rassen- und Geschlechterklischees hinweg. Spielte Bass in einer Schrabbel-Band (Dogstar) und eine homoerotische Tragikfigur („My Private Idaho“). Macht dumm rum („Bill & Ted“) und Diane Keaton schwach („Was das Herz begehrt“), ist tough („Speed“), mysteriös („Matrix“) und ultramaskulin („John Wick“).
Er ist ein Frauentyp ohne Affären und so sehr Männerideal, dass ihm einst gar eine Beziehung mit David Geffen nachgesagt wurde. „Aber der ist doch viel zu heiß für mich“, sagte er damals über den ältlichen Filmproduzenten. In Wirklichkeit wusste Reeves schon immer, was die meisten seiner Geschlechtsgenossen im MeToo-Zeitalter erst lernen müssen.
6. Lebensweisheit von Keanu Reeves: „Alle Frauen sind Engel“
Mit diesem Satz antwortete der Beschwärmte einmal auf die Frage nach seinem Typ. „Keanu ist tatsächlich die Definition eines Mannes, wie ihn Frauen sich ausdenken würden“, schreibt eine seiner zahllosen Verehrerinnen in einem seiner zahllosen Internet-Schreine. (Er selbst enthält sich der sozialen Medien).
Er tätschelt nicht, nie, auch nicht unter dem Vorwand, für ein Foto näher zusammenrücken zu müssen. Er ist freundlich und großzügig zu Fans, Kollegen und Kellnern. Er ließ sich von seiner Mutter als Dolly Parton verkleiden. Er liebt seine Schwestern.
Nach dem Tod von Jennifer Syme hatte er wohl ein paar wechselnde Freundinnen, die er in seinem schwarz gestrichenen Apartment im „Chateau Marmont“ beherbergte. Eine Weile war Amanda de Cadenet (Ex-Frau von Duran-Duran-Bassist John Taylor) als Verlobte ein Gerücht, aber das ist auch schon 20 Jahre her.
Umso schockierender, dass die erste Frau, mit der er sich 2019 Arm in Arm auf dem roten Teppich zeigte, keine junge Modelgöttin war, sondern eine Künstlerin, die zwar neun Jahre jünger ist als er, aber doch eindeutig erwachsen. Silberhaarig gar. Klatschblätter feiern ihn für seine Beziehung zu Alexandra Grant, als hätte er Almosen verteilt.
Es war vor elf Jahren, da hörte ein Freund traurige Love-Songs, und Reeves schrieb ein Gedicht dazu.
„I draw a hot sorrow bath
in my despair room
with a misery candle burning
I wash my hair with regret shampoo
after cleaning myself with pain soap.“
So ging die erste Strophe.
Was als Witz begann, wurde ein Buch. Der Freund bat die Künstlerin Grant, das Gedicht zu illustrieren. Reeves gefiel seine gebundene Einzelausgabe so gut, dass er sie in einer Auflage von 4000 nachdrucken ließ. Bald schon kollaborierten die Künstlerin und er für ein zweites Buch, eine Sammlung von Schattenspielfotos von Keanu Reeves, Titel: „Shadows“. „Niemand bewegt sich wie er“, sagte Alexandra Grant 2016. „Er ist ein perfekter Performer.“
6. Lebensweisheit von Keanu Reeves: Du bist dein eigener Guru
„Mein heimlicher Traum wurde wahr“, sagte der perfekte Performer über sein Erstlingswerk: „BRZRKR“ (sprich Berserker), einen zwölfteiligen Comic, den er im Team mit Matt Kindt und Ron Garney („Spider Man“) entwickelt hat. Der erzählt von einem gewalttätigen Halbgott, der auf der Suche nach Antworten auf seine Existenzfragen durch die Welt wütet. Die Gewalt ist beachtlich, Menschen werden mit ihren eigenen Rippen erstochen. Der Halbgott sieht aus wie Keanu Reeves. Bei der Buchpremiere im März 2021 erzählte Zeichner Ron Garney, nach zwölf Stunden täglich mit der Comicfigur sei ihm aufgegangen, dass sie eine Metapher auf Reeves’ ganzes Leben sei.
„Aber nein“, entgegnete Reeves, „das bin doch nicht ich. Das ist Kunst.“
Kunst ist frei zur Interpretation, sobald der Künstler sie in die Welt entlässt. Und das ist vielleicht Reeves’ größtes Geschenk.
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