Jetzt im Kino: „Die Kairo Verschwörung“ ist kein Thriller, wie Sie ihn erwarten würden …

Mehr Arthouse- als Actionkino: „Die Kairo Verschwörung“ läuft jetzt im Kino
Credit: © X Verleih

Ab heute läuft „Die Kairo Verschwörung“ im Kino – und hat von Intrige bis Mord eigentlich alle Zutaten, die es für einen handfesten Thriller braucht. Und doch ist er ganz anders, als man erwartet … 

Während unsereins in jungen Jahren vielleicht davon träumt, mal in Oxford oder Cambridge zu studieren, ist für einen echten Muslim die Azhar-Universität in Kairo das höchste der Gefühle. Adam (Tawfeek Barhom), Sohn eines einfachen Fischers, hat es geschafft: Er erhält ein Stipendium für das renommierte Institut. Kaum ist er dort eingetroffen, stirbt das Oberhaupt der Universität, der Großimam. Es beginnt ein Kampf um seine Nachfolge. Der dubiose Regierungsbeamte Ibrahim (Fares Fares) rekrutiert Adam als Informanten für die ägyptische Stasi, denn der Geheimdienst will seinen Wunschkandidaten zum neuen Großimam wählen lassen. Adam gerät nicht nur zwischen die Fronten der religiösen und politischen Eliten des Landes, sondern bald auch in Lebensgefahr.

Kinostart von „Die Kairo Verschwörung“: Mehr Arthouse- als Actionkino

Verrat! Intrige! Mord! Alle Zutaten für einen handfesten Thriller sind vorhanden. Und doch ist „Boy from Heaven“ (so der Originaltitel) ganz anders als die übliche Krimikost. Die Geschichte erinnert an eine nahöstliche Interpretation von Ecos „Der Name der Rose“: Ein junger, naiver Lehrling und sein Ziehvater versuchen einen mysteriösen Kriminalfall zu lösen.

Tarik Salehs spannender Politthriller hat einen reißerischen deutschen Titel, gibt aber einen ruhigen, fast dokumentarischen Einblick in eine sonst dem westlichen Auge verschlossene Welt. Das ist mehr Arthouse- als Actionkino. Im Wettbewerb des Festivals de Cannes 2022 gewann „Die Kairo Verschwörung“ den Preis für das „Beste Drehbuch“.

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