Brad Pitt als Action-Held: Ist sein neuer Streifen „Bullet Train“ kultig oder doch eher peinlich?
Bullet Train läuft jetzt im Kino: Ist der neue Action-Film von Brad Pitt kultig oder doch eher peinlich?
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Ab 4. August prügelt sich Brad Pitt in den Kinos als Auftragskiller in „Bullet Train“ durch einen japanischen Hochgeschwindigkeitszug. Kann das was werden? Hier die Antwort.
Nach Liam Neeson in „96 Hours“, Keanu Reeves in „John Wick“ und Denzel Washington in „The Equalizer“ ist nun wohl Brad Pitt der nächste Hollywood-A-Lister weit jenseits der 50, der in einem Action-Streifen nochmal ordentlich auf die Kacke hauen will. „Bullet Train“ heißt sein filmischer Jungbrunnen, der am 4. August in den deutschen Kinos startet. Doch ist die Action-Komödie, die auf dem Roman „Maria Beetle“ von Kōtarō Isaka basiert, das auch – oder ist sie schlichtweg peinlich?
Darum geht's in „Bullet Train“ mit Brad Pitt
Der US-amerikanische Auftragsmörder Ladybug (Brad Pitt) ist schon länger im Geschäft und hat dementsprechend auch schon so einiges gesehen und erlebt. Nicht selten hatte er Pech und musste sich aus der einen oder anderen brenzligen Situation befreien. Und auch sein nächster Auftrag riecht ordentlich nach Ärger.
Ladybugs Kontaktfrau Maria Beetle (Sandra Bullock) schickt den verdienten Killer auf eine Fahrt von Tokio nach Kyōto – und das mit einem Hochgeschwindigkeitszug. In dem soll er „nur“ einen Aktenkoffer in seinen Besitz bringen. Doch Ladybug merkt schnell, dass er nicht der einzige ist, der hinter dem silbernen Rechteck ist. Und so sieht er sich bald von mehreren Auftragsmördern (unter anderem Aaron Taylor-Johnson, Brian Tyree Henry, Joey King, Zazie Beetz, Hiroyuki Sanada) umzingelt. Zudem wartet in Kyōto der Weiße Tod (Michael Shannon), Kopf einer kriminellen Organisation, mit seiner Armee.
„Bullet Train“: Kultige Typen, starke Gags und coole Action
Wirft man einen Blick in Brad Pitts Filmografie, stellt man relativ schnell fest, dass der Oscar-Preisträger in seiner über 30-jährigen Karriere eigentlich keinen schlechten Film gemacht hat. Ein paar schwächelten zwar. Doch schlecht war bis dato noch keiner von Brad Pitts Werken. Und „Bullet Train“ fügt sich – wenig überraschend – in besagte Erfolgsreihe ein.
Pitt ist einfach ein cooler Typ und mit seinen 58 Jahren noch topfit. Somit passt er wie die Faust aufs Auge in seine Rolle als etwas in die Jahre gekommener Auftragsmörder. Pitt hat sichtlich Spaß an ihr und ist mit seinem Charme, seinem Comedy-Timing sowie seinen beeindruckenden Kampf-Skills das Highlight des Films. Ähnlich kultig wie sein glückloser Killer sind Aaron Taylor-Johnson und Brian Tyree Henry, die in jeder ihrer Szenen abliefern. Und auch der restliche Cast, der vor bekannten Gesichtern nur so sprudelt, ist perfekt besetzt und überzeugt auf ganzer Linie.
Die Action und vor allem die Kampfszenen sind spektakulär gut. Aber kein Wunder, wenn man einen Experten wie David Leitch im Regiestuhl sitzen hat. Der Martial-Arts-Spezialist arbeitete zuvor bei zahlreichen Hollywood-Produktionen als Stunt-Koordinator, bis er mit seinem Regiedebüt „John Wick“ einen modernen Klassiker der Action-Kinos schuf. Und auch bei „Bullet Train“ macht Leitch seinem Namen alle Ehre. Der Humor stimmt in der Action-Komödie ebenso. Manch ein Gag, ein Szene oder eine Figur ist so bizarr, dass man manchmal meinen könnte, Quentin Tarantino hätte am Drehbuch mitgeschrieben.
Am Ende ist „Bullet Train“ kein Meisterwerk und auch nicht der beste Actionfilm des Jahres. Aber das will der neueste Streich mit Brad Pitt auch gar nicht sein. Vielmehr ist „Bullet Train“ ein extrem unterhaltsames Popcorn-Blockbuster-Spektakel, das einen perfekt von den zahlreichen Krisen der Gegenwart ablenkt. Und das ist sehr viel wert.
„Bullet Train“ startet am 4. August 2022 in den deutschen Kinos.