Packend und düster: Das Drama "Schachnovelle" ist unser Kinotipp der Woche
Credit: Studiocanal
Mit der Buchverfilmung "Schachnovelle", die am 23. September in die deutschen Kinos kommt, liefert Regisseur Philipp Stölzl eine fiebrige Mischung aus Drama und Thriller – und ringt Hauptdarsteller Oliver Masuccidie wohl beste Schauspielleistung seiner Karriere ab.
Wien, 1938: Der Notar Dr. Josef Bartok (Oliver Masucci) glaubt den Gerüchten, dass die Nazis Österreich an das Deutsche Reich angliedern wollen, nicht und führt zusammen mit seiner Frau Anna (Birgit Minichmayr) weiterhin ein unbeschwertes Leben zwischen Luxus und Partys. Als die deutschen Faschisten dann doch ihr Nachbarland übernehmen, versuchen die beiden noch schnell in die USA zu fliehen – aber Bartok wird von der Gestapo verhaftet und im Hotel Metropol eingesperrt.
Weil der Notar das Vermögen der österreichischen Aristokratie verwaltet, soll er für den Gestapo-Leiter Franz-Josef Böhm (Albrecht Schuch) einige wichtige Konten offenlegen. Bartok weigert sich aber und kommt in Isolationshaft. Monate lang bleibt er standhaft, verzweifelt in der Einsamkeit jedoch immer mehr – bis ihm ein Schachbuch in die Hände fällt.
"Schachnovelle": Eine herbe Mischung aus Thriller und Drama
Mit Buchverfilmungen ist das ja immer so eine Sache: Meist kommen sie an ihre Vorlage nicht ran – vor allem wenn es sich um einen Klassiker handelt. "Schachnovelle" (2021), das auf der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig basiert, gelingt das Kunststück aber tadellos. Das liegt vor allem an der hervorragenden Leistung von Hauptdarsteller Oliver Masucci, der das Abdriften eines einst unbeschwerten Lebemannes in den Wahnsinn besser nicht spielen könnte. Und auch Albrecht Schuch als sadistischer Gestapo-Mann geht unter die Haut.
Eingebettet sind diese schauspielerischen Glanzleistungen in eine ebenso dunkle Atmosphäre, die durch die anfangs opulente und später düstere Ausstattung langsam heraufbeschworen wird. Zusätzlich sorgt die beeindruckende Kameraarbeit von Thomas Kiennast dafür, dass man als Zuschauer das Abrutschen Bartoks in die Tiefen seines Verstandes gefühlt am eigenen Leibe miterlebt. Somit ist diese teils enigmatische Mischung aus Drama und Thriller nichts für schwache Nerven.
"Schachnovelle" startet am 23. September in den deutschen Kinos.