Männer lieben Sex am Morgen. Das ist kaum überraschend. Ihr Körper, insbesondere der Teil unterhalb der Gürtellinie, ist quasi darauf programmiert. „Hart ist der Zahn der Bisamratte, doch härter ist die Morgenlatte“, besagt eine vielzitierte Weisheit, die ihren Siegeszug dort antrat, wo schon so manche Karriere ihren Anfang nahm: im Inneren einer Klo-Kabine.
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Mal ehrlich, gibt es etwas Besseres als durch einen Blowjob geweckt zu werden? Ein Morgasmus trägt Männer durch den ganzen Tag. Mehr als das. Er zementiert ihnen diese Art von dämlich-süffisantem Grinsen ins Gesicht, das selbst die Dusche danach nicht rauswäscht. Könnte sie auch gar nicht. Wenn Männer, diese emotionalen Eisberge, etwas spüren, dann ob ein Kollege zum Stich gekommen ist.
Häufig entlädt sich diese Fähigkeit in einem „Da, schau dir den an. Der Glückspilz!“. Die Wissenschaft gibt ihnen Recht: beim Sex bilden sich Glückshormone, sogenannte Endorphine, deren Wirkung bis zu 24 Stunden anhält. Außerdem stärkt er das Immunsystem und fördert die Durchblutung, bis hin zum Gehirn, das nach dem Geschnacksel nachweislich mehr Leistung bringt. Für gelangweilte Ehegattinnen hat der Frühsport noch einen anderen Vorteil: der Testosteron-Spiegel der Herren ist zu diesem Zeitpunkt am höchsten. Das heißt, sie sind voller Energie, reagieren empfindlicher auf Berührungen und haben generell mehr Lust auf Sex. Nutzen Sie das!
Nichts ist erregender als die Wahrheit!
Wie kann es angesichts dieser Versprechungen überhaupt sein, dass die meisten Deutschen lieber mit einem Müsli in den Tag starten? Nun ja, Sex am Morgen ist intim. Um diese Zeit sind die meisten noch nicht ganz bei sich angekommen. Mundgeruch, zerzauste Haare, verquollene Augen – gerade Frauen, die ihre Illusion eines perfekt gestylten Wesens pflegen, das keine stillen Örtchen aufsucht und mit makellosem Lidstrich geboren wurde, fürchten um ihre Sinnlichkeit. Ihnen sei gesagt: nichts ist erregender als die Wahrheit!
Beim Sex übernehmen die Areale im Gehirn, die wir im Laufe der Evolution immer weiter zurückkultiviert haben. Sie kommunizieren über Pheromone, Sexuallockstoffe, die dann am stärksten sind, wenn die Gerüche der Haut noch nicht von Tom Ford und Chanel überlagert werden. Von der Nase aus gelangen diese Lockstoffe über eine direkte Nervenbahn zum Gehirn, wo sie sexuelles Begehren auslösen. Wissenschaftlich betrachtet geht Liebe also durch die Nase. Für alle, die das nicht überzeugt, bleibt immer noch der reinliche Quickie unter der Dusche.