Zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler, nachdem sie 70.000 Briten im Alter von 16 bis 64 neun Jahre lang regelmäßig zu deren Arbeitszeiten, Schlafstörungen und ihrem seelischen Befinden befragt haben. Sie wollten herausfinden, wie viel entlohnte Arbeit notwendig ist, um von den positiven, für die Seele notwendigen Wirkungen profitieren zu können. Heraus kam: Es reichen acht Stunden pro Woche – nicht pro Tag.
Acht Stunden wöchentlich - nicht täglich
Die Erwerbstätigkeit gibt uns – neben einem regelmäßigen Einkommen – soziale Kontakte, eine tägliche Routine und ein Identitätsgefühl. Jedoch kann man nicht erst ab 40 Stunden pro Woche von den positiven Effekten profitieren. Bereits eine Erwerbstätigkeit von acht Stunden in der Woche kann die Gefahr von psychischen Erkrankungen um 30% senken.
Ein Minijob hat also die gleichen psychologischen Vorteile wie ein Vollzeitjob, so die britischen Wissenschaftler. Im Hinblick auf den zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz, sollte man sich mehr und mehr Gedanken machen, wie Produktivitätsfortschritte künftig ausbalanciert werden.
„Wenn nicht genug Arbeit für alle da ist, die arbeiten möchten, müssen wir die geltenden Normen überdenken. Dazu gehört die Verteilung der Arbeitszeit, sodass alle die psychischen Vorteile eines Jobs bekommen, selbst wenn das bedeutet, dass wir alle viel kürzer arbeiten“, sagt Daiga Kamerāde, Arbeitswissenschaftlerin an der Universität Salford im Interview mit der Tageszeitung „Welt“.
Gesteigerte Effizienz am Arbeitsplatz könnte mit einer Reduzierung der Arbeitszeit ausgeglichen werden und müsste nicht auf die positiven seelischen Effekte verzichten.