Es gibt kulinarische Genüsse, die ein echter Gourmet eigentlich nicht ausprobieren möchte. Dazu gehören das Käsebrot mit Marmeladentopping, die Pommes, die – very british – in Essig getunkt werden, oder auch die Weinverkostung mit Schokoladenhäppchen. Wein und Schokolade sind sich geschmacklich jedoch sehr ähnlich und erobern im Moment gemeinsam die Welt der Wein-Sommeliers.
Die Gemeinsamkeiten
Weinreben und Kakaopflanzen teilen sich einige ihrer wichtigsten Eigenschaften: Sie gedeihen nur in bestimmten Breitengraden, bieten eine große Sortenvielfalt und teilen sich Anbaumethode sowie Verarbeitung. Außerdem verfügen Wein und Schokolade über eine enorme Geschmacks- und Geruchsvielfalt. Überraschend ist, dass beide Genussmittel das Glückshormon Serotonin freisetzen, womit sie sich in Maßen vorzüglich als Nervennahrung eignen.
Die Produktauswahl
Wein aus dem fünf Liter Tetrapack und billige Schokolade vom Discounter sind bei einer Verkostung tabu. Wählen Sie als Wein mindestens einen Kabinett aus, den Sie mit Gourmetschokolade kombinieren. Je höher der Kakaoanteil, desto hochwertiger ist die Qualität der ausgewählten Schokolade zu bewerten. Traditionell werden rote Weine mit dunkler Schokolade verkostet. Trotzdem können Sie sich auch an weiße Weine und Liköre mit heller Schokolade wagen. Alles eine Frage von persönlichem Geschmack und Qualität der eingekauften Produkte.
Die Degustation
Zunächst sollten Sie Wein und Schokolade getrennt voneinander probieren. Lassen Sie das Aromenspiel beider Komponenten in Ruhe auf sich wirken. In einem zweiten Durchgang schmelzen Sie ein Stück der Schokolade auf Ihrer Zunge an, um Verklumpungen mit gekühlten Weinen zu vermeiden. Dann kommt ein Schluck des bereitgestellten Weines oder Likörs hinzu. Vermischen Sie beide Texturen in Ihrem Mund. Achten Sie darauf, dass Sie die Schokolade nicht zerkauen. Was Sie jetzt fühlen, beziehungsweise schmecken, dürfte zwischen lieblich und würzig variieren.