Man findet den Namen der Traube Sangiovese bereits auf dem Etikett des uritalienischen Weins schlechthin, dem Chianti Classico. Denn ohne Sangiovese geht beim Vino fast nichts: Es ist eine der häufigsten Sorten, die in Italien angebaut werden: Über 90.000 Hektar werden mit der dunkelroten bis blauen Rebe bebaut. Doch was genau macht den Sangiovese aus?
das Blut Jupiters
Der Name stammt – woher auch sonst? - aus dem Lateinischen: Sangio Juvis, das Blut Jupiters. Dieses Bild beinhaltet auch eine gewisse Göttlichkeit: Denn erstklassige Tropfen wie Chianti Classico, Nobile de Montepulciano oder der sündhaft teure Brunello di Montacino kommen ohne Sangiovese nicht aus.
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Viel Regen mag er gar nicht
Ganz klar: Die Rebe ist vor allem in Mittelitalien, also Toskana und Umbrien, vertreten. Denn der Sangiovese gilt als eine Diva: Wegen der späten Reife braucht er lange, heiße Sommer, lange Regenperioden mag er gar nicht. In einem schlechten Jahr kann seine etwas dominante Säure schon mal nervtötend in den Vordergrund treten, auch die schöne dunkel-intensive Farbe entfaltet sich erst bei Vollreife. Für Versuche in deutschen Landen ist Sangiovese also nicht geeignet.
Nur in Italien ist der Sangiovese wichtig
Außerhalb Italiens spielt die Traube fast keine Rolle. Ein paar tausend Hektar in Kalifornien und Argentinien gibt es, erwähnenswert ist eigentlich nur Korsika, wo sie unter dem Namen Nielluccio angebaut wird. In den berühmten Cuvées Italiens paart man den Sangiovese gerne mit Cabernet Sauvignon oder Merlot, inzwischen verwendet man gerne auch wieder alte Rebsorten wie Canaiolo oder Colorino. Allerdings nur in dem Maße, wie es die gestrengen Gesetze der DOC-Konsortien erlauben: Denn beim Wein versteht man Italien keinen Spaß, und ein Sangiovese muss immer ein Sangiovese bleiben.