Entspannung für die Haut: Die wichtigsten Fragen zu Cannabidiol in Pflegemitteln

Seit geraumer Zeit gibt es einen neuen Star am Pflege-Himmel: CBD. Der natürliche Stoff der Hanfpflanze steckt jetzt in immer mehr Pflegeprodukten. Aber warum eigentlich? Wir klären auf: Was kann der Wirkstoff? Und wird man davon high? Plus: Mario Eimuth, Gründer von ADREXpharma steht im Interview Rede und Antwort.

Was genau ist CBD und welchen Unterschied gibt es zu Hanföl?

Cannabidiole oder auch kurz CBD sind ein Bestandteil der Hanfpflanze und werden aus den Blüten und Blättern in einem aufwendigen Extraktionsverfahren gewonnen. Die höchste Konzentration von CBD ist in den weiblichen Blüten zu finden. Hanföl hingegen wird aus den Samen kalt gepresst – es hat nur einen sehr geringen CBD-Gehalt. In der Kosmetik ist meistens eine Kombination aus CBD und Hanföl enthalten. Grund hierfür ist, dass CBD einen Trägerstoff wie eben das Hanföl benötigt, um wirksam zu werden.

Was ist der Unterschied zu Haschisch?

Der Unterschied liegt im berauschenden Stoff THC, der ebenfalls ein Cannabidiol ist. Zwar kommen Hanf und Cannabis aus derselben Mutterpflanze mit den bekannten gezackten Blättern, sind aber nicht unbedingt identisch. Nur zur allgemeinen Nutzung von Kleidung, Nahrungsergänzungsmitteln und Beauty-Produkten wird Industrie-Hanf ohne den Gehalt von THC angebaut. Somit ist das für die Beauty verwendete Öl, das aus den Samen des Nutzhanfes gewonnen wird, frei von THC.

Vorauf sollte beim Kauf geachtet werden?

Ein sorgfältiger Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich: Denn viele Hanfprodukte enthalten nur Hanfsamen-Öl, aber kein CBD.

Das sagt der Experte: 5 Fragen an Mario Eimuth, Gründer von ADREXpharma. Sein Pharmaunternehmen ist auf Cannabis-Arznei und -kosmetik spezialisiert.

Credit:

Was glauben Sie: Warum erlebt Hanf als Inhaltsstoff gerade jetzt so einen Hype?

Einer der Gründe für die rasche Verbreitung ist sicherlich die Akzeptanz im amerikanischen Markt, zu der auch viele prominente Persönlichkeiten von Morgan Freeman bis zu Dakota Johnson beigetragen haben. Ferner spielt auch Kanada, das seit einigen Jahren eine Vorreiterrolle in der Causa Cannabis innehat eine entscheidende Rolle. Dort wird seit Jahren Cannabis als ein neues und alternatives Segment innerhalb der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten von Patienten angewendet.

Hinzu kommt die fundamentale Neueinschätzung der Cannabispflanze und ihrer Wirkstoffe durch die WHO. Das Interesse in der Medizin für die vielen verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten spiegelt sich auch in den aktuell laufenden über 600 Studien wieder, die das medizinal-therapeutische Potential erkunden wollen.

Wie wird Cannabidiol, kurz CBD gewonnen?

Cannabidiol wird aus den Blüten und Blättern des weiblichen Nutzhanfs durch ein technisch aufwendiges Extraktionsverfahren gewonnen. Wie alle anderen Cannabinoide liegt CBD in der Hanfpflanze fast ausschließlich als Säure vor.

Welche Eigenschaften des Inhaltsstoffes sind für die Hautpflege relevant? Für welche Hauttypen ist die Anwendung empfohlen?

Der Inhaltsstoff CBD ist für seine entzündungshemmenden, antibakteriellen und beruhigenden Eigenschaften bekannt. Das enthaltene Hanfsamenöl ist einer der reichhaltigsten Träger an den ungesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6. Wir als vielspektrales Medizinal-Cannabis Unternehmen verwenden für unser Adrexolin (39 Euro über Apotheken erhältlich) ausschließlich rein natürliche Inhaltsstoffe aus dem Feld der Naturkosmetik – sprich 100% natürliche, pflanzliche Komponenten wie Teebaumöl, Lavendel, Rosmarinöl, Hanfsamenöl und Cannabidiol (CBD).

Zudem sind unserer Produkte frei von Parabenen, Paraffinen, Silikonen und Mineralölen sowie ohne synthetische Duft- und Konservierungsstoffe. Das Resultat ist eine Körper- und Gesichtslotion zur täglichen Basispflege, wenn die Haut trocken oder gereizt ist, juckt oder auch zu Neurodermitis neigt. Sie ist antibakteriell und entzündungshemmend und kann den Hautzustand nachhaltig verbessern. Die Hautverträglichkeit der Lotion, die für alle Hauttypen geeignet ist, wurde dabei von dem unabhängigen dermatologischen Testinstitut Dermatest mit „sehr gut“ bescheinigt.

Macht der Wirkstoff eigentlich high?

Nein! CBD ist nicht psychoaktiv und macht daher nicht high. Die berauschende Wirkung der Cannabispflanze stammt vom THC, dem zweiten Hauptcannabinoid. CBD wirkt tatsächlich antagonistisch zu THC, das heißt es reduziert die Psychoaktivität des THCs.

Kann man CBD auch oral einnehmen?

CBD ist ein Rezepturarzneimittel und kann vom Arzt auch als Tropfen oder Kapseln verschrieben werden. So wird das Produkt über den Blutkreislauf oder den Magen-Darm-Trakt verstoffwechselt. Es ist vielleicht nicht auszuschließen, dass es hierbei auch einen Effekt auf die Haut hat, dieser würde wahrscheinlich aber eher indirekter Natur sein. Nach einem erholsamen Schlaf sieht die Haut am nächsten Morgen frisch und entspannt aus.