Januar: Bugaboos, Kanada
Klar, ein teurer Spaß, aber für Freunde des gepflegten Tiefschneerausches geht nichts über Heli-Skiing in British Columbia: Gipfel, so weit das Auge reicht, fluffiger Powder von morgens bis abends, 30.000 Höhenmeter pro Woche und verlässliche Guides.
Mein Tipp: die „Bugaboos Lodge“ im Irgendwo zwischen Vancouver und Calgary für bis zu 44 Gäste. Die Premium-Unterkunft geht auf den Erfinder des Heli-Skiings zurück, der – natürlich – ein Österreicher war: Hans Gmoser aus Linz. Nach den ersten Après-Bieren im Hot Tub stärken Sie sich mit Steaks und kalifornischem Rotwein. Simply the best.
Für: Adrenalin-Skifahrer
von Thomas Becker, Autor
Februar: Yucatán, Mexiko
Lassen Sie sich nicht von weißen Stränden, dem türkisfarbenen Meer, Margaritas unter Palmen und Fiesta Mexicana bis zum Sonnenaufgang blenden: Die Halbinsel Yucatán hat noch mehr zu bieten und ist perfekt für einen Roadtrip geeignet: Besuchen Sie die Ruinenstadt Chichén Itzá oder die von den Maya als Jungbrunnen verehrten Kalksteinlöcher Cenote Ik'kil. Setzen Sie Ihre Kite-Segel im noch nicht überranten El Cuyo, und nächtigen Sie im romantischen Valladolid.
Mein Tipp: In der Hauptstadt Mérida im "The Diplomat" einquartieren, traditionell im "La Chaya Maya" frühstücken (mit handgemachter Tortilla und in Bananenblättern gedämpfter Tamale), über den Mercado Lucas de Galvez schlendern und den Tag bei kubanischer Livemusik und ein paar Mezcal Shots im "La Negrita" ausklingen lassen.
Für: Winterflüchtlinge
von Hendrike Tesch, Fotoredaktion
März: Route 66, USA
Sie ist die wahrscheinlich berühmteste Straße der Welt, als ehemalige America’s Mainstreet verbindet sie den Osten mit dem Westen der USA – von Chicago bis nach Los Angeles über drei Zeitzonen, acht Bundesstaaten und insgesamt knapp 4000 Kilometer. Nehmen Sie sich mindestens zwei Wochen, um diese Reise in die 1950er-Jahre der USA zu genießen, vorbei an stillgelegten Tankstellen und verrosteten Autowracks, durch malerische Landschaften wie den Petrified Forest, die Painted Desert und zum Sunset Vulcano.
Mein Tipp: Auch wenn sie nicht direkt an der Route 66 liegen, nehmen Sie sich die Zeit für einen Abstecher sowohl nach Las Vegas als auch zum Grand Canyon. Falls Sie noch nicht dort waren, es lohnt sich!
Für: US-Nostalgiker und Petrolheads
von Michael Brunnbauer, Redaktion
April: Bali
Gerade der Süden Balis ist ziemlich überlaufen. Sobald man sich aber aus den Touristen-Spots rausbewegt, wird klar, warum die Indonesier es die „Insel der Götter“ nennen: Bali bietet die perfekte Mischung aus Kultur, Entspannung und Abenteuer.
Mein Tipp: tagsüber im Küstenort Canggu am Echo Beach surfen, danach im „Old Men’s“ ein paar Bier trinken, Dinner im „Cafe Gourmet“ und dann ab ins „Pretty Poison“, einen Club mit Skate-Halfpipe im Hinterhof, wo man sich auf einer schäbigen Couch inmitten der Tanzfläche tätowieren lässt.
Für: Surfer, Taucher und Yoga-Fans
von Marc Sepeur, Redaktion
Mai: Tel Aviv, Israel
Tel Aviv ist das Berlin des Nahen Ostens, aber mit Strand und gefühlt 20 Grad wärmer. Bauhaus-Ikonen neben abgerockten Fassaden, zionistische Stelen vor monumentaler Street Art, eine liberale Szene, gerade auch sexuell, und strenggläubiges Leben. An jeder Ecke wartet paradiesisches Essen, in arabischen Kaschemmen finden Sie den Hummus-Himmel. Die Speisen sind teuer, dafür gibt’s in Straßen wie Dizengoff und Bograshov abgefahrene Mode zu moderaten Preisen.
Mein Tipp: am Rothschild Boulevard frühstücken, dann durch die Flohmärkte und Designer-Läden in Jaffa oder Neve Tzedek stöbern, abends bei Star-Koch Raz Rahav im „OCD“ neun Gänge speisen (reservieren!) und anschließend im Nachtclub „Kuli Alma“ mit den einheimischen Hipstern abfeiern.
Für: Großstadt-Nomaden
von Philipp Nowotny, Redaktion
Juni: Ijsselmeer, Niederlande
Man muss nicht Leonardo DiCaprio heißen, und es muss weder eine 42-Meter-Jacht noch die Karibik sein, wenn man mit einer Crew party- und trinkfester Freunde gediegen in See stechen will. Ein Segelschiff auf dem holländischen Ijsselmeer ist erstens exotischer (jedenfalls für einen internationalen Freundeskreis), zweitens stimmungsvoller (nostalgische Kähne, Oude Genever, junge Holländerinnen) und drittens abwechslungsreicher (sportlich bei Wind, malerisch in den Fischerdörfern – und am Ende legt man in Amsterdam an …).
Mein Tipp: jetzt chartern, z.B. über www.naupar.de, und im Juni anreisen. Dann gibt’s in jedem Hafen Hollandse Nieuwe, die ersten Matjesheringe der Saison – lecker mit Zwiebeln!
Für: gesellige Genießer
von Philip Wolff, Redaktion
Juli: Island
Der Island-Tourismus boomt. Aber die meisten Besucher bleiben nur an den hippen Touri-Spots in und um Reykjavík. Ein Fehler! Denn erst fern der Hauptstadt, im Norden der Vulkaninsel, gibt es die wirklich wilden Landschaften und atemberaubenden Fjorde, die gigantischen Wasserfälle und glasklaren Vulkanseen zu bestaunen.
Mein Tipp: Wer keine Seekrankheit fürchtet, sollte in Akureyri, der viertgrößten Stadt der Insel, nur 50 Kilometer südlich des Polarkreises gelegen, aufs Schiff gehen. Auf rauer See können Sie stattliche Wale beobachten und dem Nordpol noch ein Stück näher kommen. Unbedingt warm anziehen!
Für: angehende Polarforscher
von Mareike Hasenbeck, Autorin
August: Masurische Seenplatte, Polen
Hören Sie das? Es ist das Knacken der ersten Dose Tyskie am Morgen, untermalt vom seichten Wellengang des Sees. Um Sie herum dichte Urwälder, wie man sie eher in Skandinavien erwarten würde. Das Einzige, das dieses Idyll stört, sind Sie und Ihre Angelrute. Die Masuren im Nordosten Polens sind das Yoga-Retreat für Menschen, die kein Yoga machen. Hier kommt man ohne weitere Hilfsmittel zur Ruhe. Denn abseits der Bootsanleger im Land der 3000 Seen läuft Ihnen niemand über den Weg. Kein Mensch kann Sie belästigen – weil hier kein anderer ist. Herrlich.
Mein Tipp: über Warschau mit dem Zug anreisen. Wer bei 20 km/h und dieser Landschaft nicht schon fünf Gänge zurückschaltet, dem hilft nur noch Heroin.
Für: Naturfreunde
von Maximilian Krones, Redaktion
September: Costa de la Luz, Andalusien
Sie nennen es Tinto de Verano, und auch nach mehreren Urlauben kann man nicht fassen, dass die Andalusier Rotwein, gemischt mit Zitronenlimonade, tatsächlich für ein stilvolles Sommergetränk halten. Aber die kilometerlangen und erstaunlich hotelklotzfreien Sandstrände an der Costa de la Luz, die frische Atlantikbrise und der Geruch der Pinienwälder trösten jedes Mal sehr schnell darüber hinweg. Surfen, kiten, schwimmen, reiten, feiern oder bewegungslos in der Sonne liegen – hier geht einfach alles. Sogar ein Sundowner mit Rotwein-Radler.
Mein Tipp: unbedingt das arabisch geprägte weiße Bergdorf Vejer de la Frontera besuchen und bei einem Kebab im „Califa Express“ das Treiben auf der Plaza de España beobachten.
Für: Entdecker
von Mareike Opitz, Redaktion
Oktober: Arezzo, Toskana
Sie müssen nicht ins überfüllte Florenz reisen, um das Dolce Vita der Toskana zu genießen. Denn das etwas südlicher gelegene Arezzo hat ähnliche Vorzüge (herrlich milde Temperaturen, feine italienische Küche sowie viel Kultur) und ist noch um einiges älter: Schon die Etrusker siedelten hier, bevor die Römer die Stadt mit einer noch heute existierenden Mauer umschlossen. Auf der Piazza Grande können Sie bei Espresso oder Chianti Patrizierhäuser, Kirchen und Paläste aus Antike und Mittelalter bewundern.
Mein Tipp: Besuchen Sie einen Tag lang die Olivenernte in der Region, und bleiben Sie unbedingt beim Pressen dabei. Es sind Düfte und Geschmäcker, die Sie nie vergessen werden.
Für: Connaisseurs
von Maximilian Marquardt, Redaktion
November: Halong Bay, Vietnam
Auch wenn Sie nicht an die Existenz von Fabelwesen und Drachen glauben: Die Halong-Bucht ist ein fabelhaftes, nein, ein unvergleichliches Naturspektakel. Exakt 1969 Kalkfelsen ragen als größtenteils unbewohnte Inseln aus dem Golf von Tonkin im Nordosten Vietnams. Der Legende nach entstand die Bucht durch einen Drachen, der beim Abtauchen die spektakulären Felsformationen erschuf.
Mein Tipp: Nehmen Sie sich mindestens 24 Stunden Zeit für eine Besichtigungstour. Den Sonnenaufgang hier erleben: unbezahlbar!
Für: alle, die mal an einen Originalschauplatz eines James-Bond-Films reisen wollten
von Florian Boitin, Redaktion
Dezember: Lyon, Frankreich
Man könnte in Frankreichs kulinarischer Hauptstadt zweifellos ein komplettes Wochenende ausschließlich in den fantastischen kleinen Restaurants verbringen, die es an jeder Ecke gibt. Man würde dabei noch nicht einmal arm. Nur verpasste man dann: die bildhübsche Altstadt, das lebhafte Kreativ-Viertel Croix-Rousse, die spektakuläre Architektur des Musée des Confluences sowie die Möglichkeit, direkt am Ufer der Rhoneeine Partie Boule zu spielen und dabei ein Glas Beaujolais zu trinken. Und das wäre wirklich ein Jammer.
Mein Tipp: zur „Fête des Lumières“ im Dezember anreisen. Dann verwandeln Lichtkünstler die Innenstadt in ein visuelles Spektakel.
Für: Feinschmecker und Fotografen
von Alexander Neumann-Delbarre, Redaktion
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