Paare schweigen eine Flaute im Bett gerne tot – klar, das Thema ist irgendwie unangenehm. Dabei sollte man die Schuld laut Sex-Expertin Yella Cremer weder bei sich selbst noch beim Partner suchen, sondern die Sache gemeinsam angehen: "Paare müssen einfach lernen, Nähe und Intimität auf ihre Prioritätenliste zu setzen. Und was könnte dabei besser helfen als Sex?"
Cremer empfiehlt in solchen Fällen eine Sex-Kur: Dabei schlafen Paare täglich zu einem festen Termin miteinander – mindestens sieben, bestenfalls aber 21 Tage lang. Dabei gehe es nicht um Orgasmen, so die Sex-Autorin, sondern darum, Intimität nicht dem Zufall zu überlassen.
Dadurch soll Sex wieder selbstverständlicher, einfacher und häufiger werden. Denn wenn außer Frage steht, ob es überhaupt zum Sex kommt, entsteht mehr Raum für gemeinsame Ideen: Was gefällt uns beiden? Wie könnten wir den Sex noch aufregender gestalten?
Außerdem durchbricht die Kur das Verhaltensmuster, Sex als Druckmittel zu benutzen: Häufig lassen wir Intimität nur zu, wenn sich unser Gegenüber den eigenen Vorstellungen entsprechend verhält. Auch Zeitmangel und Stress gelten nicht als Ausrede während einer Sex-Kur. Wer das geplante Schäferstündchen dennoch platzen lässt, sollte eine "Strafe" bekommen – das kann beispielsweise eine Geldspende sein.
So sollen Paare lernen, wieder über Intimität zu sprechen und herauszufinden, wie es im Bett spannend bleibt. Im Vordergrund stehen dabei Nähe, Intimität und Spaß an der Sache – Orgasmen sind Nebensache. "Gerade für Langzeitpaare ist Slow-Sex eine echte Alternative", sagte Cremer in einem Focus-Online-Artikel.
Letztendlich stärkt der bessere Sex die emotionale Bindung und hilft Paaren so, Alltagsprobleme einfacher zu bewältigen – und wieder vermehrt an einem Strang zu ziehen. Laut Cremer lässt sich die Sex-Kur jederzeit beginnen und erfordert keine große Umstellung: "Eine Stunde am Tag genügt völlig – die lässt sich meistens schon mit etwas weniger Fernsehen am Abend gewinnen".