Dass es für guten Sex nicht gerade irrelevant ist, ob wir unser Gegenüber anziehend finden, dürfte uns allen klar sein. Forscher haben nun herausgefunden, dass es dafür ebenfalls nicht gerade unerheblich ist, wie attraktiv wir uns selbst finden – und demnach fühlen. Das ist das Ergebnis einer norwegischen Studie, die im "Journal of Sexual Medicine" erschienen ist: Für sie untersuchten Forscher, welcher Zusammenhang zwischen der Einschätzung des eigenen Äußeren und der Qualität des Sexlebens besteht.
So lief die Sex-Studie ab
Die Forscher befragten fast 3000 Norweger und Norwegerinnen in romantischen Beziehungen. Die Teilnehmenden wurden gebeten, anzugeben, wie unzufrieden oder zufrieden sie mit ihrem optischen Erscheinungsbild sind. Außerdem machten sie Angaben darüber, ob sie über einen Zeitraum von drei Monaten oder länger unter sexuellen Problemen litten – etwa unter mangelndem Interesse an Sex, mangelndem Vergnügen am Sex, Angst beim Sex, keiner Erregung beim Sex oder dem Ausbleiben des Höhepunkts. Dabei gaben insgesamt rund 46% der Teilnehmer und Teilnehmerinnen an, mindestens eins dieser Probleme zu haben.
Das Ergebnis der Sex-Studie: Wer sich selbst sexy findet, hat weniger sexuelle Probleme
Das Ergebnis: "Wir haben herausgefunden, dass Teilnehmer, die zufrieden mit ihrem Aussehen sind, weniger sexuelle Probleme haben – ihnen fällt es leichter, zu genießen, Erregung zu verspüren und zum Höhepunkt zu kommen“, sagte Studienleiterin Camilla S. Øverup gegenüber der "PsyPost".
Wie lässt sich das erklären? Die Wissenschaftler vermuten, dass Menschen, die sich wohl in ihren Körpern fühlen, die Fähigkeiten besitzen, sich während des Geschlechtverkehrs, fallen zu lassen und zu entspannen. Sie würden sich weniger Sorgen über mögliche negative Vorkommnisse, sexuelle Probleme oder eine unvorteilhafte Optik machen. Daher könnten sie den Liebesakt erstens mehr genießen und sich zweitens besser auf den Sexpartner oder die Sexpartnerin einlassen.
Menschen, die dagegen weniger zufrieden mit ihrer Optik sind, würden laut den Forschern dazu tendieren, sich während dem Sex aus einer Beobachter-Perspektive zu sehen. Diese Art des Zuschauens erzeuge jedoch häufig Druck und verhindere so das Aufkommen von sexueller Erregung, Lust und Genuss. Menschen, die über sexuelle Probleme klagen, wird daher von den Autoren und Autorinnen der Studie geraten, auf die Selbstwahrnehmung zu achten und an dieser zu arbeiten.
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